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Imperial Commando - Die 501.

Imperial Commando - Die 501.

Titel: Imperial Commando - Die 501. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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echter Teil, formal und für immer.
    „Kal'buir", sagte Jusik. „Hast du Platz für noch einen Sohn?"
    Für ein paar Sekunden schaute Skirata verwirrt drein, dann lächelte er und streckte seine Hand aus, um Jusiks Arm zu ergreifen, auf Mando-Art, die Hand am Ellbogen. „Ny kyr'tayl gai sa'ad, Bard'ika. Ich nehme dich als mein Kind an."
    Mandalorianische Adoptionen waren kurz und dennoch von Dauer. Ein paar Worte, um jemanden ungeachtet seines Alters als Kind anzunehmen. In Anbetracht der emotionalen Bedeutung dahinter, schien das Gelübde beinahe unangemessen.
    „Buir", sagte Jusik. Vater. Jeder nannte Skirata Kal'buir, als Zeichen des liebevollen Respekts, aber für Jusik hatte sich diese Bezeichnung ab diesem Moment für immer verändert, denn plötzlich war sie real und galt wörtlich. Er war endlich der Sohn von jemandem; jemandem mit einem Namen, jemandem, den er kannte und um den er sich sorgte. Für einen Mann ohne Vergangenheit kam das plötzliche Gefühl der Erfüllung unerwartet und wog schwer. „Ich frage mich, wo ich jetzt wäre, wenn du nicht gewesen wärst."
    Skirata ließ seinen Arm los. „Das Gleiche könnte ich auch sagen, Bard'ika. Das macht uns zu einer Familie."
    Das Haus lag nun in völliger Stille, bis auf das Knistern der Glut in der riesigen Feuerstelle des karyais und dem gelegentlichen Knacken der hölzernen Deckenbalken, die sich verzogen. Jusik passierte die Korridore zu seinem Zimmer. Er war sich nicht einmal bewusst, dass er einschlief, bis er plötzlich aufwachte, in die dunkle Leere der Decke starrte und sich fragte, was das für ein Geräusch war.
    Wie immer war es nicht bloß ein Geräusch. Er spürte ein ganzes Bündel an Informationen durch die Macht. Da war Furcht, Verwirrung und der Drang, zu fliehen. Für einen Moment ließ er die Wahrnehmung über sich hinwegspülen.
    Klauen klickerten über die Steinplatten des Korridors. Die Tür schob sich auf.
    „Hast du es auch gehört, Mird?", flüsterte Jusik. Das Strill besaß seinen eigenen Radarsinn, die Empfindlichkeit eines Raubtieres für Geräusche und Gerüche. „Woher wusstest du, dass ich wach bin?" Jusik schwang die Beine aus dem Bett und zog sich ein paar Sachen über. „Komm! Lass und nachsehen, was es ist."
    Mird schien zu wissen, woher das Geräusch kam. Jusik legte sich aus purer Gewohnheit seinen Gürtel samt Lichtschwert an und folgte dem Tier an der Küche vorbei zum hinteren Haupteingang, der hinaus aufs offene Land führte. Tauwetter oder nicht, die Luft war bitterkalt. Mird stand völlig regungslos da, die Nase im Wind, und knurrte leise aus tiefster Kehle. Irgendjemand stapfte durch die Umgebung, trat gelegentlich im Unterholz auf einen knackenden Ast und einen Moment lang befürchtete Jusik das Schlimmste: Dass die Bastion entdeckt worden war. Aber Mirds Reaktion - ruhig, eher besorgt als wehrhaft - verriet ihm, dass es kein Fremder war, der da draußen umherstreifte, und was er durch die Macht spürte, war ein aufgewühlter Geist.
    Wahrscheinlich war es Arla oder vielleicht sogar Uthan, die nicht schlafen konnte. Nein ... Arla. Es war Arla. Arme Frau! Sie kam langsam von diesen Banthabremsen von Beruhigungsmitteln runter und war nicht in der Verfassung, an einem fremden Ort in der kalten Dunkelheit herumzuwandern. Er würde sie wieder hineinbringen.
    Mird trottete ohne Anweisung weiter und führte Jusik zwischen den Bäumen entlang. Sie machten genug Lärm, um sie nicht aufzuschrecken. Jusik versuchte sich vorzustellen, was sie wohl dazu bewegt hatte, sich hinauszuwagen, und fragte sich, ob es eine gute Idee gewesen sei, die Türen nicht abzuschließen. Dann entdeckte er sie am Ufer eines Stroms, der nach Norden hin eine natürliche Grenze bildete.
    „Hey, Arla", rief er. Trotz des Krachs, den sie im Unterholz veranstaltet hatten, zuckte sie zusammen. „Du holst dir hier draußen noch den Tod. Komm wieder rein."
    Jusik schlenderte zu ihr hinüber und achtete darauf, einen harmlosen Eindruck zu machen. Er fragte sich, wieso manche mit schrecklichen Erinnerungen leben konnten und andere nicht. Arme Arla. Es war richtig gewesen, sie aus diesem Loch zu holen. Und es würde nicht einfach werden, sie wieder an das Leben draußen zu gewöhnen, aber es konnte nur besser sein als in dieser Anstalt.
    Er stand ungefähr einen Meter von ihr entfernt. In der Macht strahlte sie so viel Anspannung aus, dass er schon erwartete, sie würde in Panik davonrennen, aber sie drehte sich um und sah ihn wie beiläufig an,

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