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Imperial Commando - Die 501.

Imperial Commando - Die 501.

Titel: Imperial Commando - Die 501. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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irgendeinen Unterschied gemacht hätte, hätten sie es getan.
    Camas ließ seinen Blaster fallen und stand breitbeinig da, während er seine Hand hinunter zum Boden streckte, als wollte er an einer unsichtbaren Falltür ziehen.
    „Lauft!", brüllte Niner.
    Er packte Darman am Gurt von dessen Tornister und riss ihn mit solcher Wucht fort, dass Darman glaubte, er würde rückwärts rennen. Ihm fehlte jede Erinnerung daran, wie er draußen vor der Tür gelandet war. Er wusste nur, dass Niner ihn hochgezogen hatte, nachdem er gestolpert war. Gerade noch starrte er in die Flammen, die aus einem Seitenfenster züngelten, und im nächsten Augenblick blendete ihn für eine Sekunde ein explodierender Feuerball.
    „Das ist die Hauptleitung", stellte Lieutenant Nelis fest. „Jemand muss das Ding abdrehen. Hey, Berila - ruf die Gasfirma an. Die sollen die Hauptleitung abdrehen!"
    Um Darman herum herrschte Chaos. Das Gebäude brannte kontinuierlich, das Dach fehlte, rote und blaue Lichter flackerten. Überall verteilt standen Sanitätsgleiter, eine Feuerwehrmannschaft, hektische Cops und ein paar Nachbarn, die entsetzt zuschauten. Und dort war Ennen -Ennen, der neben Bry kniete und mit beiden Händen dessen Brust drückte, bis ein ziviler Sani kam und ihn fortzog. Ennen ging ein paar Schritte zur Seite und rannte wieder zurück. Darman wusste jedoch, wie zu spät aussieht.
    „Es wird nicht noch mal hochgehen", sagte Niner gelassen. Er schien sich auf etwas vorzubereiten, wippte auf einem Absatz vor und zurück, als wolle er gleich losrennen. So war es auch. „Der Computer muss da raus."
    Darman überkam eine tief verwurzelte, animalische Furcht bei dem Gedanken, in die Flammen zurückzugehen. Er war standhaft geblieben, als das Feuer um ihn herum ausgebrochen war. Aber durch die Flammen hindurchzulaufen, war trotz der hitzeresistenten Rüstung irgendwie etwas ganz anderes. Seine animalischen Instinkte sagten „Nein". Er kannte das Gefühl, in Flammenmeeren zu braten, und es führte ihn so nah an blinde Panik heran, wie es näher nicht ging.
    „Ansonsten wäre es umsonst", sagte Niner. „Bry ist tot, Niner, Bry ist tot-" „Umsonst."
    Er rannte zurück in das brennende Haus. Darman wollte ihm schon folgen, doch da lag Bry am Boden, Ennen ging auf und ab, kurz davor, die Fassung zu verlieren, und die Neun Höllen von Corellia tobten und für ein paar Sekunden wusste Darman nicht, wo er am dringendsten gebraucht wurde. Niner. Er ist es, der mich braucht.
    Darman atmete tief ein und rannte ihm nach. Wenn er nicht nachdachte, würde es gehen. Er würde die Hitze nicht spüren - für gut und gerne dreißig Minuten - und seine Panzerung würde ihn vor herabfallendem Schutt schützen. Aber er hatte trotzdem Angst. Seine Eingeweide gefroren.
    „Du gehorchst nie." Niner tastete in dem Nebel aus Flammen und geschwärzten Trümmern nach dem Computer. Die Unterhaltung wirkte seltsam surreal und das Gefühl verschlimmerte sich, als Darman fand, was von Iri Camas übrig war. Die Explosion hatte das Lichtschwert des Generals in die gegenüberliegende Wand gerammt. „Ich sagte, bleib, wo du bist."
    „Nur für den Fall, dass du Schwierigkeiten bekommst", entgegnete Darman.
    Er hatte Niner an der Shinarcan Brücke nicht alleingelassen und er würde ihn auch hier nicht alleinlassen.
    „Da, das ist er." Niner stemmte ein brennendes Bord von etwas hoch, das einmal ein Tisch gewesen war. „Er ist mit der Arbeitsplatte verschmolzen."
    Flammen züngelten an den Überresten der Deckenbalken entlang, während das brennende Gas ausströmte wie ein überdimensionaler Schweißbrenner. Schmelzende Küchenregale tropften auf den Boden. Der Computerschirm war eingeschlagen und sein Stecker war mit dem An-schluss in der Wand verschmolzen, aber sie brauchten nur die Basiseinheit. Niner riss das Kabel heraus.
    „Hauen wir ab!", rief er. Als sie sich zur Tür aufmachten, zog Darman den Griff des Lichtschwertes aus der Wand und stellte dabei fest, dass sein Kampfhandschuh klebrig von nahezu flüssigem Plastoid war. Die schmelzenden Bodenfliesen hafteten an ihren Stiefeln wie Klebstoff. Als er schließlich nach draußen stolperte, lief er in eine Wand aus Wasserstrahlen. Feuerwehrleute waren angerückt.
    „Idioten." Einer der Feuerwehrleute blieb stehen, um sie zurechtzuweisen. „Ratet mal, wer da hätte reingehen und eure traurigen Ärsche retten müssen, wenn die Nummer schiefgelaufen wäre."
    „Ja, ist es aber nicht", entgegnete Darman, ohne jeden

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