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In alle Ewigkeit

In alle Ewigkeit

Titel: In alle Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
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und wählte die Direktnummer von Göran Beier bei der Spurensicherung. Dort meldete sich niemand. Er rief das Hauptlabor an. Der stellvertretende Chef der Dezernatsleitung meldete sich nach zwei Signalen.
    »Ja, hallo, hier ist Erik. Ich möchte dich ein paar Minuten stören.«
    »Bitte sehr.«
    »Ich sitze gerade über den Ermittlungen im Fall Beatrice Wagner.« »Ja.«
    »Hast du damals an dem Fall gearbeitet?«
    »Beatrice Wagner? Ja. Das ist so vier, fünf Jahre her, nicht?«
    »Fünf Jahre. Sogar ziemlich genau.«
    »So einen Fall vergisst man ja nicht.«
    »Nein.«
    »Wir haben damals getan, was wir konnten.«
    Winter hörte etwas hinter Beiers Worten.
    »Ich hab mich da jetzt noch mal drangesetzt«, sagte Winter. »Vielleicht hängt das ja irgendwie mit dem neuesten Mord zusammen.«
    »Ach?«
    »Erinnerst du dich daran, dass Beatrice einen Gürtel besaß, den sie offenbar zu tragen pflegte, der aber nach dem Mord verschwunden war?«
    »Natürlich.«
    »Du erinnerst dich also?«
    »Das hab ich doch grad gesagt. Einer ihrer Freunde hat sogar am selben Abend, als sie verschwunden ist, einen Kommentar dazu abgegeben«, sagte Beier. »Das habe ich in den Vorberichten gelesen.« Er machte eine Pause. »Wenn ich richtig nachdenke, glaube ich sogar, dass du es warst, der das Protokoll unterzeichnet hat. So gut ist meine Erinnerung.«
    »Ich hab's hier vor mir«, sagte Winter und berührte das Papier. Er erkannte seine eigene Unterschrift: Erik Winter, Kriminalinspektor.
    »Es war noch vor der ehrenvollen Kommissarzeit«, sagte Beier. »Für dich und für mich.«
    Winter antwortete nicht.
    »War das nicht Birgersson, der die Ermittlungen damals geleitet hat?« »Ja.«
    »Ich erinnere mich, dass wir uns damals über diesen Gürtel unterhalten haben«, sagte Beier.
    »Zu welchem Schluss sind wir gekommen?«
    »Nur zu dem, dass der Gürtel bei dem Mord benutzt worden sein könnte. Aber wir haben ihn ja nie gefunden.«
    »Und jetzt geht es um Angelika Hansson«, sagte Winter.
    »Ihr seht da also einen eventuellen Zusammenhang«, sagte Beier.
    »Es könnte einer bestehen.« »Oder auch nicht.«
    »Es könnte auch einen Gürtel geben«, sagte Winter.
    Beier schwieg. Winter wartete.
    »Ich versteh, was du meinst«, sagte Beier nach kurzem Schweigen.
    »Kann man feststellen, ob Angelika Hansson einen Gürtel für diese Shorts benutzte, die sie am selben Abend trug?«
    »Das haben wir schon festgestellt«, sagte Beier.
    »Was sagst du?«
    »Liest du die Berichte nicht? Was haben die denn für einen Si... «
    »Wann hast du sie abgeschickt?«
    »Gestern. Das soll... Warte mal, hier sagt gerade jemand was.« Winter hörte Beier mit einem Mitarbeiter sprechen. Dann war seine Stimme wieder am Telefon. »Entschuldige, Erik, aber Pelle sagt, er hat sie noch nicht abgeschickt. Er will prü... «
    »Okay, okay. Jedenfalls hatte sie also einen Gürtel?«
    »Es hat einen Gürtel am Hosenbund um ihre Taille gegeben. An diesen Shorts, die auf dem Kleiderhaufen neben ihrem Körper gelegen haben. So viel konnten wir sehen. Das war nicht kompliziert festzustellen.«
    »Aber ich hab keinen Gürtel in der Aufstellung über die Sachen, die dort lagen, gefunden«, sagte Winter.
    »Nein, weil er ja nicht dabei war.«
    »Er hat ihn also mitgenommen«, sagte Winter, mehr zu sich selber. Beier schwieg.
    »Angelika Hansson könnte also mit ihrem eigenen Gürtel erwürgt worden sein«, fuhr Winter fort.
    »Das ist möglich.«
    »Genau wie Beatrice Wagner.«
    »Ich verstehe, worauf du hinauswillst«, sagte Beier jetzt. »Aber überstürz jetzt nichts.«
    »Das habe ich auch nicht vor.«
    Er ließ es noch eine ganze weitere Stunde ruhig angehen, während die Sonne dort draußen über den wolkenlosen Himmel kroch. Der Rauch stand im Raum. Er verfolgte weiter die Stunden und dann die Tage nach dem Mord an Beatrice Wagner.
    Die Zeugen hatten ein Auto gesehen. Das Auto hatte es laut Aussage einer Frau eilig gehabt, aber er wusste, das konnte eine nachträgliche Konstruktion sein, eine Dramatisierung, weil sie den Ermittlungen voranhelfen wollte. Doch in den meisten Fällen führte so was in die falsche Richtung.
    Damals wie jetzt war der Sommer ein Problem gewesen, weil weniger Leute als sonst zu Hause waren. Er hatte angefangen, die Zeitungsausschnitte parallel zu lesen, und lächelte über einen Satz, ausgesprochen von Sture Birgersson an einem Sommertag vor fast genau fünf Jahren: »Das Problem der Polizei bei Mordfahndungen ist die

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