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Imperium

Imperium

Titel: Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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in Paris an einer NATO-Konferenz teilnahmen, an der Bar saßen. Pamela verbrachte Stunden damit, systematisch jedes der besseren Hotels in Paris anzurufen. Erst nach Mitternacht hatte sie Armstrong endlich aufgespürt.
    Der Nachtportier betonte mehrmals, daß Mr. Armstrong die Anweisung erteilt habe, ihn unter keinen Umständen zu stören.
    Der Mann dachte dabei an das Alter des Mädchens, das sich bei Armstrong befand, und war sicher, daß er sein Trinkgeld in den Wind schreiben konnte, falls er die Anweisung mißachtete.
    Pamela lag die ganze Nacht wach; um sieben Uhr früh
    versuchte sie es erneut. Da der Geschäftsführer samstags jedoch erst um neun zum Dienst kam, erhielt sie die gleiche frostige Erwiderung.
    Der erste, der Townsend informierte, war Chris Slater, der stellvertretende Chefredakteur des Globe. Slater sagte sich, er könne sich mit diesem Anruf möglicherweise seine Zukunft bei der Zeitung sichern. Allerdings kostete es ihn mehrere Überseetelefonate, bis er Mr. Townsend im Raquets Club in New York erreichte, wo dieser sich mit Tom Spencer einen Zweikampf in Squash lieferte – für tausend Dollar das Spiel.
    Keith führte im Entscheidungsspiel mit vier Punkten
    Vorsprung, als ein Angestellter an die Glastür klopfte und sich erkundigte, ob Mr. Townsend ein dringendes Telefongespräch annehmen könne. Um seine Konzentration nicht zu verlieren, 508
    fragte Keith lediglich: »Von wem?« Da ihm der Name Chris Slater nichts sagte, wies er den Angestellten an: »Lassen Sie sich die Nummer geben, ich rufe später zurück.« Doch bevor er sich wieder dem Spiel zuwandte, fragte er noch: »Hat er gesagt, von wo er anruft?«
    »Nein, Sir«, antwortete der Mann. »Nur, daß er vom Globe ist.«
    Während Keith rasch über die Alternativen nachdachte, quetschte er den Squashball in seiner Hand.
    Derzeit stand er mit zweitausend Dollar gegen einen Mann im plus, den er seit Monaten nicht mehr geschlagen hatte; er wußte, daß Tom das Match gewinnen würde, falls er das Spielfeld jetzt verließ, und sei es auch nur für einige Augenblicke.
    Keith starrte weitere zehn Sekunden auf die Glaswand, bis Tom scharf sagte: »Machen Sie schon!«
    »Ist das Ihr Rat, Herr Anwalt?« fragte Keith.
    »Allerdings«, entgegnete Tom. »Machen Sie weiter, oder geben Sie sich geschlagen. Es liegt ganz bei Ihnen.« Townsend ließ den Ball fallen, stürmte vom Spielfeld und jagte dem Angestellten nach. Er erreichte den Mann gerade noch, bevor dieser auflegte.
    »Ich kann nur hoffen, es ist eine wirklich wichtige Sache, Mr. Slater«, sagte Townsend in den Hörer, »denn bis jetzt kosten Sie mich bereits zweitausend Dollar.«
    Er lauschte ungläubig, als Slater ihm berichtete, daß Sir Walter Sherwood in der morgigen Ausgabe des Globe die Leser zur Wahl auffordern würde, wer ihrer Meinung nach der nächste Eigentümer der Zeitung werden solle.
    »Von beiden Kandidaten wird je eine ganze Seite bio-
    graphisches Material veröffentlicht«, fuhr Slater fort. »Unten an der Seite ist ein Wahlschein, den man abtrennen kann.«
    Dann las er die letzten drei Sätze des beabsichtigten Leitartikels vor.

    509
    »Die treuen Leser des Globe brauchen nicht um die Zukunft der beliebtesten Zeitung des Königreichs zu fürchten. Beide Kandidaten haben sich einverstanden erklärt, daß Sir Walter Sherwood Vorstandsvorsitzender bleibt und garantieren auf diese Weise die Kontinuität, die mehr als ein halbes Jahrhundert Garant für die redaktionelle Linie der Zeitung ist.
    Versäumen Sie nicht, Ihre Wahlscheine einzuschicken! Das Ergebnis wird nächsten Samstag bekanntgegeben.«

    Townsend dankte Slater und versicherte ihm, er würde ihn nicht vergessen, sollte er der neue Besitzer der Zeitung werden.
    Nachdem er aufgelegt hatte, galt sein erster Gedanke der Frage, wo Armstrong sein mochte.
    Keith kehrte nicht zum Squashspiel zurück, sondern
    telefonierte sofort mit Ned Brewer, seinem Bürochef in London. Keith wies ihn genau an, was er während der Nacht tun solle; er endete damit, daß er sich sofort nach seiner Landung in Heathrow mit Brewer in Verbindung setzen würde.
    »Und sorgen Sie inzwischen dafür, Ned, daß Sie mindestens zwanzigtausend Pfund Bargeld bereit haben, bis ich ins Büro komme.«
    Gleich nach Beendigung des Gesprächs holte Keith sich seine beim Wachdienst deponierte Brieftasche, trat hinaus auf die Fifth Avenue und hielt ein Taxi an. »Zum Flughafen«, wies er den Fahrer an. »Ich gebe Ihnen hundert Dollar, wenn ich rechtzeitig

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