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In alle Ewigkeit

In alle Ewigkeit

Titel: In alle Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
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Afrika.«
    »Meine Eltern kommen aus einem Land in Afrika, das heißt Burkina Faso«, antwortete Aneta Djanali. »Früher hieß das Obervolta.«
    »Das liegt über Untervolta«, sagte Magda kichernd.
    Ihr Bruder versetzte ihr einen Stoß. Aneta Djanali spürte, wie der Stoß auch durch sie hindurchging. Fredrik, Fredrik. Komm durch diese Tür und sag irgendwas Idiotisches. Über Ouagadougou. Irgendwas. Eine Sekunde später heiraten wir. Kaufen uns ein Haus in einem gemischtethnischen Stadtteil. Bleiben hier wohnen. Ziehen nach Untervolta. Pendeln nach Ouagadougou. Komm durch die Tür. Ruf auf dem Handy an, du geliebter Idiot.
    »Wie ist es da?«, fragte Hannes.
    »In Burkina Faso? Da gibt's viel Sand.« Sie schaute auf ihren unberührten Hamburger, der auf dem Teller kalt wurde. »Ich bin da nur einmal gewesen. Vor zehn Jahren.«
    »Warum nicht öfter?«
    »Tja... ich bin doch hier geboren. Hier in Göteborg. Ich bin Schwedin.« »Gibt es da Löwen?«, fragte Magda. »Nicht viele. Es gibt mehr Kamele als Löwen.« »Gibt es da eine Wüste?« »Ziemlich viel Wüste.«
    »Hast du von dem Flugzeug gehört, das in einer Wüste abgestürzt ist?«, fragte Hannes. »Das ist ein Witz«, sagte Magda. »Nein«, antwortete sie und sah Hannes an.
    »Der Kapitän hat alle Passagiere losgeschickt, damit sie nach Essen suchen«, sagte der Junge mit einem Lächeln, das sein ganzes Gesicht überzog. »Alle haben nämlich den Absturz überlebt. Er hat sie also losgeschickt, und sie kamen zurück und sagten, wir haben eine gute Nachricht und eine schlechte Nachricht.« Er sah sie an. »Verstehst du?«
    »Ich verstehe.«
    »Okay, sagte der Kapitän, zuerst raus mit der schlechten Nachricht. Hier gibt's nur Kamelscheiße zu essen, antworteten die Passagiere. Und was ist die gute Nachricht?, fragte der Kapitän. Und die Passagiere antworteten: Davon gibt's ganz viel.«
    Sie lachte.
    »Den hat Papa uns erzählt«, sagte Magda.
    Die Kinder gingen in ihre Zimmer. Sie wusch ab, die Sonne schien ihr in die Augen, und sie ließ die Jalousien herunter.
    Im Wohnzimmer hörte sie das schwache Summen vom Computer aus Hannes' Zimmer, die metallische Gespensterstimme von einem Spiel.
    Sie sah die CD-Platten durch. Fredrik hatte wirklich Geschmack, dachte sie und korrigierte sich: hat Geschmack. HAT. Amerikanische Singer-Songwriters, mit Einsprengseln von alternativem Country.
    Sie blieb mit mehreren Plattenhüllen in der Hand sitzen. Der Garten dort draußen war still in der Nachmittagshitze. Die Vögel schliefen auf den Zweigen. Vielleicht schliefen die Kinder einen barmherzigen Schlummer. Der Computer in Hannes' Zimmer war verstummt.
    Sie legte Buddy Miller auf, vielleicht wird Fredrik es hören und durch die Verandatür hereingestürzt kommen. Wer zum Teufel spielt meine Scheibe: Nothing can stop me stop me stop my loving you, I'll crawl through the fre, walk to the river, you'll be the taker, I'll be the giver.
    Winter hatte eine halbe Stunde unruhig geschlafen, von gewaltsamen Träumen geplagt, an die er sich nicht erinnern konnte, als er aufwachte, die aber in seinem Kopf hämmerten wie Fieber.
    Fredrik Halders' Gesicht war das Erste, was er sah, noch bevor er die Augen geöffnet hatte. Als er das tat, erblickte er vor sich die Wand, leer und pissgelb.
    Er richtete sich auf, rieb heftig sein Gesicht und sah auf die Uhr. Er streckte sich nach dem Telefon, das auf dem schmalen Tisch im Übernachtungszimmer stand, und rief zu Hause an.
    Angelas Stimme klang besorgt.
    »Was ist los mit dir, Erik?«
    »Mach dir meinetwegen keine Sorgen. Um Fredrik steht es schlimmer.«
    »Nichts Neues?«
    »Nein. Ist Elsa da?«
    »Sie hält ihren Nachmittagsschlaf.«
    »Genau wie ich.«
    »Wann kommst du nach Hause?«
    Wenn das hier vorbei ist, dachte er. Es kann schnell gehen.
    »Wir haben einen Zeugen, mit dem wir noch mal reden müssen.«
    »Aha.«
    »Es geht auch um Fredrik.«
    »Weiß dieser Zeuge etwas darüber, was mit ihm passiert ist?«
    »Ich hab keine Ahnung«, sagte Bielke. Sein Gesicht war immer noch straff, wie von grauen Linien gezeichnet. Er hatte nicht geschlafen. Winter hatte ihm das Rauchen untersagt. Der Rechtsanwalt saß dabei, hörte zu und schrieb. Winter las einige Zeilen auf dem Blatt Papier vor sich. »Ich sage noch einmal, dass ich diesen Polizisten nicht gesehen habe«, wiederholte Bielke.
    »Er war gleichzeitig mit Ihnen im selben Haus«, sagte Winter. »Das ist doch unmöglich, weil ich zu der Zeit zu Hause war und schlief.«
    »Einer

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