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Imperial Commando - Die 501.

Imperial Commando - Die 501.

Titel: Imperial Commando - Die 501. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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dieses Schuldgefühl ausbeute. Vielleicht werde ich sie sogar davon reinwaschen."
    „Ich streite ja gar nicht."
    „Mir ist wichtig, was du von mir denkst, Bard'ika. Ich halte mich immer noch an die Abmachung, die ich mit ihr habe." Jusik fühlte sich nicht wohl dabei, so viel Gewalt über Skirata zu haben. So hätte es nicht sein sollen. Ein Sohn brauchte die Zustimmung seines Vaters, nicht andersherum. Und Jusik fühlte sich durchaus als der Sohn, der am meisten zu beweisen hatte. Kal'buir war sein Maßstab für Hingabe. Er war so selbstlos, dass es ihn nach einer langen kriminellen Laufbahn mit weißer Weste dastehen ließ. Wenn er heute noch tötete oder stahl, tat er es für diejenigen, die er liebte, und das schloss Jusik mit ein.
    Es ist nicht die Dunkle Seite, wenn man keinen Hass oder Zorn verspürt.
    Das alte Dilemma wollte sich nicht auflösen. Jusik erkannte, dass er die gleiche Selbstrechtfertigung anwandte wie alle seine ehemaligen Jedi-Brüder. Der Unterschied war... shab, er konnte keinen finden. Es fühlte sich einfach nur anders an.
    „Ich weiß, Kal'buir", sagte er. „Glaubst du, sie hat es jemals an Menschen getestet?"
    „Nun, wir wissen, dass sie niemals die Möglichkeit hatte, es an Klonen zu testen. Ich will nicht darüber nachdenken, was Wissenschaftler alles hinter verschlossenen Türen anstellen. Da wird mir schlecht bei."
    Jusik wusste, dass man die Wirkung von Drogen, Bakterien und Viren am Computer nachstellen und somit ihre biochemischen Effekte vorhersagen und aufzeichnen konnte. Aber die Vorstellung, dass ein Virus, das einzig und allein dazu konzipiert war zu töten, an irgendeinem lebendigen Wesen getestet wurde, war ihm zuwider. Ein seltsames Gefühl machte sich in ihm breit. Auf einmal war er sich der Schwere des Lichtschwertes an seinem Gürtel bewusst und erfragte sich, wann und wie genau ein uralter Jedi auf die Idee gekommen war, dass ein Energieschaft jemandem den Kopf abtrennen konnte.
    Es gab keinen, der nicht Dreck an den Händen hatte. Das Einzige, was jedem beliebigen Wesen blieb, war, danach zu streben, diesen Dreck auf ein Minimum zu begrenzen.
    „Ich denke, du solltest sie geradeheraus nach dem Antikörper fragen und ihr sagen, warum", schlug Jusik schließlich vor. „Sie hat ein Ohr für Vernunft."
    Skirata nickte. Dann stützte er beide Arme auf die Stuhllehne und stand auf. „Wird Zeit, dass ich mir etwas Schlaf gönne", beschloss er. „Es heißt, man brauchte weniger davon, je älter man wird, aber ich scheine immer mehr zu brauchen."
    Skirata hatte seit der Nacht, in der er die jungen Nulls in Tipoca City vor der Eliminierung bewahrt hatte, nicht mehr in einem richtigen Bett geschlafen. Er tat, was er seit elf oder zwölf Jahren jede Nacht tat, und machte es sich in einem anderen Stuhl bequem, die Beine auf einen Hocker gelegt. Manchmal kauerte er sich sogar mit einem zusammengerollten Stück Bettzeug als Kissen auf den Boden, als würde er sich immer noch auf einem Schlachtfeld befinden. Er sprach nicht darüber. Jeder wusste, warum er es tat. Es war eine Angewohnheit, die zum Ritual geworden war, sein unausgesprochener Schwur, es sich nicht leicht zu machen, solange seine Klon-Söhne nicht ihre Leben zurückbekommen hatten. Jusik folgte ihm ins karyai und sah zu, wie er es sich auf einem der gepolsterten Stühle gemütlich machte - oder was als gemütlich durchgehen mochte.
    Er hauste in einem eigenen Schlafzimmer, wie alle anderen auch. Es wurde jedoch nur von seiner Kleidung und seinem Lieblings-Verpinengewehr bewohnt.
    „Ich werden morgen früh mit ihr sprechen", bot Jusik an. „Ich werde auch nicht an ihrem Verstand rumpfuschen."
    „Ich werde es tun. Sie und ich. Wir haben eine Übereinkunft."
    Jusik erinnerte sich an eine Bemerkung, die Kal'buir vor Jahren geäußert hatte. Er wusste nicht mehr, wie es dazu gekommen war, aber es hatte ihn tief im Inneren gerührt, und von Zeit zu Zeit kam ihm der Gedanke daran wieder in den Sinn. Bard'ika, wenn du dir jemals einen Vater wünschen solltest, in mir findest du einen. Ja, Jusik hatte sich oft einen Vater gewünscht. Er war an die Jedi übergeben worden, lange bevor er alt genug war, um eine Erinnerung an seinen eigenen Vater zu haben. Nun aber war er Teil einer Kultur, in der Väter und Vaterschaft wichtig waren.
    Nicht die Abstammung oder die Blutlinie, sondern die lange und grenzenlose Pflicht gegenüber einem Kind, das auf einen angewiesen war. Er wollte unbedingt ein Teil dieser Familie sein, ein

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