Imperial Commando - Die 501.
Transparistahl hinaus auf die tropfenden Pflanzen im Hof. Gelegentlich zeigte er mit dem Finger und rief: „Riesen! Riesch!" Jusik brauchte eine Weile, bis er darauf kam, dass er ein neues Wort gelernt hatte - piryc, nass - und davon noch nicht mehr als die letzte Silbe sprechen konnte.
„Es ist nass, weil es taut, Kad'ika", erklärte Jusik. „Es wird wärmer. Bald kannst du draußen spielen. Das wird schön, nicht?"
Niemand nannte das Kind noch Venku. Obwohl Darman von der Existenz des Babys länger als ein Jahr nach dessen Geburt nichts gewusst hatte, hatte ihm Kad besser gefallen und dabei war es geblieben. Es war Dars Junge; Jusik ermahnte sich dessen jeden Tag erneut. Er war nur eine Person aus einer ganzen Armee von Pflegeeltern, die auf Kad aufpasste, bis sein Vater wieder nach Hause kam, und die Tatsache, dass er durch die Macht eine besondere Bindung zu ihm besaß, gewährte ihm keinerlei Privilegien.
Er ist nicht mein Sohn. Ich darf ihm nicht mehr bedeuten als sein Vater, nur weil ich immer da bin und Darman nicht.
Es entsprach nicht der Mando-Art, diese Fixierung auf biologische Elternschaft. Jeder Mando'ad hatte die Pflicht, sich um die Kinder des Clans zu kümmern, und die Vergangenheit eines Kindes - oder sogar eines Erwachsenen -wurde durch Adoption ausgelöscht. Dennoch fühlte sich Jusik jedes Mal wie ein Eindringling, wenn er Kontakt mit Kad hatte und ihn in der Macht spürte.
„Hey, Kad'ika, sieh mal, was ich hier habe." Jusik fischte mit einer Hand den Holoprojektor aus seiner Gürteltasche und schaltete ihn ein. Er konnte es nicht ertragen, Kad schon Bilder von seiner Mutter zu zeigen, und überließ diese Aufgabe Laseema, aber er verkraftete es, Kad an Darman zu erinnern. „Schau, das ist dein Dad. Dada.
Buir. Er kommt bald zurück. Wir wissen, wo er ist. Wir bringen ihn nach Hause."
Kad gluckste und zeigte auf das Holobild. „Buu! Dada!" „Ganz genau. Buir kommt heim."
Jusik spürte, dass sich Gilamar näherte. Für gewöhnlich konnte er den Eindruck von jedem in der Macht so deutlich wahrnehmen, als würden sie vor ihm stehen. Vau war ein seltsamer See aus Ruhe; Kal'buir ein Strudel aus Leidenschaft, von brutalem Hass bis zu selbstlos hingebungsvoller Liebe. Ordo war eine weitere widersprüchliche Mischung - ein gemeingefährlich wendiger Verstand und restlos körperliche Zuversicht, verbunden mit den wilden, emotionalen Schwankungen eines Jugendlichen. Und Gi-lamar ... Gilamar war größtenteils Hinnahme, ein bisschen Einsamkeit und Schmerz, der so tief saß, dass er ein essentieller Teil von ihm zu sein schien. Jusik hatte keine Ahnung, wie lange der Tod von Gilamars Frau schon zurücklag, aber sein Gefühl sagte ihm, es würde für den Mann immer gerade erst gestern bleiben.
„Wie ist es so?", fragte Jusik, ohne sich umzudrehen. Kad legte seine Hand flach auf die Scheibe und schlug ein paar Mal dagegen, um Mirds Aufmerksamkeit zu erheischen. Das Strill hielt sich im Hof auf, hielt seine Nase in den Wind und beschnupperte die faszinierenden Gerüche in der Luft. „Was für ein Gefühl ist das, immerzu einen Machtnutzer um sich zu haben? Beunruhigt es dich?"
„Was? Dass du vielleicht irgendwelche Gedankentricks bei mir anwendest oder so?" Gilamar schnitt Grimassen für Kad. „Oder dass ich keine Emotionen vor dir verbergen kann? Eigentlich nicht. Ist nicht viel anders als bei dem Strill. Es kann Dinge wahrnehmen, die ich nicht mitkriege. Das nehm ich ihm nicht übel."
„Ich hoffe, ich rieche besser..."
Gilamar betrachtete ihn eingehend. „Wenn du machtbegabt wärst, ohne darin geschult zu werden, würdest du dann überhaupt Kräfte entwickeln? Würdest du überhaupt wissen, dass du Kräfte hast?"
„Wahrscheinlich nicht." Jusik fühlte, wie sich die nächste Frage aufbaute. „Der Jedi-Rat hätte mich sonst nicht auf Midi-Chlorianer getestet. Du stellst nur fest, dass du Leute besser verstehst als die meisten oder mit deinen Ahnungen besser liegst als deine Kumpel oder bemerkst ein fantastisches visuospatiales Bewusstsein. Am Ende wirst du Psychologe. Oder ein erfolgreicher Spieler. Oder Pilot. Oder Spitzensportler."
„Also ..."
„Okay, du meinst, es wäre kein guter Plan, Kads Fähigkeiten zu fördern. Hab ich recht?"
„Ich dachte, der Plan wäre, ihm beizubringen, wie er sie kontrollieren kann, damit er nicht die falsche Art Aufmerksamkeit auf sich zieht. Wenn er sie einfach brachliegen lassen kann und so schlau bleibt wie zuvor. Das ist ein interessantes
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