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In alle Ewigkeit

In alle Ewigkeit

Titel: In alle Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
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junge Frau kam aus dem Haus und stieg in ein Auto, das vorgefahren war. Es machte einen U-Turn. Sara Heiander duckte sich.
    »Sara?«
    »Ich musste mich nur ducken. Äh... es ist fast eine Stunde her.«
    »Eine Stunde?!«
    »Keine Angst, Fredrik weiß, was er tut. Und übrigens ist es vielleicht doch noch keine ganze Stunde.«
    »Was denn nun?«
    »Na ja... eine Stunde.«
    »Und er hat sich nicht gemeldet?«
    »Nein. Ich hab ihn mehrere Male angerufen, aber er ist nicht drangegangen.«
    »Ich komme«, sagte Winter.
    »Es wird jetzt hell, und ich weiß nicht, ob sie... «
    »Scheiß aufs Licht«, sagte Winter. »Jetzt statten wir ihnen einen Besuch ab. Bleib im Auto sitzen, aber du brauchst dich nicht zu verstecken. Achte drauf, ob jemand kommt oder wegfährt. «
    »Das hab ich sowieso die ganze Zeit gemacht.«
    »Ich parke vorm Haus«, sagte Winter. »Dann kannst du aussteigen.«

32
    Sie sah Winter vor der Villa halten. Er stieg aus und erwartete sie, während sie die Straße überquerte.
    »Wir haben Bielke ins Haus gehen sehen«, sagte sie, »Kurt Bielke.« »Aha.«
    »Du scheinst nicht überrascht zu sein?« »Jetzt klingeln wir.«
    Sie stiegen die Treppe hinauf. Überall schrien Möwen, lachten sie aus, als Winter an der Haustür läutete. »Fredrik hat ihn erkannt«, sagte Sara Heiander. »War er sicher?« »Ja.«
    Winter klingelte noch einmal, aber niemand öffnete. Er schlug mit den Fingerknöcheln kräftig gegen die Tür, doch von drinnen war nichts zu hören. Bald war es taghell. Durch ein Fenster rechter Hand der Tür waren Umrisse von Möbeln zu erkennen.
    »Wir gehen ums Haus rum«, sagte Winter.
    Auf der Rückseite gab es keine Tür. Ein Fenster war angelehnt, darunter stand eine Regentonne.
    »Da ist er eingestiegen«, sagte Winter.
    »Er ist eingestiegen?«
    Winter antwortete nicht. Er schaute ins Gras und sah kleine Tauperlen auf seinen Segelschuhen. Er ließ den Blick weiter über den Boden gleiten, bewegte sich selbst vorwärts. Im Gras waren Reifenspuren.
    »Hast du heute Nacht hier jemanden mit dem Auto langfahren sehen?«
    »Könnte sein«, sagte sie. »Ich hab irgendwann mal einen großen Schatten gesehen.« Sie schaute zurück zur Straße. »Kurz vorher ist ein Kombi vorbeigekommen. Vielleicht ein Volvo. Ich glaub, der ist auf das Grundstück da eingebogen.«
    Sie nickte zum Nachbargrundstück, das teilweise unbebaut war und das unbemerkt befahren werden konnte, verborgen von dem Haus, hinter dem sie standen.
    Winter ging zu dem Fenster und stieg auf die Regentonne. Es war schwerer, das Gleichgewicht zu halten, als er geglaubt hatte. Das feuchte Gras unter dem Fenster war stellenweise platt gewalzt.
    »Hallo?«, rief er hinein. Das Fenster war unverriegelt. Es ließ sich mit dem Ellenbogen aufschieben. »Hallo?«
    Vennerhag las Samic unter dem Viadukt auf und fuhr westwärts.
    »Was auch passiert ist, ich hab nichts damit zu tun«, war das erste, was Vennerhag sagte.
    Samic erzählte, was geschehen war. »Ich hab nichts damit zu tun«, wiederholte Vennerhag. »Du hängst genauso mit drin wie ich«, sagte Samic. »Ich war mal Teilhaber im letzten Jahrhundert, das ist alles.« Hinter ihnen erstrahlten die ersten Vorboten der Sonne. Der Horizont begann zu glühen. Sie waren allein auf der Straße. »Wohin fahren wir?«, fragte Samic.
    »So weit weg von der Stadt wie möglich«, sagte Vennerhag. »Du riechst nach Alkohol.« »Siehst du einen Bullen?« »Nein.«
    »Dann sei still.« »Was machen wir?«
    »Nichts.«
    »Das reicht nicht«, sagte Samic.
    »Die wissen nichts. Da drinnen ist doch nichts mehr, oder?« »Ich hoffe es sehr«, sagte Samic. »Und ich will nicht mehr wissen als unbedingt nötig.« »Hast du einen Loyalitätskonflikt?«
    Vennerhag antwortete nicht, fuhr einfach weiter, der Sonne entgegen.
    »Sind wir auf dem Weg zu den Inseln?«, fragte Samic. »Dir kann es doch egal sein, wo du dich versteckst.« »Wirkt das nicht verdächtig?«
    Vennerhag lachte laut, aber seine Augen, die Samic im Rückspiegel musterten, blieben todernst.
    »Da kommt die Brücke«, sagte Samic. Sie fuhren über die Brücke, und Vennerhag drehte rasch den Kopf und blickte auf das stille Meer. »Wir müssen das Boot verstecken«, sagte Samic. »Das ist schon verlegt.« »Doch nicht hierher?«
    »Halt einfach das Maul«, sagte Vennerhag, verließ die Brücke und fuhr schweigend weiter. Nach zwei Kilometern bog er ab in einen dichten Wald.
    Winter zog sich hoch und sprang ins Zimmer. Sara Heiander stand

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