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Impfen Pro & Contra - Das Handbuch für die individuelle Impfentscheidung

Impfen Pro & Contra - Das Handbuch für die individuelle Impfentscheidung

Titel: Impfen Pro & Contra - Das Handbuch für die individuelle Impfentscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Hirte
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man auch dem Verzehr von Schokolade anlasten, da häufig vor Ausbruch einer solchen Krankheit auch Schokolade gegessen werde. Einen fiktiven Beipackzettel von Vollmilch-Nuss-Schokolade veröffentlichte der ehemalige STIKO -Vorsitzende in einem wissenschaftlichen Fachblatt (Schmitt 2002).
    Das Wissensdefizit und die Vernebelungstaktik im Bereich der Impfnebenwirkungen dürften allmählich zu einem Risiko für die Akzeptanz der immer mehr ausufernden Impfprogramme werden. Sogar in den USA , dem Impfland Nummer eins, fordern Wissenschaftler offen einen patientenorientierten Zugang zum Impfvorgehen, das heißt vor jeder Impfmaßnahme eine Einschätzung des individuellen Risikos akuter und chronischer Impfnebenwirkungen:
     
    »Die ›sparsame‹ Praxis, Kontraindikationen gegen Impfungen anzuerkennen, widerspricht den Empfehlungen des Institute of Medicine, über alternative Impfpläne und -programme nachzudenken, die darauf abzielen, das Verhältnis zwischen Nutzen und Schaden von Impfungen zu verbessern … Die Verträglichkeit von Impfungen im Kindesalter kann durch ein patientenorientiertes Vorgehen verbessert werden, bei dem das Risiko des Einzelnen für akute und chronische Impfnebenwirkungen abgeschätzt wird und für Kinder mit hohem Risiko alternative Impfpläne erstellt werden« (Gallagher 2003).
     
    Um Impfungen sicherer zu machen und den öffentlichen Impfempfehlungen eine höhere Akzeptanz zu verleihen, sind folgende Voraussetzungen zu erfüllen:
     
    Die Interessenkonflikte aller Personen, die mit Impfforschung und öffentlichen Aufgaben im Impfbereich betraut sind, sind offenzulegen. Für öffentliche Ämter müssen vorrangig Personen gewählt werden, die weitgehend frei von solchen Konflikten sind.
Auch Impfstudien, die für das Produkt oder den Auftraggeber ungünstig ausfallen, müssen veröffentlicht werden.
Alle Studien, die zur Zulassung von Impfstoffen führen, müssen veröffentlicht werden. Voraussetzung für die Zulassung muss die mehrmonatige Beobachtung aller Geimpften und einer mit einem echten Placebo »geimpften« Kontrollgruppe sein.
Wegen der begrenzten Aussagekraft von Studien vor der Impfstoffzulassung müssen die Nebenwirkungen von neuen Impfstoffen nach der Zulassung intensiv überwacht werden. Ein passives Meldesystem ist hierfür nicht geeignet, sondern nur ein aktives Überwachungssystem, das von einem unabhängigen Institut organisiert wird – nicht jedenfalls vom Paul-Ehrlich-Institut, das als Zulassungsbehörde einem Interessenkonflikt unterliegt.
     
    Impfreaktion, Impfkrankheit und Impfkomplikation
    Bei den Nebenwirkungen von Impfungen wird zwischen Impfreaktion, Impfkrankheit und Impfkomplikation unterschieden (Quast 1997):
     
    Bei der
Impfreaktion
handelt es sich um ein vorübergehendes Ereignis mehr oder weniger schwerer Natur. Leichte Reaktionen sind zum Beispiel örtliche Rötung, Schwellung, Fieber, Müdigkeit oder Reizbarkeit. Stärkere Impfreaktionen sind Apathie oder Übererregbarkeit (»Hyperexzitabilität«, schrilles Schreien), Krampfanfälle, Impfabszesse, akute Gelenkbeschwerden, Atemstillstand bei Säuglingen oder allergische Reaktionen von Nesselfieber über Asthmaanfälle bis hin zum allergischen Schock.
Die sogenannte
Impfkrankheit
ist ein Sonderfall der Impfreaktion. Sie kommt nur bei Verabreichung von Lebendimpfstoffen vor, denn die Impfviren sind nur abgeschwächt und können bei entsprechend disponierten Personen die zu impfende Krankheit hervorrufen, meist in abgeschwächter Form (zum Beispiel Impfmasern, Impfwindpocken etc.).
Impfkomplikationen
sind schwerwiegender und können bleibende Schäden, also
Impfschäden
, hinterlassen oder auch in chronische Krankheiten münden. Hierunter fallen die vermutlich autoimmunbedingten Erkrankungen des Nervensystems (Nervenentzündungen, Guillain-Barré-Syndrom, Meningitis, Enzephalitis, multiple Sklerose, Autismus etc.) und Autoimmunerkrankungen außerhalb des Nervensystems wie rheumatische Arthritis oder Diabetes.
     
    Wie es zu Impfreaktionen oder -komplikationen kommt, ist bisher nur in Ansätzen geklärt. Es gibt:
     
    toxische Reaktionen durch Hilfsstoffe (Aluminium, Phenol),
allergische Reaktionen vom Sofort- oder verzögerten Typ durch Impfbestandteile wie Gelatine, Hühnereiweiß, Hefe oder Antibiotika,
»Umschaltung« des Immunsystems (von TH 1- auf TH 2-Antwort) durch das Impfantigen selbst oder durch Hilfsstoffe wie Aluminiumsalze,
Autoimmunreaktionen – das bedeutet, der Körper verliert die

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