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Imperium

Imperium

Titel: Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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was?«
    »Die Frau ist Mohammedanerin. Da sie ein uneheliches
    Kind zur Welt gebracht hat, hat sie keine Chance mehr, je einen Ehemann zu bekommen. Die Moslems gehen in dieser Sache noch wesentlich rigoroser vor als die anglikanische Kirche.« Der Chefredakteur nahm eine Fotografie aus dem Ordner und legte sie vor Armstrong auf den Schreibtisch.
    Armstrong betrachtete das Bild einer attraktiven asiatischen Mutter, die einen kleinen Jungen umarmte. Die Ähnlichkeit des Kindes mit dem Vater war nicht zu leugnen.
    Armstrong blickte wieder zu Sharpe auf. »Woher wußten Sie, daß ich mit Ihnen darüber reden wollte?«
    »Ich hab’ mir gedacht, daß Sie unser Treffen nicht deshalb verschoben haben, weil Sie mit Ray Atkins über die Chancen der Mannschaft von Bradford in der kommenden Spielzeit sprechen wollten.«
    »Unterlassen Sie Ihren Sarkasmus, wenn Sie mit mir
    reden!« brüllte Armstrong. »Sie werden Ihre Recherchen einstellen und die Story sofort fallenlassen. Und wenn ich je auch nur den geringsten Hinweis darauf in einer anderen meiner Zeitungen sehe, brauchen Sie vom nächsten Morgen an gar nicht mehr zur Arbeit kommen!«
    »A-aber…«, stammelte der Chefredakteur.
    »Und da Sie die Akte schon dabei haben, können Sie sie gleich hierlassen.«
    »Was soll ich?«
    Armstrong starrte ihn finster an, bis Sharpe schließlich den schweren Aktenordner auf den Schreibtisch legte und wortlos das Büro verließ.
    Armstrong fluchte. Wenn er Sharpe jetzt feuerte, würde dieser mit der Story sofort zum Globe gehen. Er hatte eine Entscheidung getroffen, die ihn eine Menge Geld kosten würde
    – so oder so. Er griff nach dem Telefon. »Pamela, verbinden Sie mich mit Mr. Atkins im Ministerium für Handel und 530
    Industrie.«
    Augenblicke später kam Atkins an den Apparat. »Ist es eine öffentliche Leitung?« fragte Armstrong; denn er wußte, daß Staatsbeamte häufig bei den Gesprächen ihrer Minister mithörten, da diese des öfteren übereilte Zusagen machten und ihre Untergebenen dann die Sache ausbügeln mußten.
    »Nein, Sie sind auf meiner Privatleitung«, antwortete Atkins.
    »Ich habe mit dem zuständigen Chefredakteur gesprochen«, sagte Armstrong. »Ich kann Ihnen versichern, daß Mr.
    Cummins Sie nicht mehr belästigen wird. Und ich habe den Chefredakteur gewarnt, daß er sich nach einer neuen Stelle umsehen könne, falls ich in einer meiner Zeitung auch nur den geringsten Hinweis auf Ihr Problem entdecke.«
    »Danke«, sagte der Minister.
    »Vielleicht interessiert es Sie ja auch, Ray, daß ich Cummins’ Akte über diese Sache habe und sie in den
    Papierwolf geben werde, sobald ich aufgelegt habe. Glauben Sie mir, niemand wird je noch ein Wort darüber hören.«
    »Sie sind ein wahrer Freund, Dick. Wahrscheinlich haben Sie meine Karriere gerettet.«
    »Eine Karriere, die es in der Tat wert ist, gerettet zu werden«, sagte Armstrong. »Und vergessen Sie nie, daß ich für Sie da bin, wenn Sie mich brauchen.« Als er auflegte, steckte Pamela den Kopf durch die Tür.
    »Stephen rief noch einmal an, während Sie am Telefon mit dem Minister sprachen. Soll ich ihn zurückrufen?«
    »Ja. Und danach möchte ich, daß Sie etwas für mich
    erledigen.« Pamela nickte und verschwand in ihr eigenes Büro.
    Einen Augenblick später läutete einer der Apparate auf Armstrongs Schreibtisch. Dick griff nach dem Hörer.
    »Wo liegt diesmal das Problem, Stephen?«
    »Es gibt kein Problem. Ich habe mich lange mit Sharon Levitts Anwalt unterhalten. Wir haben einige vorläufige 531
    Abfindungsvorschläge ausgearbeitet – nun kommt es nur noch darauf an, ob beide Parteien sich einigen können.«
    »Erklären Sie mir alles«, verlangte Armstrong.
    »Es sieht so aus, als habe Sharon einen Freund in Italien, und…« Armstrong hörte angespannt zu, als Stephen die
    Bedingungen erklärte, die er in seinem Namen ausgehandelt hatte. Er lächelte schon lange, ehe der Anwalt zum Ende kam.
    »Das klingt alles sehr zufriedenstellend.«
    »Ja. Wie ist dein Treffen mit dem Minister verlaufen?«
    »Gut. Er sieht sich in etwa dem gleichen Problem gegenüber wie ich, aber er hat den Nachteil, daß er niemanden wie dich hat, der die Sache für ihn ausbügelt.«
    »Ich verstehe kein Wort.«
    »Macht nichts«, sagte Armstrong, legte auf und rief seine Sekretärin.
    »Pamela, wenn Sie das Gespräch abgetippt haben, das ich heute mittag mit dem Minister führte, legen Sie eine Kopie davon in diese Akte.« Er deutete auf den dicken Ordner, den Don

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