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Impfen Pro & Contra - Das Handbuch für die individuelle Impfentscheidung

Impfen Pro & Contra - Das Handbuch für die individuelle Impfentscheidung

Titel: Impfen Pro & Contra - Das Handbuch für die individuelle Impfentscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Hirte
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insbesondere die Malaria tropica eine extrem gefährliche Krankheit mit hoher Sterblichkeit ist und die Behandlung wegen der zunehmenden Resistenz der Erreger immer schwieriger wird. Es gilt also, sich in entsprechenden tropenmedizinischen Beratungsstellen genau über die Malariasituation im Reiseland zu informieren, möglichst detailliert entlang der geplanten Reiseroute. Eine wirksame medikamentöse Malariaprophylaxe ist nur durch schulmedizinische Medikamente möglich.
    Des Weiteren sollte man mit Hilfe tropenmedizinischer Beratung überlegen, ob die eine oder andere Impfung angezeigt ist. Die Impfungen gegen Tetanus und Diphtherie sind für alle außereuropäischen Reiseländer zu empfehlen, in Südasien und Westafrika außerdem die Polioimpfung. Die Gelbfieberimpfung dürfte keine Entscheidungsschwierigkeiten bereiten, da die Impfung in den gefährlichen Gegenden in der Regel obligatorisch ist. Abzuwägen sind in erster Linie die Impfung gegen Hepatitis A und in Sonderfällen die Impfungen gegen Cholera, Typhus, Japanische Enzephalitis, Tollwut und Meningokokken. Bei vielen gesetzlichen Krankenkassen gehören Reiseimpfungen inzwischen zum Leistungskatalog, während Privatversicherungen Zurückhaltung üben.
    Tropenmediziner sind meist kompromisslos pro Impfungen eingestellt. Sie fürchten die Verantwortung für Erkrankungen und sind umgekehrt im Fall eines Impfschadens juristisch abgesichert. Tropenmedizinische Fortbildungen werden in hohem Maß von Impfstoffherstellern gesponsert und bieten daher keine unabhängigen oder kritischen Informationen. Im Prinzip muss sich der »Verbraucher« selbst um Informationen bemühen.
    Tagesaktuelle Meldungen zu Tropenkrankheiten, Reiseimpfungen und Krankheitsausbrüchen (»Outbreaks«) in Reiseländern findet man auf der Website www.bueger.de . Konventionelle Informationsquellen für die meisten Reiseländer bieten das Centrum für Reisemedizin ( www.crm.de ) und die Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin ( www.dtg.org ).

Referenzen
    EB (Epidemiologisches Bulletin): Reiseassoziierte Infektionskrankheiten im Jahr 2010. EB 2011, 41: 371–378
    Schöneberg, I.: Reisebedingte Erkrankungen in Deutschland. Bundesgesundheitsbl Gesundheitsforsch Gesundheitsschutz 1999, 42: 381–388

Hepatitis A
    Die Hepatitis-A-Erkrankung
    Hepatitis A ist eine Viruserkrankung, die fäkal-oral übertragen wird, das heißt durch Verschlucken von infektiösem Stuhl. Dies geschieht entweder direkt von Mensch zu Mensch, vor allem über kontaminierte Hände, oder durch Wasser (Eiswürfel!) und Nahrungsmittel, besonders häufig durch rohe Muscheln, in denen die Viren angereichert sind. Auch mit Fäkalien gedüngte oder mit verschmutztem Wasser gewaschene Gemüse und Salate sind eine mögliche Ansteckungsquelle. Seltene Übertragungswege sind der Sexualkontakt und infizierte Spritzen beim Drogenmissbrauch.
    Vorgebeugt werden kann einer Infektion durch Befolgung der allgemeinen Ernährungsratschläge bei Tropenreisen (»Koch es, schäl es oder lass es stehen«) sowie durch häufiges und gründliches Händewaschen: Händewaschen mit Seife entfernt das Virus mit einer Wahrscheinlichkeit von 80 Prozent (Mbithi 1993). Durch eine Minute Erhitzung über 85 Grad Celsius wird das Hepatitis-A-Virus abgetötet.
    Bei der Hepatitis A handelt es sich um eine gutartige Erkrankung: Die Prognose ist »hervorragend« (Schaad 1997). Im Kindesalter bis zu sechs Jahren kommt es in über 90 Prozent der Fälle zu einem symptomlosen Verlauf mit lebenslanger Immunität (Tilzey 1991), bei unter Dreijährigen sogar in 97 Prozent der Fälle (Hall 1991). Auch 50 Prozent der infizierten Sechs- bis Vierzehnjährigen und 30 Prozent der Jugendlichen und Erwachsenen machen die Krankheit unbemerkt durch ( CDC 2006).
    Vor allem bei Erwachsenen kann der Verlauf auch schwer sein, und eine Erkrankungsdauer von vier Wochen oder mehr ist nichts Außergewöhnliches. Sehr selten kommt es bei Patienten mit vorgeschädigter Leber – zum Beispiel durch Alkohol, Medikamente oder Hepatitis C – zu weiteren Funktionseinbußen des Organs und im Extremfall zum Tod. Auch in Deutschland werden jedes Jahr mehrere Todesfälle gemeldet. Es handelt sich dabei fast ausschließlich um Personen, die älter als 60Jahre sind und eine chronische Leberkrankheit haben.
    Die Hepatitis A hat eine Inkubationszeit von zwei bis sieben, in den meisten Fällen vier Wochen. Sie beginnt mit allgemeinem Krankheitsgefühl, Fieber, Bauchschmerzen, Erbrechen und oft auch

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