Imperium
anzurufen.«
»Jedenfalls, wenn Sie die Ansprache und den Lunch
absagen, hätten Sie das ganze Wochenende zur Verfügung«, beendete Sally ihren ursprünglichen Satz.
»Was ist mit Alexander Sherwood?«
»Ich habe kurz vor der Mittagspause mit seiner Sekretärin in Paris telefoniert. Erstaunlicherweise rief er vor ein paar Minuten zurück.«
»Und?« Armstrong blickte Sally an.
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»Er hat nicht einmal gefragt, weshalb Sie sich mit ihm treffen wollen. Statt dessen hat er Sie gleich für Samstag mittag um dreizehn Uhr zum Lunch in seine Wohnung auf dem
Montmartre eingeladen.«
»Gut gemacht, Sally. Ich möchte mich auch mit seiner
Köchin unterhalten, bevor ich mit ihm rede.«
»Lisa Milton«, sagte Sally. »Sie wird sich am Samstag im Hotel George V. zum Frühstück zu Ihnen gesellen.«
»Großartig, Sally. Dann brauchen Sie heute nachmittag ja nur noch die Post zu erledigen.«
»Aber Sie wissen doch, daß ich heute um sechzehn Uhr
einen Termin beim Zahnarzt habe. Ich mußte ihn bereits zweimal verschieben, und meine Zahnschmerzen werden
immer ärger.«
Armstrong wollte sie gerade auffordern, den Termin ein drittes Mal zu verschieben, unterließ es dann aber. »Selbstverständlich können Sie Ihren Termin einhalten, Sally. Bitten Sie Mr. Wakehams Sekretärin, Sie zu vertreten.«
Sally konnte ihre Verwunderung nicht verbergen: Vom
ersten Tag an, seit sie für ihn arbeitete, hatte Dick nie zugelassen, daß jemand sie vertrat.
»Ich glaube, Mr. Wakeham hat für die nächsten zwei
Wochen selbst eine Vertretung«, gab sie zu bedenken.
»Macht nichts. Es geht nur um ein paar Routinesachen.«
»Gut. Dann bestelle ich sie her«, sagte Sally, als das private Telefon auf Armstrongs Schreibtisch zu läuten begann.
Stephen Hallet war am Apparat. Er erklärte, daß er eine Verleumdungsklage gegen den Chefredakteur der Daily Mail eingereicht habe und erteilte Dick den Rat, sich während der nächsten paar Tage mit seinen Äußerungen ein wenig zurück-zuhalten.
»Hast du herausgefunden, von wem er die Story bekommen hat?« fragte Armstrong.
»Nein. Aber ich vermute, von irgend jemandem aus
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Deutschland«, meinte Hallet.
»Aber das ist doch Jahre her!« entrüstete sich Armstrong.
»Wie dem auch sei – ich habe an Julius Hahns Beerdigung teilgenommen, also kann die Story schwerlich von ihm sein.
Ich tippe immer noch auf Townsend.«
»Ich weiß nicht, wer es ist, aber irgend jemand da draußen will dich in Verruf bringen. Ich fürchte, wir werden im Laufe der nächsten Wochen eine ganze Reihe von gerichtlichen Verfügungen erwirken müssen, damit die Zeitungen sich gut überlegen, was sie in Zukunft schreiben.«
»Schick mir Kopien von allen Berichten, in denen mein Name auftaucht«, bat Dick. »Ich hinterlasse dir eine Nummer, falls du mich dringend sprechen mußt. Ich bin übers
Wochenende in Paris.«
»Ich beneide dich«, sagte Hallet. »Grüß Charlotte von mir.«
Sally kam ins Büro zurück, dicht gefolgt von einer großen, schlanken Blondine in einem Minirock, den nur eine Frau mit sehr schönen, langen Beinen tragen konnte.
»Ich bereite soeben den möglicherweise wichtigsten
Geschäftsabschluß meines Lebens vor«, stellte Armstrong mit leicht erhobener Stimme fest.
»Ich verstehe«, erwiderte Stephen. »Du kannst dich drauf verlassen, daß ich am Ball bleibe.«
Armstrong schmetterte den Hörer auf die Gabel und lächelte die attraktive Blondine beinahe überschwenglich an.
»Das ist Sharon«, sagte Sally. »Ich habe ihr schon
mitgeteilt, daß sie sich nur um Routinearbeiten zu kümmern braucht und um siebzehn Uhr Feierabend machen kann. Ich bin morgen kurz vor acht Uhr wieder im Büro.«
Armstrongs Blick heftete sich auf Sharons zierliche Fesseln und wanderte dann langsam in die Höhe. Er beachtete Sally gar nicht, als sie sagte: »Also, dann bis morgen.«
Townsend las den Artikel in der Daily Mail zu Ende, schwang 431
in seinem Sessel herum und blickte zufrieden hinaus auf Sydney Harbour. Es war eine alles andere als schmeichelhafte Schilderung von Lubji Hochs steilem Aufstieg und seinen Bemühungen, in Großbritannien zum Zeitungszar zu werden.
Der Artikel enthielt mehrere Zitate namentlich nicht genannter Offiziere im King’s Own Regiment, von Deutschen, die mit Hoch in Berlin zu tun gehabt hatten, und von ehemaligen Angestellten.
Der Artikel stützte sich größtenteils auf die Kurzbiographie, die Kate wenige Wochen zuvor für die Sunday Continent geschrieben hatte.
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