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Imperium

Imperium

Titel: Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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brauchst du nicht zu überzeugen, Dick. Ich wünsche dir Glück mit dem Minister. Aber deshalb habe ich nicht angerufen.«
    »Jedesmal, wenn du anrufst, geht es um ein Problem,
    Stephen. Was ist es diesmal?«
    »Ich habe ein langes Schreiben von Sharon Levitts Anwalt erhalten, in dem er mit einer einstweiligen Verfügung droht.«
    »Aber ich habe ihr vor Monaten eine Abfindung gezahlt. Sie kann keinen einzigen Penny mehr von mir erwarten!«
    »Ich weiß von der Abfindung, Dick. Aber diesmal geht es um eine Vaterschaftsklage. Sharon hat einen Sohn geboren und behauptet, daß du der Vater bist.«
    »Was! Beim Lebenswandel dieses Weibsbilds könnte jeder der Vater sein!« stieß Armstrong hervor.
    »Möglich«, erwiderte Stephen. »Aber nicht mit diesem
    Muttermal unter dem rechten Schulterblatt. Und vergiß nicht, im Ausschuß der Kartellaufsichtsbehörde sitzen vier Frauen, und Townsends Frau ist schwanger.«
    »Wann wurde der Bastard geboren?« Armstrong blätterte seinen Terminkalender zurück.
    »Am 4. Januar.«
    »Einen Moment!« Armstrong starrte auf die Eintragung bei dem neun Monate früheren Datum: Alexander Sherwood,
    Paris. »Dieses verfluchte Weibsstück muß es von Anfang an darauf angelegt haben, als sie vortäuschte, meine Chefsekretärin werden zu wollen. Sie wußte, daß sie auf diese Weise mit gleich zwei Abfindungen rechnen konnte! Was rätst du mir?«
    »Sharons Anwälte wissen mit Sicherheit vom Kampf um
    den Citizen, und sie wissen auch, daß ein Anruf beim Globe genügen würde…«
    Armstrong hob die Stimme. »Das würde dieses Flittchen nicht wagen!«
    »Vielleicht nicht«, erwiderte Stephen. »vielleicht aber doch.

    520
    Ich kann dir nur raten, es mir zu überlassen, die bestmöglichen Bedingungen auszuhandeln.«
    »Wenn du meinst«, sagte Armstrong, nun auch etwas
    ruhiger. »Aber warne Sharon. Wenn sie auch nur ein Wort an die große Glocke hängt, ist noch am gleichen Tag Schluß mit den Zahlungen.«
    »Ich werde mein Bestes tun«, versprach Stephen. »Aber ich fürchte, sie hat etwas von dir gelernt.«
    »Und das wäre?« fragte Dick.
    »Daß es sich nicht lohnt, einen zweitklassigen Anwalt zu nehmen. – Ich rufe dich an, sobald wir uns auf die
    Bedingungen geeinigt haben.«
    »Ja, tu das.« Armstrong schmetterte den Hörer auf die Gabel.
    »Pamela!« brüllte er durch die Tür, »wählen Sie Don
    Sharpes Nummer!«
    Als der Chefredakteur der London Evening Post an den Apparat kam, sagte Armstrong: »Es ist etwas dazwischen-gekommen. Ich muß unseren Lunch verschieben.« Er legte auf, ehe Sharpe dazu kam, auch nur ein Wort zu sagen. Armstrong hatte schon vor geraumer Zeit beschlossen, daß dieser Redakteur durch einen fähigeren Mann ersetzt werden müsse, ja, er hatte sich sogar bereits an den Journalisten gewandt, den er für diese Stellung vorgesehen hatte. Doch durch den Anruf des Ministers mußte diese Sache noch ein paar Tage warten.
    Dick machte sich keine allzu großen Sorgen wegen Sharon und darüber, daß sie den Mund nicht halten würde. Er hatte Akten über alle Redakteure in der Fleet Street angelegt und sogar noch umfangreichere Dossiers über ihre Bosse; überdies besaß er fast einen ganzen Aktenschrank mit Material über Keith Townsend. Seine Gedanken schweiften zu Ray Atkins zurück.
    Nachdem Pamela die Morgenpost mit ihm durchgegangen
    war, ersuchte Dick sie um ein Exemplar von Dodd’s 521
    Parliamentary Companion. Er wollte noch einmal die Daten von Atkins’ Karriere durchgehen, die Ministerialposten, die er bekleidet hatte. Außerdem konnte es nicht schaden, wenn er sich die Namen von Atkins’ Frau und Kindern merkte, und welche Hobbies der Mann hatte.
    Man erachtete Ray Atkins allgemein als einen der fähigsten Politiker seiner Generation, was sich bestätigte, als Harold Wilson ihn nach nur fünfzehn Monaten zu einem der Minister seines Schattenkabinetts machte. Nach der Wahl 1966 wurde Atkins Staatsminister im Ministerium für Handel und Industrie.
    Es wurde allgemein angenommen, daß Atkins zu den engsten Beratern des Regierungsschefs gehören würde, falls die Labour Party die nächsten Wahlen gewann – was Armstrong allerdings nicht für wahrscheinlich hielt. Einige Leute sahen in Ray Atkins sogar schon den zukünftigen Parteiführer.
    Als Atkins noch Abgeordneter eines Wahlkreises im Norden des Landes war, in dem Armstrong die Mehrheit an einigen Lokalzeitungen besaß, hatten die beiden Männer einander näher kennengelernt. Sie trafen sich bei

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