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Implantiert

Implantiert

Titel: Implantiert Kostenlos Bücher Online Lesen
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Aufnahmen der verschiedenen Kameras klickte. Wenn es ihm gelang, Magnus und die anderen irgendwo auf dem Gelände zu lokalisieren, konnte ihm das helfen, die nächsten Schritte zu planen.
    »Aufwachen«, sagte Rhumkorrf zu Clayton. »Wachen Sie auf.«
    »Was … ?« Der alte Mann öffnete die Augen und blinzelte mehrmals.
    Colding nahm den Blick nicht von den Monitoren, während er sprach. »Clayton, warum hat Magnus Ihnen das angetan?«
    Clayton hustete und spuckte Blut auf den Boden. »Wollte … wissen, wo Sara ist.«
    Die Worte trafen Colding wie ein Tritt in den Magen. »Sara lebt?«

    »Ich habe sie und Tim in der Kirche versteckt. Um Zeit zu gewinnen, habe ich Magnus gesagt, dass sie in der Mine ist.«
    »Zeit – wofür?«
    »Für Gary«, antwortete Clayton. »Mein Sohn ist mit dem Boot rausgefahren. Wahrscheinlich hat er sie schon abgeholt und ist inzwischen auf dem Weg zum Festland. Ich werde ihn vom gesicherten Terminal aus anrufen. Mal sehen, ob er schon zurück ist.«
    Sara war also nicht nur am Leben, es war sogar möglich, dass sie schon nicht mehr auf der Insel war.
    Rhumkorrf rollte einige Binden zu einem kleinen Druckverband zusammen. Er wickelte ihn um den Stummel von Claytons kleinem Finger. »Das wird sehr wehtun, ja?«
    Als Antwort packte Clayton das eine Ende des Druckverbands mit seiner freien Hand und schob sich das andere zwischen die Zähne. Er stieß ein Knurren aus und zog den Druckverband fest, während er vor Wut und Schmerz grunzte. Mit dem Rücken seiner gesunden Hand wischte er sich das Blut vom Mund. Dann stand er auf und ging zum Schreibtisch. »Lassen Sie mich hinsetzen. Ich werde Gary anrufen.«
    Colding stand auf und machte ihm Platz, doch seine Aufmerksamkeit galt weiter den Monitoren. Er sah, wie der Bv 206 die Straße zum Hangar entlangfuhr; er war noch immer etwa zwei Minuten von seinem Ziel entfernt.
    »Clayton, fährt Magnus den Nuge?«
    Der alte Mann nickte. Colding warf einen Blick auf den nächsten Bildschirm, der den Bereich vor dem Hangar zeigte. Der Sikorski war gelandet, die langsamer werdenden Rotorblätter wirbelten noch immer Wolken von Pulverschnee in die Luft.
    Die Hubschraubertüren öffneten sich. Bobby Valentine
und Danté Paglione stiegen aus und gingen in Richtung Hangar. Und hinter ihnen im Wald kurze, verschwommene Bewegungen.
    Colding schaltete auf Infrarot.
    Auf dem Bildschirm erschienen weiße, tropfenförmige Flecken, die sich hell leuchtend vor den grauen und schwarzen Schattierungen des kälteren Walds abhoben.
    »Mein Gott«, sagte Rhumkorrf. »Wir müssen ihnen helfen.«
    Colding schüttelte den Kopf und fragte sich, ob er die richtige Entscheidung getroffen hatte.
    »Wir können nichts tun, Doc. Wir können nichts tun.«
     
    Danté und Bobby kamen aus dem Hangar und begannen die verschneite einspurige Straße zum Landhaus hochzulaufen.
    Baby McButter, inzwischen 460 Pfund schwer und furchtbar, furchtbar hungrig, saß regungslos da und beobachtete ihre Beute.
    Sie und die anderen hatten das lärmende Ding in der Luft gehört und sich ihm im Schutz der Bäume genähert. Sie hatten zugesehen, wie es tiefer sank, und die Stelle im Auge behalten, wo es voraussichtlich auf dem Boden ankommen würde. Baby McButter wusste, dass die Beute offenes Gelände bevorzugte, also legte sie sich in der Nähe zusammen mit den Gefährten aus ihrem Rudel auf die Lauer.
    Es war einfach gewesen, die anderen, größeren Tiere zur Strecke zu bringen. Aber die langen, dünnen … die konnten gefährlich werden. Sie hatten einen Stock. Einen Stock, der töten konnte.
    Sie und ihre Geschwister hatten gelernt, sich zurückzuhalten, wenn sie den Stock rochen. Sie hatten sich für eine neue, geduldigere Art der Jagd entschieden.

    Langsam hob und senkte Baby McButter dreimal ihr Rückensegel, um den anderen ein Zeichen zu geben. Speichel sammelte sich in ihrem Maul und tropfte in den Schnee. Ein leises Wimmern drang zwischen ihren zusammengebissenen Zähnen hindurch.
    Sie wimmerte vor Hunger.
     
    Magnus drückte das Gaspedal bis zum Bodenblech durch. Der Bv war einfach nicht schnell genug. Am Fuß des Hügels – am Ende der schmalen, von Schneewehen und Bäumen gesäumten Straße – sah er den Sikorski, dessen Rotorblätter sich immer langsamer drehten. Und er sah, wie sich Bobby Valentine und Danté weiter und weiter vom Hangar entfernten.
    Sein Bruder.
    Alles, was er an Familie noch besaß.
    »Mach schon, mach schon!« Doch egal, wie sehr er auch schrie, der Bv 206

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