Imperial Commando - Die 501.
vier Klone berieten sich über einem Plan, den sie auf ein Blatt Flimsi skizziert hatten.
Nur wenige Monate zuvor hätte Uthan noch freudestrahlend ein Pathogen freigesetzt, das eigens darauf ausgelegt war, sie umzubringen - samt Ordo und allen seinen Brüdern. Nun behandelte sie sie wie ihre Lieblingsneffen. Es stimmte: Für manche schien der ganze Unterschied nur darin zu liegen, ob man jemanden kannte.
Uthan schien aufrichtig erfreut über die Ausbeute an Ausrüstung und Laborausstattung und brachte ein Lächeln zuwege, wann immer sie eine der Kisten aufstemmte. Natürlich war sie vielleicht auch erfreut, Gilamar wiederzusehen, und Ordo schöpfte daraus neuen Mut. Jeder wusste, dass sich hier eine Romanze anbahnte, und es machte keinem etwas aus. Irgendwie schien die völlige Unpersönlichkeit ihrer Mission, die Klone auszulöschen, der Sache den Stachel zu ziehen. Die Angelegenheit der Massenabschlachtung war abgeschlossen. Sie hatte ihre Quittung bekommen, noch bevor sie ihr Verbrechen begangen hatte.
Vau konnte sich damit arrangieren, die Gefahr durch die Jedi dank der gegenseitig angedrohten Vernichtung gebannt zu sehen. Manche Kämpfe bis aufs Blut konnten aufgehalten und herumgedreht werden. Kal'buir schien seinen tief verwurzelten Hass zu bewältigen, indem er Scout und Kina Ha in eine Schublade mit der Aufschrift keine richtigen Jedi steckte.
Ordo fragte sich, ob es möglich sei, einem Außenseiter -aruetii im wahrsten Sinne des Wortes - zu erklären, wie tief Feindschaft sitzen konnte. Mehr als viertausend Jahre der Kriege, des Verrats und der Massaker; wie sollten sich die beiden Seiten da jemals vertrauen können? Das Misstrauen saß in beiden Lagern so tief wie bei der religiösen Spaltung von Sarrassia, nur dass es in diesem Fall noch eine dritte Partei gab: die Sith. Manchmal wurden sie mit den Jedi als Variante des Machtnutzer-Motivs in einen Topf geworfen. Manchmal waren sie Feinde, unliebsame Verbündete oder sogar die Arbeitgeber der Mando'ade. Ordo bezweifelte, dass es viele Klon-Trooper der Großen Armee in diesem Licht sahen. Jedoch auf gewisse Art schien es zeitlos und unvermeidlich, dass ein Sith-Lord eine Armee benutzte, die praktisch aus Mandalorianern bestand, um die Jedi erneut anzugreifen. Nur der Zeitpunkt war ein anderer.
„Oh, danke!" Uthan beugte sich über eine geöffnete Kiste, um den Inhalt zu inspizieren, und richtete sich dann wieder auf und strahlte, als ob man ihr ein Geburtstagsgeschenk überreicht hätte. „Mij, du hast es nicht vergessen."
Ordo erwartete, etwas Exotisches und Wunderhübsches in der Kiste zu sehen. Stattdessen waren es aber nur Bogen aus Zellstoff, von der Art, wie sie in Medicentern verwendet wurden.
„Nur weil ich es mir aufgeschrieben habe", erwiderte er lächelnd. „Und wenn Sie in die Kühlbox sehen ... ich sage ja immer, der Weg zum Herzen einer Frau führt über eine hübsche Schachtel giftiger Krankheitserreger. Nebellia-und Rhinacyria-Virusproben. Hauen Sie rein, Doc."
Uthans Augen leuchteten. „Ich werde ihnen sofort ein schönes Zuhause suchen", freute sie sich und klang dabei, als wären die Viren ein Blumenstrauß, der eine Vase brauchte. „Sobald ich sie verändert habe, können wir mit den Zellkulturen beginnen."
Gilamar wandte sich an Ordo. „Wo ist Vau hingegangen? Streitet er immer noch mit Kal?"
„Ich bleib in der Nähe, für den Fall, dass sie sich auf Schläge verlagern", antwortete Ordo.
„Tja, das ist schon ein kleiner Schock - dass der alte Ma-ze so eine Nummer abzieht. Kann gar nicht abwarten zu hören, wie sie Zey von Coruscant geschafft haben."
„Das wird sicher äußerst fesselnd", entgegnete Ordo. „Obwohl ich nicht verstehe, weshalb er glaubte, mich austricksen zu müssen, damit ich glaube, er hätte Zey erschossen. Wenn ich den Tod des Mannes wollte, hätte ich es selbst getan."
Ordo musste nicht lange nach Vau und Kal'buir suchen. Er folgte einfach den wütenden Stimmen, die durch das Gehöft hallten. Skirata hatte wohl beschlossen, das Geschwür gleich aufzustechen und Vau den ganzen Plan zu erzählen. Alle anderen schienen etwas Dringendes gefunden zu haben, was sie beschäftigte, bis auf Jusik, der bereit schien, die beiden zu trennen, falls sie handgreiflich werden sollten.
„Ich werde auf den Handel eingehen", sagte Skirata. „Schließlich gehört Altis nicht zu der Sorte Jedi, die sich für politische Macht und den Bau großer Tempel interessiert. Nicht wahr, Bard'ika?"
Ordo streifte so
Weitere Kostenlose Bücher