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Imperium

Imperium

Titel: Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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Jahren in den Ruhestand gehen sollten. Sir Walter unterstützte diesen Antrag, da er es eilig hatte, zu einer Feier mit seinen Freunden im Turf Club zu kommen. Der Antrag wurde ohne Diskussion angenommen.
    Erst als Sir Walter an diesem Abend ins Bett ging, machte seine Frau ihm die Bedeutung dieses Beschlusses klar.

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    SPÄTAUSGABE

    ›CLTIZEN‹ KONTRA
    ›GLOBE‹

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    THE CITIZEN

15. April 1968
    Minister tritt zurück

    »Einhunderttausend Exemplare des Romans Die Geliebte des Senators sind gedruckt und in einem Lagerhaus in New Jersey aufgestapelt. Nun warten sie darauf, von Mrs. Sherwood begutachtet zu werden«, sagte Kate und blickte mit gespieltem Entsetzen zur Zimmerdecke.
    »Das ist schon mal ein guter Anfang«, stellte Townsend fest. »Aber die Schmöker werden mir keinen Penny von
    meinem Geld zurückbringen, ehe Mrs. Sherwood sie nicht in den Buchhandlungen gesehen hat.«
    »Sobald ihr Anwalt die Zahl und den Bruttoeinkaufspreis bestätigt hat, wird er keine Wahl haben, als dir die erste Million Dollar zurückzugeben. Schließlich wurde dieser Teil des Vertrags innerhalb der vereinbarten Zeitspanne von zwölf Monaten erfüllt.«
    »Und wieviel haben Mrs. Sherwoods literarische Ergüsse mich bisher schon gekostet?«
    »Wenn du Druckkosten und Transport einschließt, ungefähr dreißigtausend Dollar«, antwortete Kate. »Alles andere wurde innerbetrieblich geregelt oder kann von der Steuer abgesetzt werden.«
    »Kluges Mädchen. Aber welche Chance habe ich, meine
    zweite Million zurückzubekommen? Trotz der vielen Zeit und Mühe, die dich das Umschreiben des Romans gekostet hat, kann ich mir nicht vorstellen, daß der Schinken auf der Bestsellerliste landet.«
    »Da bin ich mir nicht so sicher«, entgegnete Kate. »Jeder weiß, daß es nur elfhundert Buchhandlungen sind, die der New York Times wöchentlich ihre Verkaufszahlen für die Bestseller-515
    Hochrechnung mitteilen. Wenn du mir diese Liste besorgen kannst, hätte ich eine echte Chance, dafür zu sorgen, daß du auch deine zweite Million zurückbekommst.«
    »Aber bloß zu wissen, welche Buchhandlungen ihre Ver-
    kaufszahlen melden, ist für Kunden kein Grund, irgendwelche Bücher zu kaufen.«
    »Das nicht. Aber ich glaube, wir könnten die Leser in die richtige Richtung stupsen.«
    »Und wie willst du das anstellen?«
    »Zuerst einmal, indem wir das Buch in einem langweiligen Monat auf den Markt bringen – etwa im Januar oder Februar –, und dann nur jene Buchhandlungen damit beliefern, die Verbindung zur New York Times haben.«
    »Das veranlaßt die Leute immer noch nicht, die Buch-
    handlungen zu stürmen.«
    »Wird es aber, wenn wir den Händlern bei einem Verkaufspreis von umgerechnet 3 Pfund 50 nur fünfzig Pence pro Exemplar berechnen. Der Händler hat also eine Gewinnspanne von siebenhundert Prozent, statt der üblichen einhundert.«
    »Aber auch das wird nicht helfen, wenn der Roman ein
    unsäglicher Schwachsinn ist.«
    »In der ersten Woche wird das keine Rolle spielen«,
    widersprach Kate. »Wenn die Händler einen solchen Gewinn machen können, ist es in ihrem eigenen Interesse, das Buch in die Schaufenster zu stellen und auf den Ladentisch, vor die Kasse, ja, sogar in die Bestsellerregale. Ich habe herausgefunden, daß wir in der ersten Woche lediglich fünfzehntausend Exemplare zu verkaufen brauchen, um auf Platz fünfzehn der Bestsellerliste zu landen, was pro Buchhandlung nicht einmal zehn Exemplare wären.«
    »Hm, das könnte uns eine Fünfzig-zu-fünfzig-Chance
    verschaffen«, murmelte Keith.
    »Und ich kann unsere Chancen noch erhöhen. In der
    Auslieferungswoche können wir unser Zeitungs- und

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    Zeitschriftennetz in den Vereinigten Staaten benutzen, um dafür zu sorgen, daß wir positive Besprechungen und
    Titelseitenwerbung bekommen. Außerdem sollte mein Artikel
    ›Die erstaunliche Mrs. Sherwood‹ in so vielen unserer Zeitschriften erscheinen, wie nur möglich, ohne unserem guten Ruf zu schaden.«
    »Wenn es mir eine Million Dollar rettet, wird der Artikel in jeder unserer Zeitschriften zu lesen sein«, erklärte Townsend.
    »Aber ich befürchte, selbst das wird unsere Chance auch nicht viel höher als fifty-fifty steigen lassen.«
    »Wenn du mich noch einen Schritt weitergehen läßt, bringe ich die Chance wahrscheinlich sogar noch viel höher.«
    »Was schlägst du vor? Daß ich die New York Times kaufe?«
    »So weit brauchst du nun auch wieder nicht zu gehen.« Kate lächelte. »Wie wär’s, wenn wir in

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