Imperium
hören gewesen wäre.«
Armstrong lächelte. »Das haben Sie sehr gut gemacht,
Derek. Haben Sie sonst noch etwas, das sich als nützlich für mich erweisen könnte?«
Kirby bückte sich nach seiner Aktentasche und nahm einen dicken Ordner heraus. »Hier finden Sie alle Einzelheiten über Margaret, Walter und Alexander. Kurzbiographien, Adressen, Telefonnummern, ja, sogar den Namen von Alexanders
Geliebten. Wenn Sie sonst noch etwas wissen möchten,
brauchen Sie mich nur anzurufen.« Kirby schob seine
Visitenkarte über den Tisch.
Armstrong legte den Ordner vor sich auf die Schreibtisch-unterlage und steckte Kirbys Karte in die Brieftasche. »Danke.
Falls die Köchin noch mehr Interessantes berichten sollte oder Sie sich aus einem anderen Grund mit mir in Verbindung setzen möchten, verständigen Sie mich bitte. Ich bin jederzeit zu erreichen. Hier ist meine Privatnummer.« Er reichte Kirby seine Karte.
»Ich rufe an, sobald ich etwas Neues erfahre«, versicherte Kirby ihm und erhob sich, um zu gehen.
Armstrong begleitete ihn zur Tür, legte ihm den Arm um die Schulter, als sie Sallys Büro betraten, und wandte sich an seine Sekretärin. »Derek muß mich jederzeit erreichen können – Tag und Nacht, wo immer ich auch bin.«
Als Kirby gegangen war, kam Sally in Armstrongs Büro. Er studierte bereits die erste Seite der Sherwood-Akte. »War das 427
ernst gemeint? Soll Kirby Sie wirklich jederzeit erreichen können?«
»Vorerst, ja. Und sagen Sie meine Termine für die nächsten Tage ab. Ich werde nach Paris fliegen und Alexander
Sherwood einen Besuch abstatten. Sollte das Gespräch erfolgreich verlaufen, muß ich zu seiner Schwägerin nach New York.«
Sally blätterte in Armstrongs Terminkalender. »Er ist pickepackevoll«, erklärte sie.
»Wie bei einem verdammten Zahnarzt, ich weiß«, sagte
Armstrong unwirsch. »Sehen Sie zu, daß Sie alle Termine abgesagt haben, bis ich vom Lunch zurück bin. Und lesen Sie jedes einzelne Blatt in diesem Ordner; dann werden Sie begreifen, weshalb es so wichtig ist, daß ich mit Mr. Sherwood spreche – aber lassen Sie ja niemanden sonst einen Blick hineinwerfen!«
Armstrong schaute auf die Uhr und marschierte aus seinem Büro. Während er den Korridor entlangschritt, bemerkte er wieder die neue Mitarbeiterin, die ihm bereits am Morgen aufgefallen war. Diesmal hob sie den Blick und lächelte Armstrong an. Im Wagen, auf dem Weg zum Savoy, bat er Reg, alles über die Frau herauszufinden, was er in Erfahrung bringen konnte.
Es fiel Armstrong schwer, sich während des Lunchs zu
konzentrieren – obwohl sein Gast Minister und Kabinetts-mitglied war –, da er sich in seiner Phantasie bereits als Eigentümer des berühmten Globe sah. Ganz abgesehen davon, hatte er gehört, daß der Minister als Abgeordneter auf die hinterste Sitzreihe im Unterhaus zurückkehren würde, sobald der Premier erst seine nächste Kabinettsumbildung vornahm.
Deshalb bedauerte Dick es überhaupt nicht, als sein ohnehin langweiliger Gesprächspartner ihm mitteilte, er müsse bald aufbrechen, da sein Ministerium sich an diesem Nachmittag Fragen im Unterhaus stellen müsse. Armstrong rief nach der 428
Rechnung.
Er blickte dem Minister nach, als dieser in seinem Wagen mit Chauffeur davonfuhr, und überlegte, daß der politische Absteiger sich bald von all seinen Privilegien würde
verabschieden müssen. Als Armstrong in seinen Wagen stieg, kehrten seine Gedanken zum Globe zurück.
»Verzeihen Sie, Sir.« Benson blickte in den Rückspiegel.
»Was gibt’s denn?« fragte Armstrong ungehalten.
»Sie haben mich gebeten, etwas über das Mädchen
herauszufinden.«
»Ah, ja«, sagte Armstrong ein wenig freundlicher.
»Sie heißt Sharon Levitt. Arbeitet als Aushilfskraft, solange Mr. Wakehams Sekretärin auf Urlaub ist. Also wird sie nur etwa zwei Wochen bei uns sein.«
Armstrong nickte. Als er aus dem Fahrstuhl stieg und zu seinem Büro ging, war er enttäuscht, daß das Mädchen nicht mehr an dem Schreibtisch in der Ecke saß.
Sally folgte Armstrong, seinen Terminkalender und ein Bündel Papiere in der Hand. »Wenn Sie Ihre Ansprache an die SOGAT am Samstagabend absagen«, erklärte sie noch im
Gehen, »und den Lunch am Sonntag mit Ihrer Frau…«
Armstrong winkte ab; diese Termine waren unbedeutend. »…
aber Ihre Gattin hat Geburtstag!« erinnerte ihn Sally.
»Schicken Sie ihr einen Blumenstrauß, suchen Sie bei
Harrods ein Geschenk für sie aus und erinnern Sie mich, sie an dem Tag
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