Imperium
wirklich heiraten.«
»Ich bedauere«, sagte Mr. Yablon soeben, als Mrs. Sherwood ins Eßzimmer zurückkehrte, »aber meine Mandantin hat ihre Anteile am Globe bereits an Mr. Keith Townsend verkauft, der Ihnen ja bekannt ist, soviel ich weiß.«
Armstrong konnte nicht glauben, was er da hörte. Mit
wutverzerrtem Gesicht wandte er sich seinem Anwalt zu.
»Für zwanzig Millionen?« fragte Russell Critchley seinen älteren Kollegen mit ruhiger Stimme.
»Ja«, erwiderte Yablon. »Genau die Summe, auf die Ihr Mandant sich mit Mrs. Sherwooods Schwager Anfang des
Monats geeinigt hat.«
»Aber Alexander hat mir erst letzte Woche versichert, Mrs.
Sherwood habe sich einverstanden erklärt, ihre Anteile am Globe an mich zu verkaufen!« sagte Armstrong heftig. »Ich bin extra nach New York geflogen…«
»Es war nicht Ihr Flug nach New York, der meine
Entscheidung beeinflußt hat, Mr. Armstrong«, sagte die alte Dame fest, »sondern Ihr Flug nach Genf.«
Armstrong starrte sie mehrere Sekunden an; dann drehte er 500
sich um und marschierte zum Aufzug zurück, den er erst vor wenigen Minuten verlassen hatte und dessen Tür noch
offenstand. Beim Hinunterfahren fluchte Armstrong mehrmals, bevor er fragte: »Aber wie, zum Teufel, hat Townsend das geschafft?«
»Ich kann nur vermuten, daß er einen Teil der Kreuzfahrt mitgemacht hat und dabei an Mrs. Sherwood herangetreten ist.«
»Und woher kann er überhaupt erfahren haben, daß ich
daran gearbeitet hatte, den Globe zu erwerben?«
»Ich habe das Gefühl, die Antwort auf diese Frage werden Sie nicht auf dieser Seite des Atlantiks bekommen«, meinte Critchley. »Aber noch ist nicht alles verloren.«
»Was soll das schon wieder heißen, zum Teufel?«
»Sie besitzen bereits ein Drittel der Anteile.«
»Genau wie Townsend«, brummte Armstrong.
»Stimmt. Aber wenn Sie Sir Walter Sherwoods Anteile
dazubekämen, wären Sie im Besitz von zwei Dritteln der Gesellschaft, und Townsend bliebe keine Wahl, als sein Drittel an Sie zu verkaufen – zum gleichen Preis.«
Armstrong blickte seinen Anwalt an, und der Hauch eines Lächelns zog über sein Gesicht mit dem Mehrfachkinn.
»Und da Alexander Sherwood Sie auch weiterhin unter-
stützen wird, ist das Spiel noch lange nicht zu Ende.«
501
THE GLOBE
1. Juni 1967
Ihre Entscheidung!
»Können Sie mir umgehend einen Platz für den nächsten Flug nach London buchen?« fragte Armstrong drängend, als er mit der Rezeption des Hotels verbunden war.
»Selbstverständlich, Sir.«
Als zweites rief er sein Büro in London an, wo Pamela, seine neueste Sekretärin, bestätigte, daß Sir Walter Sherwood sich einverstanden erklärt hatte, ihn morgen um zehn Uhr zu empfangen. Wenn auch nur widerstrebend; aber das behielt Pamela für sich.
»Ich muß auch mit Alexander Sherwood in Paris reden. Und sorgen Sie dafür, daß Reg am Flughafen ist und Stephen Hallet in meinem Büro, sobald ich zurück bin. Es muß alles geklärt sein, bevor Townsend nach London kommt.«
Als Sharon einige Minuten später mit unzähligen Einkaufs-beuteln in die Suite kam, stellte sie erstaunt fest, daß Dick packte.
»Reisen wir irgendwohin?« fragte sie.
»Wir fliegen sofort ab«, erwiderte er ohne jede weitere Erklärung. »Pack deine Sachen. Ich bezahle inzwischen die Rechnung.«
Ein Page brachte Armstrongs Gepäck zur wartenden
Limousine hinunter, während er sich an der Rezeption die Flugtickets abholte und die Rechnung beglich. Er blickte auf die Uhr. Er konnte die Maschine gerade noch erreichen; dann würde er früh am nächsten Morgen in London sein. Da
Townsend nichts von der Zweidrittelklausel wußte, konnte es Dick immer noch gelingen, alleiniger Eigentümer der Gesellschaft zu werden. Und selbst, falls Townsend es wußte –
502
Alexander Sherwood würde sich bei Sir Walter für ihn
einsetzen; davon war Dick überzeugt.
Sharon saß kaum in der Limousine, als Armstrong dem
Chauffeur befahl, sie zum Flughafen zu fahren.
»Aber mein Gepäck wurde noch nicht heruntergebracht!«
protestierte Sharon.
»Dann muß es eben nachgeschickt werden. Ich kann es mir nicht leisten, diesen Flug zu versäumen.«
Auf dem Weg zum Flughafen sprach Sharon kein Wort
mehr.
Als sie sich dem Terminal näherten, tastete Armstrong in seiner Jackentasche nach den Tickets, um sich davon zu überzeugen, daß er sie auch eingesteckt hatte. Im Terminal befahl er hastig, sein Gepäck rasch in die Direktmaschine nach London zu schaffen; dann rannte er,
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