Imperial Commando - Die 501.
Worum es wirklich ging, war seinen Brüdern ihre verdiente Zeit zurückzugeben. Er würde mit ihnen zusammen alt werden und nicht zusehen, wie sie viel zu schnell und zu jung verblichen.
Er sicherte den Aggressor und überblickte das Gelände. Es sah so rau aus wie das Hinterteil eines Banthas. Die niedrigen Gebäude drängten sich aneinander wie Verschwörer. Putz blätterte von ihren Mauern. Und in allen Mauerritzen und Gräben sammelte sich vom Wind verwehter Unrat. Er roch ungeklärtes Abwasser. Einige der
Mauern wiesen Blastereinschüsse auf. Sie hatten die dünn aufgetragene Schicht des bunt bemalten Putzes weggerissen, sodass die Ferrobetonblöcke darunter zum Vorschein kamen. Bei den meisten der Läden schien es sich um Cantinas zu handeln. Gleiter in unterschiedlichen Stadien des Zerfalls und der Demontage standen auf den Straßen.
„Kein Ort, um ein Mädchen auszuführen", bemerkte Fi. „Es sei denn, sie ist ein richtiges Raubein."
„Nichts, was ein paar städtische Wiederaufbausubventionen nicht richten könnten."
„Oder ein Turbolaser. Aus dem Orbit."
„In Ordnung. Jetzt weiß ich, wo wir sind. Folge mir."
„Ich halte es immer noch für ungemein clever."
„Was?"
„Deinen Peilungsinstinkt. Ais würde man Mird bei der Jagd auf Bohrratten zuschauen."
„Tja, die Bohrratte heute wird bewaffnet sein und er kann die Macht sehr viel besser benutzen als ich. Also wollen wir ihn lieber nicht erschrecken."
„Meinst du, die heskar'gam ist eine gute Idee? Nicht zu bedrohlich? Nicht zu schick?"
„Sicherer als die Alternative, ner vod."
Jusik schritt gelassen voraus und ergab sich einem Instinkt, der ihm riet, den Kopf in eine bestimmte Richtung zu drehen, als lausche er einem schwachen Geräusch. Er versuchte, sich jedem einzelnen seiner Macht-Sinne vollstens bewusst zu sein, jede Lektion zu verlernen, die man ihm an der Jedi-Akademie beizubringen versucht hatte, damit er mehr auf sein Gefühl statt auf sein Denken vertraute.
Du musst hinterfragen, was du fühlst Du kannst nicht einfach nur Dinge fühlen und danach handeln. Wenn wir ein bisschen mehr gedacht und ein bisschen weniger gefühlt hätten, hätte es mit der Galaxis nicht dieses Ende genommen.
Fi fing an zu lachen und riss Jusik damit aus seinem innerlichen Zwiegespräch. Einen törichten Moment lang dachte er, Fi hätte mitbekommen, was er dachte. Wie sich herausstellte, lachte er über ein paar Kinder, die sich aus sicherer Entfernung den Aggressor ansahen. Aggressoren waren unter Kopfgeldjägern beliebt und der Anblick zweier
Mandalorianer, die einem solchen Schiff entstiegen, garantierte Fi und Jusik wahrscheinlich einen ereignislosen Besuch. Jusik trug noch immer sein Lichtschwert am Gürtel. Es brauchte niemand zu wissen, dass er keinen Jedi getötet hatte, um es zu bekommen.
„Würdest du jemals wieder ein Jedi sein wollen?", fragte Fi. „Ich meine, wenn Altis der ist, der er behauptet zu sein, und tatsächlich alles erlaubt ist und es so egalitär zugeht, käme es dann für dich infrage?"
„Nein, sicher nicht. Ich bin jetzt Mandalorianer. Wieso fragt mich das jeder?" „Tut ja nicht jeder. Ich hake nur nach." „Warum?"
„ Na ja, wo dein alter Chef wieder da ist..."
„Es heißt, man könnte eine alte Flamme wiedersehen, die einem einmal das Herz gebrochen hat, und absolut nicht verstehen, was man je an ihr gefunden hat", sagte Jusik. „ Ich denke, so geht es mir mit dem Orden. Nur dass die Liebe bei mir schon ein paar Jahren erloschen war -mindestens."
„Dann bist du uns also begegnet, als du dich über die enttäuschte Liebe hinweggetröstet hast."
Je eher Zey die anderen wieder verließ, desto besser. Seine Anwesenheit rief zu viele alte Geister in Jusik wach. „Okay, ich geb's zu, ich bin ein Alles-oder-nichts-Typ. Ein gefundenes Fressen für jeden Kult. Aber ihr Jungs hattet eben die lässige Rüstung."
Sie gingen ein Stück im Kreis und machten Umwege, für den Fall, dass sie beobachtet wurden, obwohl Jusik spürte, dass es nicht so war. Schließlich erreichten sie das Ufer eines Kanals, der mehr verrostete Gleiterteile, Schutt und entsorgten Müll zu enthalten schien als Wasser. Man hätte ihn ebenso gut eine sehr nasse Straße nennen können. Ein regenbogenfarbener Film aus Öl verlieh ihm eine unpassend schillernde Schönheit.
Das plötzliche Gefühl von Jedi - nervösen, wachsamen Jedi - traf Jusik wie ein Schlag gegen die Brust. Ein alter Anlegeplatz auf der anderen Seite des Kanals repräsentierte
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