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Imperial Commando - Die 501.

Imperial Commando - Die 501.

Titel: Imperial Commando - Die 501. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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„Buir trifft nun mal nicht viele Leute, die er mag und denen er vertraut, besonders keine weiblichen in seinem Alter."
    „Das Diplomatie-Gen ist also auch abhanden gekommen, wie ich sehe."
    „Es ist nur eine Frage der Zeit, Ny. Wir alle haben weniger davon, als wir haben sollten."
    Jaing besaß das seltene Talent, direkt zur Sache zu kommen, nicht so unbeholfen und freiheraus wie Ordo, aber nichtsdestotrotz ebenso dazu fähig, die Dinge auszusprechen, die andere Leute für sich behielten. Es stimmte, für sie alle war die Uhr bereits abgelaufen und es war gut möglich, dass Ny sie überleben würde. Und ihren Vater vielleicht auch.
    „Die Dinge sind nicht immer so einfach", sagte sie.
    Mereel setzte sein Ich-bin-nur-ein-unschuldiges-Kind-Gesicht auf, das bei Ny alle Schalter umlegte, obwohl sie nur allzu gut wusste, dass er es mimte.
    „Wir haben dich gerne bei uns", sagte er. „Und Buir war jahrelang allein - schon lange vor Kamino. Wir wissen, dass er dich mag, weil er dir Dinge erzählt, die er normalerweise niemandem sagen würde."
    „Was denn, dass er auf einer Billion verdammter Credits sitzt?"
    „Er hat dir erzählt, dass er von Kuat kommt", sagte Jaing. „Und er hat zugegeben, dass er ein Billionär ist. In der Nacht, als du ihm das erste Mal begegnet bist. Erinnerst du dich?"
    Ny erinnerte sich bestens. Ja, das hatte er. Und die Nulls vergaßen nie etwas, nicht bei dem fotografischen Gedächtnis, das die Kaminoaner ihnen eingepflanzt hatten. „Ich dachte, er macht Witze."
    Ordo saß gekrümmt im Kopilotensitz und blickte von der Navigationsanzeige auf. „Mereel, halt die Klappe, ja?"
    „Tja, Buir besitzt nicht meinen angeborenen Charme im Umgang mit Damen, daher würde er nie die Frage -"
    „Ich sagte, Klappe halten." Ordo drehte sich um, griff nach hinten und packte Mereel beunruhigend grob an der Schulter. „Ny hat ihren Mann verloren. Vielleicht ist sie für so etwas nicht bereit. Vielleicht mag sie Buir nicht auf diese Weise. Also lass sie einfach in Frieden."
    Ny hatte nie erlebt, dass die Klone untereinander die Beherrschung verloren. Aus irgendeinem Grund hatte sie angenommen, sie wären auf irgendeine mystische, zwillingsähnliche Weise perfekt aufeinander eingespielt, aber damit lag sie falsch. Sie waren wie jede andere Familie auch, mit den gleichen Zänkereien und Ausfällen. Sie fühlte sich schrecklich, weil sie der Auslöser dafür war.
    „Hey, Ordo, ist schon in Ordnung." Seine Einmischung klang, als stammten die Worte von Besany. Als handle es sich um eine Lektion, die er aufgesaugt hatte. Aber womöglich glaubte er es auch wirklich. „Ich fühle mich nicht gekränkt. Mereel hat nur... ach, kommt schon, ihr beiden. Waffenstillstand, okay?"
    „Bring sie bloß nicht dazu, nach hier hinten zu kommen", warnte Prudii.
    Ny verstand, weshalb Skirata so schamlos nachsichtig mit seinen Söhnen war. Sie hätte so ziemlich allem nachgegeben, worum sie sie baten.
    „Es gibt Kuppelei", begann sie vorsichtig, „und es gibt Zwangsehen."
    Jaing grinste. „Schon. Aber wann im Leben soll eine Rentnerin wie du sonst noch einen exzentrischen Billionär treffen."
    „Ich bekomme keine verdammte Rente." Sie biss die Zähne zusammen. Wenn sie lachte, würde es sie nur weiter anstacheln. „Lasst mir einfach ein bisschen Bedenkzeit. Ich nerve euren Papa ja auch nicht deswegen."
    „Seht ihr? Sie hat das Mutterding voll drauf." Ordos Gereiztheit hatte Mereel kein bisschen abgeschreckt. „Als Nächstes kommt: Wartet nur, bis ich das eurem Vater erzähle."
    Ny wusste, dass Mereel so etwas nur in Holovids aufgeschnappt haben konnte. Diese Klone besaßen einen hingebungsvollen Vater, aber sie hatten niemals eine Mutter gehabt oder irgendjemanden, der dem nahekam. Wegen ihrer ständigen Flachserei dachte sie darüber nach, ob ihnen das vielleicht irgendwo im Unterbewusstsein zu schaffen machte oder ob es nur daran lag, dass sie ihren Vater liebten. Möglicherweise wünschten sie Skirata die gleiche Sesshaftigkeit, die sie bei ihren Brüdern sahen. Womöglich dachten sie, es gäbe ein universelles Heilmittel für gebrochene Herzen.
    Ny war dagegen nicht immun. Die Chance, die Leere in ihrem Leben auszufüllen, drängte sich ihr geradezu auf. Wieso sonst hätte sie sich in diese Sache hineingestürzt? Es wäre einfach gewesen, ihre Witwenjahre auszuleben, ohne sich Sorgen darüber machen zu müssen, dass das Imperium ihr die Tür eintrat.
    Jaing schloss eine Sonde an die Navigationskonsole an und

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