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Implantiert

Implantiert

Titel: Implantiert Kostenlos Bücher Online Lesen
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Ende nach vorn richte und den Abzug drücke.«
    »Genau. Und wenn es eines Ihrer Monster ist, das Sie verfolgt, dann drücken Sie so oft ab, bis die Kammer leer ist, verstanden?«
    Rhumkorrfs Augen füllten sich mit tiefer Angst, doch er nickte. Colding warf noch einen Blick auf das Waffengestell und zog dann seinen Schneeanzug aus. Er nahm eine der kugelsicheren Westen, warf sie Clayton zu und zog selbst die zweite an. Dann streifte er den Schneeanzug wieder über, wobei er sich wegen der dicken Weste ein wenig ungelenk fühlte. Jetzt hatte er Waffen, einen gewissen Schutz und ein Fahrzeug – aber was er nicht hatte, war Zeit.
    »Wir werden zu dritt auf dem Schneemobil zum Hubschrauber fahren. Doc, Sie starten den Sikorski. Vielleicht lockt der Lärm die Kreaturen an, so dass Clayton und ich eine Chance haben, vor Magnus die Kirche zu erreichen. Halten Sie Ausschau nach mir. Ich werde Sie herunterwinken, nachdem wir Magnus getötet haben. Sie landen neben dem Brunnen. Und denken Sie immer daran: Wir haben nicht viel Zeit, bevor die Monster kommen, also halten Sie sich bereit, sofort mit uns zu starten. Wir heben ab und fliegen zum Festland.«
    »Der Plan ist beschissen«, sagte Clayton.
    »Haben Sie einen besseren?«
    Clayton schüttelte den Kopf.
    »Dann los jetzt.«
    Die drei Männer rannten aus dem Überwachungsraum.

6:49 Uhr
    Magnus parkte den Bv 206 hinter der aufgegebenen Lodge, so dass sich das Gebäude zwischen ihm und der Kirche befand. Er stellte den Motor ab, sprang raus und hängte sich die MP5 über die Schulter.
    Er war allein.
    Ganz allein.
    Und Sara Purinam war schuld daran.
    Wenn sie das Flugzeug entsprechend ihrer Befehle geflogen hätte, wäre die Maschine über dem Wasser explodiert und die Kreaturen wären gestorben … und Danté wäre noch immer am Leben.
    Er hatte noch nie zuvor einen echten Verlust erlebt. Sein Vater war gestorben, aber er war alt und sein Herz war schwach gewesen. Magnus hatte sich innerlich viele Jahre lang darauf vorbereiten können. Doch jetzt … jetzt ging es um seinen Bruder, um das Einzige, was ihm an Familie noch geblieben war. Auf diesen Schmerz, auf diese Qual, die ihn bis auf den Grund seines Innersten zerriss, hatte Magnus sich nicht vorbereiten können. Es tat weh, und das setzte ihm in einer Art und Weise zu, wie es kein körperlicher Schmerz je getan hatte.
    Sara. Es war alles nur ihre Schuld.
    Ihm war nicht aufgefallen, dass ihn eine der Kreaturen verfolgt hätte, doch das bedeutete nicht, dass sie nicht hinter ihm her waren. Zunächst war er langsam gefahren, hatte gehofft, dass er mit leiserem Motor unbemerkt bleiben würde, doch nach einem Viertelkilometer hatte er Gas gegeben und die Höchstgeschwindigkeit ausgereizt. Hatten sie das gehört? Er wusste es nicht. Aber selbst wenn die Kreaturen
ihn gehört hatten, würden sie mindestens zehn Minuten vom Hangar bis hierher brauchen, auch wenn sie den ganzen Weg über rannten.
    Er hatte also genügend Zeit, zu tun, was getan werden musste.
    Er drehte sich noch einmal langsam um die eigene Achse, spähte im Rundumblick die Gegend aus. Nichts zu sehen. Die Kirche war nur fünfzig Meter von der Lodge entfernt.
    Jetzt kriegst du, was dir zusteht, du Drecksschlampe.
     
    »Oh nein.« Sara bückte sich noch tiefer auf dem Glockenturm zusammen, bis sie nur noch knapp über die Brüstung sehen konnte. »Tim, bleib in Deckung. Ich glaube, das ist Magnus.«
    Tim schob sich langsam an den Rand des Turms und sah hinab. »Oh, fuck. Er ist hinter uns her. Er kommt direkt auf uns zu. Erschieß ihn!«
    Sara spürte Tims Angst, fühlte mit ihm, denn ihr ging es genauso. Der Killer wirkte völlig ruhig, als er über den runden Platz in der Mitte der Stadt schritt. Er hielt eine Maschinenpistole in den Händen. Die Morgensonne schimmerte auf seinem kahlen Kopf. Seine Kleider waren schmutzig und voller Blutflecken.
    Wessen Blut war das?
    Wenn Magnus sie hier oben nicht sah, wäre sie in der Lage, wenigstens einen Schuss abzufeuern, bevor er reagieren konnte. Ein Schuss, mit einer Pistole aus einer Höhe von fast vier Stockwerken, und dazu zitterten ihre Hände, weil die Temperatur unter dem Gefrierpunkt lag.
    Ja, sie teilte Tims Angst, aber in ihr brannte auch eine rasende Wut. Dieser kahlköpfige Bastard hatte Alonzo, Miller und Cappy ermordet, und dafür würde er bezahlen.

    Magnus kam näher, bewegte sich leichtfüßig und elegant wie ein Sportler. Sie musste ihre Angst unter Kontrolle bekommen, musste zur Soldatin werden

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