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Imperium

Imperium

Titel: Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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Sharon im Schlepptau, zur Paßkontrolle.
    Sie wurden sogleich zum Flugsteig dirigiert, wo eine
    Stewardeß die Passagiere bereits eincheckte. »Keine Angst, Sir«, beruhigte sie Armstrong. »Sie können jetzt ein wenig verschnaufen. Sie haben noch zwei Minuten.«
    Armstrong zog die Tickets aus seiner Jackentasche, warf einen Blick darauf und gab eines davon Sharon. Ein Steward überprüfte Armstrongs Ticket und ließ ihn durch. Dick eilte den langen Korridor hinunter zur wartenden Maschine.
    Nun zeigte Sharon ihr Ticket vor. Der Steward blickte darauf; dann sagte er: »Das Ticket ist nicht für diesen Flug, Madam.«
    »Was soll das heißen?« fragte Sharon scharf. »Ich habe einen gebuchten Platz erster Klasse für diesen Flug, genau wie Mr. Armstrong! Ich bin seine persönliche Assistentin!«
    »Das bezweifle ich nicht, Ma’am, aber ich fürchte, dieses Ticket ist für die Touristenklasse im Abendflug der Pan Am ausgestellt. Bis dahin werden Sie leider warten müssen.«

    503
    »Von wo rufst du an?« fragte er.
    »Vom Kingsford-Smith-Flughafen«, antwortete sie.
    »Dann dreh gleich wieder um und besorg dir einen Rückflug mit derselben Maschine.«
    »Warum? Ist aus dem Geschäft nichts geworden?«
    »Doch, sie hat unterschrieben – aber es hat gekostet! Und es hat sich da ein Problem wegen Ihres Romans ergeben. Ich glaube, du bist die einzige, die mir da aus der Patsche helfen kann.«
    »Könnte ich nicht wenigstens eine Nacht schlafen, Keith?
    Ich würde trotzdem übermorgen in New York sein.«
    »Das geht leider nicht«, bedauerte er. »Da ist noch eine Sache, die wir erledigen müssen, bevor du dich an die Arbeit machst, und ich habe nur einen Nachmittag übrig.«
    »Und was für eine Sache ist das?«
    »Unsere Trauung«, antwortete Keith.
    Am anderen Ende der Leitung setzte ein längeres Schweigen ein, bis Kate schließlich sagte: »Keith Townsend, du mußt der unromantischste Mann sein, den der liebe Gott je erschaffen hat.«
    »Heißt das ›ja‹?« Doch die Leitung war bereits tot.
    Townsend legte den Hörer auf und blickte über den Schreibtisch hinweg zu Tom Spencer.
    »Hat sie Ihre Bedingungen akzeptiert?« Der Anwalt grinste.
    »Ich bin mir nicht ganz sicher«, erwiderte Townsend. »Aber ich möchte trotzdem, daß Sie die Vorbereitungen treffen, wie besprochen.«
    »Gut. Dann rufe ich gleich mal im Rathaus an.«
    »Und halten Sie sich morgen nachmittag frei.«
    »Warum?« fragte Tom.
    »Weil wir einen Trauzeugen brauchen, Herr Anwalt.«

    Sir Walter Sherwood hatte an diesem einen Tag bereits öfter geflucht als sonst in einem ganzen Monat.

    504
    Die erste Verwünschung stieß er nach dem Telefongespräch mit seinem Bruder aus. Alexander hatte ihn kurz vor dem Frühstück aus Paris angerufen, um ihn vom Verkauf seiner Globe -Anteile an Richard Armstrong zu unterrichten und ihm den wohlgemeinten Ratschlag zu erteilen, das gleiche zu tun.
    Zwanzig Millionen Dollar wären ein Betrag, mit dem sich so einiges anfangen ließe.
    Doch was Sir Walter über Armstrong gehört hatte, ließ es ihm dringend angeraten erscheinen, von einer solchen
    geschäftlichen Transaktion Abstand zu nehmen. Wenn jemand eine Zeitung, die so britisch war wie ein Roastbeef oder ein Yorkshire-Pudding, nicht verlegen durfte, dann war es Richard Armstrong.
    Nach einem guten Lunch im Turf Club hatte er sich ein wenig beruhigt; dann aber war er einem Herzanfall nahe, als seine Schwägerin aus New York anrief und ihn informierte, daß auch sie ihre Anteile verkauft habe – allerdings nicht an Armstrong, sondern an Keith Townsend, den Sir Walter
    insgeheim beschuldigte, mit seiner Regenbogenpresse die britischen Kolonien in Verruf zu bringen. Nie würde Sir Walter diese eine lange Woche in Sydney vergessen, als er die täglichen Tiraden der Sydney Chronicle über die sogenannte
    ›Königin von Australien‹ über sich hatte ergehen lassen müssen. Daraufhin hatte er zum Continent gegriffen – und zu seiner größten Bestürzung gelesen, daß dieses Blatt dafür plädierte, Australien zur Republik zu erklären.
    Der letzte Anruf des Tages kam von seinem Buchhalter, kurz ehe er sich mit seiner Frau zum Dinner begab. Sir Walter brauchte nicht daran erinnert zu werden, daß die Verkaufszahlen des Globe im vergangenen Jahr von Woche zu Woche gesunken waren, und daß er deshalb gut daran täte, ein Übernahmeangebot von zwanzig Millionen Dollar zu akzeptieren, egal von wem. Nicht zuletzt schon deshalb, weil – wie hatte der unverschämte

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