Imperial Commando - Die 501.
nachzudenken.
Das ist nicht richtig. Du weißt dass es das Schlimmste ist, was du tun kannst. Und du weißt, wie unempfänglich er dafür ist.
Jedoch im Augenblick war Skirata es doch. Er war nicht auf der Hut. Er blickte zu Jusik, als würde er etwas spüren. Wo lag die Grenze zwischen der falschen Beeinflussung von jemandem und der Fähigkeit, jemanden im Stillen davon abzulenken, etwas zu sagen, weil man ihn gut genug kannte, um es anhand subtiler Gesten zu erkennen? Jusik hatte keine Ahnung, ob er gerade die Macht eingesetzt hatte. Er fühlte sich von Schuld beschmutzt. Schuld, weil er diese Fähigkeit besaß, Schuld, weil er sich darüber den Kopf zerbrach, während Millionen starben, Schuld wegen allem, was mit Uthan zu tun hatte. Er tadelte sich, weil er einerseits nicht genügend Mitleid für Uthans Kummer aufbrachte, aber andererseits die Augen vor ihrer Arbeit verschlossen hatte, was, zumindest teilweise, einem Massenmord aus der Entfernung gleichkam.
Moralische Gewissheit Was für ein Witz. Nach all meinen hochgeistigen Streitgesprächen mit Meister Zey über die Frage, ob man Klone benutzen dürfte. Und hier sitze ich nun, werfe meine Moral über Bord, weil ich will, dass Uthan meine Brüder rettet Aber was konnte er wegen einer Wissenschaftlerin wie Uthan unternehmen, außer seine Missbilligung zu äußern? Was verlangte die Pflicht - die Ethik -, wenn er so jemandem Auge in Auge gegenüberstand?
Ich weiß es nicht. Ich weiß es einfach nicht. Sollte ich ihr Gerechtigkeit widerfahren lassen? Ich weiß nicht einmal, was heute noch Gerechtigkeit ist.
Jusiks Einfluss, ganz gleich, worin er bestand, ließ Skira-ta nicht lange pausieren. Er tippte auf seinem Datapad und täuschte recht plausibel vor, abgelenkt zu sein.
„Sind Sie sicher, dass es Ihr Virus ist?", fragte er Uthan. „Der Markt hält für Palpatine eine Riesenauswahl parat."
Endlich hob Uthan ihren Kopf. Ihr Gesicht war grau, alles Blut war daraus gewichen. „Was glauben Sie denn, hat er eingesetzt, um seinen Standpunkt klarzumachen?"
„Aber woher wissen Sie, dass es Ihre Handarbeit ist? Vielleicht ist er so gut darin, unsere Hirne zu beeinflussen, dass wir seine Psycho-kriegsarbeit für ihn erledigen." Ski-rata steckte sein Pad zurück in seine Tasche. „Was haben Sie gesehen, das Sie zu dem Glauben führt, es sei Ihres?"
Uthan blickte einen Moment schweigend auf den toten Schirm des ausgeschalteten Holo-Empfängers. „Es ist meines. Glauben Sie's mir."
Sie stand auf und schob ihren Stuhl langsam vom Tisch weg. Gilamar nickte Skirata diskret zu, um ihn wissen zu lassen, dass er sich um alles kümmern würde, und folgte ihr aus der Küche.
Jusik wartete, bis ihre Schritte verklangen, und schaltete dann die Nachrichten wieder ein. Gibad war bereits nicht mehr die wichtigste Schlagzeile unter den stündlichen Bekanntmachungen. Die Aufmerksamkeitsspanne der galaktischen Nachrichtendienste war ebenso kurz wie unter der Republik. Was die Arbeit für Palpatines Propagandamaschinerie wahrscheinlich wesentlich erleichterte.
Ein Mann - ein Sith - schafft es nicht allein. Er braucht die Hilfe der Faulen und Desinteressierten.
„Fierfek." Skirata schüttelte den Kopf. „ Der alte shabuir sucht sich die passenden Momente aus."
Jusik bemühte sich, die kleinen Details der Holokamera-Aufnahmen von Gibads Städten im Auge zu behalten. Katastrophen besaßen immer eine gewisse Gleichförmigkeit - Stadtlandschaften, die beinahe normal aussahen, fast schon vertraut, bis der Schutt in den Straßen plötzlich als Leichen erkennbar wurde und sich die gesamte Szenerie veränderte. Am unteren Bild ran d blendeten sie kurze Mitteilungen ein. Manche bezogen sich auf die Bilder, weitere berichteten von völlig anderen Ereignissen. Niemand hielt mehr inne und betrachtete die Dinge gründlich. Jusik konnte sich allerdings immer noch konzentrieren und er verfolgte eine Schlagzeile, die sich mühsam durch das Bild zog.
FLÜCHTIGE GIBADANISCHE WISSENSCHAFTLERIN FÜR BIOWAFFE VERANTWORTLICH - BERICHTEN ZUFOLGE HÄTTE DAS VIRUS GEGEN DAS IMPERIUM EINGESETZT WERDEN KÖNNEN.
„Es ist doch ihres", sagte Jusik. „Schau, Palpi hat sie bloßgestellt."
Skirata blickte mit einem Stirnrunzeln auf den Schirm und schien abgelenkt. „Sie ist ein echtes Herzchen, nicht?"
„Warum macht er sich die Mühe, sie anzuprangern?", fragte Jusik. „Er braucht sich nicht zu rechtfertigen und viele Gibadaner, die nach ihrem Blut lechzen, kann's nicht mehr geben."
„Es
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