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Implantiert

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Titel: Implantiert Kostenlos Bücher Online Lesen
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dass die Tiere wieder auf ihren eigenen Hufen standen. Die Zwillinge führten die Kühe aus der C-5, und zwar jeweils zwei Tiere auf einmal.
    »Yep«, sagte Clayton. »Sie haben es erledigt. Das sind alle Aufnahmen, die wir haben. Keine drahtlose Funkverbindung, keine Handys, kein Internet. Überlandleitungen verbinden die Gebäude von James und Sven sowie mein Haus und den Hangar. Zusätzlich besitzt jedes Zimmer im Landhaus einen Anschluss. Die einzige Möglichkeit, das Festland zu erreichen, ist dieser gesicherte Terminal.« Er deutete auf den kleinen Computer am Ende des Schreibtischs. Das Gerät war das Gegenstück des Computers, den Colding auf Baffin Island benutzt hatte.
    »Damit erreicht man meinen Sohn oder Manitoba«, sagte Clayton. »Hier draußen kümmern wir uns umeinander, und wir sind vorsichtig, eh? Doch wenn irgendwas schiefgeht, dauert es selbst im günstigsten Fall drei Stunden, bis Hilfe eintrifft.«
    »Ich möchte mir morgen die Insel ansehen«, sagte Colding. »Die ganze Insel. Kommen wir mit Ihrem Hummer überallhin?«
    Clayton schüttelte den Kopf. »Nie im Leben. Es gibt zu viele Sümpfe auf Black Manitou. Aber machen Sie sich keine Sorgen, eh? Ich und der Nuge werden Ihnen alles zeigen.«
    »Der Nuge?«
    Clayton nickte. »Ted Nugent. Der Nuge, eh?«
    »Wunderbar«, sagte Sara. »Gib mir eins auf’n Arsch und
nenn mich Sally. Wenn Deadly Tedly dazugehört, bin ich auch dabei.«
    Großartig. Dass diese Frau schon wieder dabei war, hatte Colding gerade noch gefehlt. »Sara, es ist nicht nötig, dass du mitkommst. Bleib einfach hier.«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Ich muss mit. Es ist der Nuge, Mann.«
    »Genau«, sagte Clayton und lächelte sein knurriges Lächeln. »Aber dass mir niemand verschläft, eh? Sie beide werden Ihre Ärsche Punkt acht Uhr zur Vordertreppe schaffen, verstanden?«
    »Verstanden«, sagte Sara. »Und jetzt sollte ich mich bei meiner Crew blickenlassen. Bringen Sie mich zurück zum Hangar, Clayton?«
    »Mit dem größten Vergnügen, eh? Colding, Sie haben Zimmer vierundzwanzig. Wir sehen uns morgen.«
    Colding nickte, doch er achtete kaum darauf, als Sara und Clayton ihn allein im Überwachungsraum zurückließen. Er würde noch früh genug herausfinden, was ein »Nuge« war.
    Er ging zu den Waffen und überprüfte bei jeder einzelnen, ob sie gesichert war. Angesichts all dessen, was hier möglicherweise alles geschehen konnte, schwirrte ihm der Kopf. Drei Stunden brauchte man mit dem Boot zum Festland, nur gab es kein Boot. Außer Gary Detweiler und den Paglione-Brüdern wusste niemand, dass sie auf Black Manitou waren. Niemand. Doch genau so musste es sein, rief er sich ins Gedächtnis, wenn sie die Forschungen zu Ende führen, den Vorfahren aller Säugetiere zum Leben erwecken und Millionen Menschen Hoffnung geben wollten.

9. November: Orangefarbene Spinnen
    Jian wäre fast gestolpert, doch Coldings starker Arm hielt sie fest. »Mister Colding, ich möchte noch nicht schlafen. Wir haben noch jede Menge Arbeit zu erledigen.«
    »Sie überzeugen mich immer noch nicht«, sagte Colding. »Gehen Sie weiter, Mädel, Sie werden jetzt schlafen.«
    Er führte sie durch einen der Flure des Landhauses. Jian, Rhumkorrf und Tim hatten die Implantation abgeschlossen. Jede Kuh trug nun eine Blastozyste in ihrem Uterus. Diese Blastozysten würden sich schon bald in die Uteruswand einnisten und einen Embryo und eine Plazenta ausbilden. Danach würde der von Jian entwickelte genetische Code dafür sorgen, dass die Embryonen sich teilten und Zwillinge mit nur einem Chorion und nur einem Amnion bildeten. Mister Feely nannte das das Sonderangebot der Genetik: zwei zum Preis von einem. Manchmal kam es sogar zu einer weiteren Teilung, so dass Drillinge entstanden. Zu all dem kam es natürlich nur, wenn das Immunsystem die Embryonen auch weiterhin als körpereigen akzeptierte.
    Bewegung.
    Da drüben, zu ihrer Linken. Schnell sah Jian dorthin. Nichts. War da ein orangefarbener Streifen gewesen?
    »Jian«, fragte Colding, »sind Sie okay?«
    Sie starrte noch einen Augenblick in die Richtung, doch da war tatsächlich nichts. »Ja. Es geht mir gut, Mister Colding.«
    Sie gingen weiter. Colding war wirklich ihr einziger Freund, ihr einziger wahrer Freund, seit die Regierung entschieden hatte, dass sie ein Genie war. Damals war sie sieben
Jahre alt gewesen. Man hatte sie aus ihrer Heimat in den Bergen fortgeholt, sie ihrer Familie weggenommen und in besondere Schulen gesteckt.
    Es dauerte

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