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Imperium

Imperium

Titel: Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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Wahlveranstaltungen, gingen zusammen essen und entdeckten in Gesprächen einen wesentlichen gemeinsamen Charakterzug: ein ungezügeltes Streben nach Einfluß und Macht. Dann wurde Atkins zum Minister für Handel und Industrie ernannt und war somit bei Fragen von Konzernbildungen die letzte, ausschlaggebende Instanz. Schon deshalb bemühte Armstrong sich noch mehr, ihre Freundschaft – wenn man es so nennen konnte – zu pflegen, in der Hoffnung, Atkins würde das Zünglein an der Waage sein, wenn es zur Entscheidung kam, wer den Citizen erwerben durfte.
    Der Absatz des Globe blieb auch unter seinem neuen Eigentümer Townsend rückläufig. Townsend hatte beabsichtigt, den Chefredakteur an die Luft zu setzen, hatte seine Pläne jedoch einstweilen verschoben, als wenige Monate später Hugh Tuncliffe starb, der Besitzer des Citizen, und seine 522
    Witwe verkündete, daß sie die Zeitung verkaufen würde.
    Townsend verbrachte mehrere Tage damit, seinen Vorstand davon zu überzeugen, daß man ein Angebot für den Citizen machen solle – ein Angebot, das die Financial Times als zu hoch bezeichnete, auch wenn der Citizen den höchsten Tages-umsatz in Großbritannien verzeichnete. Nachdem sämtliche Angebote eingegangen waren, erwies sich Townsends als das bei weitem höchste. Sofort verspritzte die so treffend bezeichnete Journaille Gift und Galle und fand ihre Meinung sogar auf der Titelseite des Guardian wieder. Tag um Tag posaunten ausgewählte Kolumnisten ihre Mißbilligung hinaus, daß Townsend bald die zwei seriösesten Tageszeitungen des Landes gehören könnten. In einer bisher noch nie dagewesenen Solidarität mit anderen Zeitungen schrie sogar The Times ihre Ansichten in einem Leitartikel für das Establishment hinaus und befand schon den Gedanken als ›absurd und verdammens-wert‹, daß Ausländer ›nationale Institutionen erwerben und dieserart gewaltigen Einfluß auf die britische Lebensweise nehmen konnten‹. Am nächsten Morgen flatterten mehrere Briefe auf den Schreibtisch des Chefredakteurs der Times und erinnerten ihn daran, daß der Eigentümer des Blattes Kanadier war. Keiner der Briefe wurde veröffentlicht.
    Als Armstrong bekanntgab, daß er ein Angebot in derselben Höhe wie Townsend unterbreiten würde und versprach, Sir Paul Maitland, den ehemaligen Botschafter in Washington, als Vorstandsvorsitzenden in Amt und Würden zu belassen, hatte die Regierung keine Wahl, als die Angelegenheit der Kartellaufsichtsbehörde zur Entscheidung zu übergeben. Townsend schäumte vor Wut über dieses »sozialistische Komplott«, wie er es bezeichnete. Doch es brachte ihm wenig Sympathien bei jenen ein, die im vergangenen Jahr den Niedergang des journalistischen Niveaus beim Globe verfolgt hatten.
    Allerdings gab es auch nicht viele, die sich für Armstrong aussprachen. Im Monat zuvor hatten mehrere Zeitungen in 523
    ihren Artikeln das Klischee zitiert, zwischen dem kleineren von zwei Übeln wählen zu müssen.
    Diesmal jedoch war Armstrong überzeugt, daß er Townsend schlagen könnte und daß ihm das begehrteste Objekt der Fleet Street in den Schoß fallen würde. Er konnte es kaum erwarten, daß Ray Atkins zum Lunch kam und es ihm offiziell bestätigen würde.
    Atkins erschien kurz vor ein Uhr. Als Pamela ihn ins Büro brachte, führte Armstrong gerade ein Gespräch auf russisch. Er legte jedoch mitten im Satz den Hörer zur Seite, um seinen Gast willkommen zu heißen. Dick entging nicht, daß Atkins’
    Hand feucht war, als er sie schüttelte.
    »Was möchten Sie trinken?« fragte er.
    »Einen kleinen Scotch mit viel Soda«, entgegnete der
    Minister.
    Armstrong schenkte den Drink ein; dann führte er Atkins ins Nebenzimmer. Er knipste das Licht an – und damit ein
    verborgenes Tonbandgerät. Atkins lächelte erleichtert, als er sah, daß an dem langen Eßtisch nur für zwei Personen gedeckt war. Armstrong rückte ihm einen Stuhl zurecht.
    »Danke, Dick«, sagte Atkins nervös. »Es ist sehr freundlich von Ihnen, sich so schnell für mich Zeit zu nehmen.«
    »Es ist mir ein Vergnügen, Ray.« Armstrong setzte sich auf seinen Stuhl am Kopf der Tafel. »Ich freue mich immer, jemanden zu treffen, der so unermüdlich für unsere Sache arbeitet. Auf Ihre Zukunft«, er hob sein Glas, »die rosig ist, wie jeder versichert.«
    Armstrong bemerkte, wie die Hand des Ministers zitterte, als er antwortete: »Sie tun sehr viel für unsere Partei, Dick.«
    »Wie freundlich von Ihnen, daß Sie das sagen.«
    Während der

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