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Imperium

Imperium

Titel: Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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wird, sobald das Schiff anlegt.«
    »Gern. Vielen Dank«, sagte Townsend. »Könnten Sie mir bitte beschreiben, wie ich in die Stadtmitte komme?«
    Während Keith aus dem Hafengelände schlenderte, dachte er an Kate und fragte sich, ob es ihr wohl gelungen war, den Artikel in der Schiffszeitung unterzubringen.
    Auf dem langen Weg in die Stadt betrat er drei
    Zeitschriftenhandlungen, wo er Time, Newsweek und sämtliche Lokalzeitungen kaufte. Dann betrat er das erste Restaurant, das ein American-Express -Schild an der Tür hatte, setzte sich an einen ruhigen Ecktisch und machte es sich für einen
    ausgiebigen Lunch bequem.
    Die Zeitungen der Konkurrenz faszinierten Keith immer wieder, doch in diesem Fall wußte er, daß er die Ferieninsel verlassen würde, ohne auch nur das geringste Bedürfnis zu verspüren, neuer Besitzer der Jamaica Times zu werden, die anspruchslose Lektüre für höchstens eine viertel Stunde bot.
    Während er Artikel darüber las, wie die Gattin des Landwirt-schaftsministers ihren Tag verbrachte und weshalb die Kricketmannschaft der Insel ein Spiel nach dem anderen verlor, schweiften Keith’ Gedanken immer ab und beschäftigten sich mit der Information Sallys, die auf Tonband festgehalten war.
    Er konnte kaum glauben, daß Sharon tatsächlich so unfähig war, wie Armstongs langjährige Sekretärin behauptete – doch falls dies tatsächlich zutraf, mußte die junge Dame erstaunlich gut im Bett sein.
    Nachdem er den Lunch bezahlt hatte – ein gräßlich
    schmeckendes Essen –, verließ Townsend das Restaurant und schlenderte in der Stadt herum. Seit seinem Besuch in Berlin als Student war er nirgends mehr als Tourist gewesen. Alle paar Minuten blickte er auf die Uhr; aber dadurch verging die Zeit auch nicht schneller. Schließlich hörte er ein Nebelhorn in 463
    der Ferne: Das große Kreuzfahrtschiff lief endlich ein. Sofort machte Keith sich auf den Weg zurück zum Hafen. Als er dort eintraf, ließ die Mannschaft soeben die Landungsbrücken herunter. Die Passagiere strömten zum Kai, sichtlich glücklich, ein paar Stunden an Land gehen zu können. Townsend stieg die Gangway hinauf und bat einen Steward, ihm den Weg zu seiner Kabine zu weisen.
    Kaum hatte er ausgepackt, machte er sich mit Deck drei vertraut und stellte zu seiner Freude fest, daß Mrs. Sherwoods Suite sich nur wenige Schritte von seiner Kabine entfernt befand. Aber noch unternahm Keith keinerlei Anstalten, sich mit Margaret Sherwood in Verbindung zu setzen. Statt dessen nutzte er die nächste Stunde, sich auf dem Schiff umzusehen.
    Schließlich landete er im Queen’s Grill.
    Als der Chefsteward den großen, leeren Speisesaal betrat, in dem für das Abendessen gedeckt wurde, mußte er beim
    Anblick des unpassend gekleideten Mannes unwillkürlich lächeln. Offenbar hatte dieser Passagier sich auf das falsche Deck verirrt. »Kann ich Ihnen helfen, Sir?« fragte er und war bemüht, jede Herablassung aus seiner Stimme fernzuhalten.
    »Das hoffe ich sehr«, antwortete Townsend. »Ich bin erst vor kurzem an Bord gekommen, und jetzt interessiert es mich natürlich, welchen Tisch Sie fürs Dinner für mich ausgewählt haben.«
    »Dieses Restaurant ist nur für Passagiere der ersten Klasse, Sir.«
    »Dann bin ich ja richtig«, stellte Townsend fest.
    Der Steward sah nicht sehr überzeugt aus. »Ihr Name, Sir?«
    erkundigte er sich.
    »Keith Townsend.«
    Der Steward überprüfte die Liste der Passagiere erster Klasse, die in Kingston an Bord gekommen waren. »Sie sitzen an Tisch acht, Mr. Townsend«, sagte er.
    »Ist das zufällig auch Mrs. Margaret Sherwoods Tisch?«

    464
    Wieder schaute der Steward nach. »Nein, Sir. Mrs.
    Sherwood sitzt an Tisch drei.«
    »Wäre es möglich, daß Sie mich ebenfalls an Tisch drei setzen?« fragte Townsend.
    »Ich fürchte, nein, Sir. Von Tisch drei hat in Kingston niemand das Schiff verlassen.«
    Armstrong holte seine Brieftasche hervor und nahm einen Hundertdollarschein heraus.
    »Nun, ja«, sagte der Steward, »vielleicht, wenn ich den Erzdiakon an den Kapitänstisch setze, wäre das Problem gelöst.«
    Townsend lächelte und wandte sich zum Ausgang.
    »Verzeihung, Sir. Hatten Sie gehofft, neben Mrs. Sherwood sitzen zu können?«
    »Das wäre ausgesprochen günstig«, antwortete Townsend.
    »Es könnte allerdings peinliche Folgen haben. Sie müssen wissen, daß Mrs. Sherwood bereits die ganze Fahrt mitgemacht hat. Wir mußten sie schon zweimal an einen anderen Tisch setzen, weil ihr die Tischnachbarn

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