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Imperium

Imperium

Titel: Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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nicht zusagten.«
    Townsend holte seine Brieftasche zum zweitenmal hervor.
    Augenblicke später verließ er den Speisesaal mit der Versicherung, daß er neben der Dame sitzen würde, auf die er es abgesehen hatte.
    Bis Keith sich wieder zu seiner Kabine begab, kehrten seine Mitpassagiere allmählich an Bord zurück. Er duschte, zog sich zum Dinner um und las noch einmal die Kurzbiographie, die Kate von Mrs. Sherwood zusammengestellt hatte. Kurz vor acht stieg er zum Speisesaal hinunter.
    Ein Paar saß bereits an Tisch drei. Der Herr erhob sich sofort und stellte sich als »Dr. Arnold Percival aus Ohio« vor.
    Er gab Townsend die Hand. »Und das ist meine liebe Frau Jenny – ebenfalls aus Ohio.« Er lachte schallend.
    »Keith Townsend«, erwiderte Keith. »Ich bin aus…«
    »Australien, wenn ich mich nicht irre, Mr. Townsend«, 465
    sagte der Doktor. »Wie schön, daß man Sie an unseren Tisch gesetzt hat. Ich bin erst vor kurzem in den Ruhestand gegangen, und Jenny und ich haben uns versprochen, einige Jährchen auf Kreuzfahrt zu gehen. Was führt Sie an Bord?«
    Bevor Townsend antworten konnte, traf ein zweites Paar am Tisch ein. »Das ist Keith Townsend aus Australien«, erklärte Dr. Percival. »Erlauben Sie, daß ich Sie mit Mr. und Mrs.
    Osborne aus Chicago in Illinois bekannt mache.«
    Sie hatten einander eben die Hand gegeben, als der Doktor sagte: »Guten Abend, Mrs. Sherwood. Darf ich Ihnen Keith Townsend vorstellen?«
    Keith wußte aus Kates Biographie, daß Mrs. Sherwood
    siebenundsechzig Lenze zählte, doch es war offensichtlich, daß sie viel Zeit und Geld darauf verwendet hatte, diese Tatsache zu vertuschen. Keith bezweifelte, daß sie je eine Schönheit gewesen war, aber die Beschreibung »gut erhalten« drängte sich ihm unwillkürlich auf. Ihr Abendkleid war modisch, auch wenn Keith der Ansicht war, daß es ein paar Zentimeter länger hätte sein dürfen. Keith lächelte sie an, als wäre sie fünfundzwanzig Jahre jünger.
    Kaum hörte Mrs. Sherwood Townsends Akzent, vermochte
    sie ihre Mißbilligung nur mühsam zu verbergen; dann aber kamen zwei weitere Passagiere kurz hintereinander an den Tisch und lenkten die Dame ab. Den Namen des Generals verstand Townsend nicht, doch die Frau stellte sich als Claire Williams vor und setzte sich an die gegenüberliegende Seite des Tisches neben Dr. Percival. Townsend lächelte sie an, doch die Frau nahm es gar nicht zur Kenntnis.
    Noch ehe Keith sich gesetzt hatte, fragte Mrs. Sherwood unwirsch, wieso der Erzdiakon offenbar einen anderen Platz bekommen hatte.
    »Ich habe ihn am Kapitänstisch gesehen«, sagte Claire.
    »Nun, ich hoffe, er wird morgen wieder bei uns sitzen!«
    Mrs. Sherwood begann sofort ein Gespräch mit Mr. Osborne, 466
    der rechts neben ihr saß. Da sie es während des erstes Gangs kategorisch ablehnte, mit Townsend zu reden, unterhielt dieser sich mit Mrs. Percival, während er sich gleichzeitig bemühte, Mrs. Sherwoods Gespräch mitzuhören. Das war sehr schwierig.
    Als das Geschirr des Hauptgangs abgeräumt wurde, hatte Keith kaum ein Dutzend Worte mit Mrs. Sherwood gewechselt.
    Beim Kaffee erkundigte Claire sich von der gegenüber-
    liegenden Tischseite bei Keith, ob er je in England gewesen sei.
    »Ja, ich habe kurz nach dem Krieg in Oxford studiert«, gestand Townsend zum erstenmal seit fünfzehn Jahren.
    Mrs. Sherwood schwang zu ihm herum. »An welchem
    College?« fragte sie scharf.
    »Worcester«, antwortete Keith mit übertriebener Höflichkeit, in der Hoffnung, Margaret Sherwoods Interesse erregt zu haben. Doch es sollte sich als die erste und letzte Frage erweisen, die Mrs. Sherwood Keith an diesem Abend stellte. Er erhob sich höflich, als sie den Tisch verließ, und fragte sich, ob drei Tage für sein Vorhaben ausreichten. Er trank seinen Kaffee aus, wünschte Claire und dem General noch einen schönen Abend, und kehrte in seine Kabine zurück, um die Sherwood-Akte noch einmal durchzugehen. Von Vorurteilen und Snobismus stand nichts in der Kurzbiographie, doch um Sally gegenüber fair zu sein – sie hatte Margaret Sherwood nie persönlich kennengelernt.
    Als Townsend sich zum Frühstück an den Tisch setzte, war der einzige freie Platz der zu seiner Rechten, und obwohl er sich als letzter vom Tisch erhob, ließ Margaret Sherwood sich nicht sehen. Er blickte auf, als Claire ging und überlegte, ob er ihr folgen solle, entschied sich jedoch dagegen, da es nicht zum Plan gehörte. Die nächste Stunde schlenderte er an Deck herum,

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