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In alle Ewigkeit

In alle Ewigkeit

Titel: In alle Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
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Jeanette hatte keinen gehabt. Angelika ja, in einem Lager.
    Drei Mädchen, alle neunzehn Jahre alt. Gerade das Gymnasium abgeschlossen. Zwei in diesem Sommer und die dritte im Sommer vor fünf Jahren. Drei verschiedene Schulen. Jeanette hatte gesagt, sie kenne Angelika nicht. Hatte sie Beatrice gekannt? Er musste sie danach fragen. Es war ja nicht unmöglich. Sie wohnten nicht weit entfernt voneinander in den Villenvierteln der Vorstadt nah am Meer.
    Ist es immer so gewesen? Waren sie zusammen in die Vorschule gegangen? In die Oberstufe? Mal ganz ruhig, Erik. Du hast keine Zeit, jetzt auf alle Fragen Antworten zu finden.
    Haben Beatrice und Angelika einander gekannt? Das müsste er in den Berichten finden.
    Drei Mädchen. Eins lebte, zwei waren tot.
    Er stand vor dem Stadtplan. Wenn er all seine Fragen auf eine einzige reduzierte, zu Der Frage, war es diese: Waren sie ein und demselben Täter begegnet?
    Winter zündete sich einen neuen Corps an und setzte sich wieder an den Schreibtisch. Folgte Beatrice in ihrer letzten Stunde, vielleicht ihren letzten Stunden. Sie war mit ihren Freunden in der Stadt gewesen. Die ganze Zeit? Das war nicht ganz klar. Kurz nach eins in der Nacht hatten sie sich getrennt. Früh am Sonntagmorgen. Sie waren in der Gruppe unterwegs gewesen, fünf Jugendliche, und waren bei einem Seven Eleven fünfhundert Meter vom Park stehen geblieben. Und dort, vor dem Laden oder drinnen, war irgendwas passiert, das Beatrice veranlasst hatte, die Gruppe zu verlassen.
    Winter wusste, was es war, hatte es Hunderte von Malen erlebt. Sie waren ganz einfach betrunken gewesen, die einen mehr, die anderen weniger, und jetzt begann der Alkohol den Körper zu verlassen, die Müdigkeit kam und die Sinne waren getrübt. Ein Auslöser für Irritationen und Überreaktionen. So muss es gewesen sein. Beatrice hatte sich über irgendwas geärgert und war gegangen. Doch, sie konnten sich erinnern, dass sie wütend geworden war, aber niemand erinnerte sich mehr an die Ursache. Vielleicht wollte sie drinnen im Seven Eleven rauchen. Vielleicht hasste sie in dem Augenblick die ganze Welt, in einem betrunkenen Augenblick.
    Sie hatte Alkohol im Körper gehabt, aber nicht viel. Vielleicht war es etwas anderes gewesen.
    Sie war in Richtung Park gegangen. Die Clique hatte sie gehen sehen. Lasst sie gehen. Sie kommt schon zurück.
    Sie hatten den Laden betreten, aber als sie wieder rauskamen, war Beatrice nicht da. Sie hatten gerufen und waren zum Park gegangen, hatten wieder gerufen.
    Dort waren sie umgekehrt. Sie würde schon wieder auftauchen. Sie war bestimmt schon auf der anderen Seite des Parks und hatte den Nachtbus genommen. Oder sie saß schon zu Hause bei Lina, wo sie übernachten wollte, und wartete. »Sie ist wahrscheinlich schon bei mir«, hatte Lina draußen in der Nacht gesagt, vor fünf Jahren, und da kam der Nachtbus und... tja, sie waren eingestiegen und hatten auf dem Weg am Park entlang hinausgeschaut, aber Beatrice hatten sie nicht gesehen, was dafür sprach, dass sie schon bei Lina war. Oder?
    Beatrice war nicht dort. Sie war die ganze Zeit zwischen den Bäumen gewesen. Vielleicht. Sonntagvormittag viertel vor zwölf war sie definitiv dort, im Schatten hinter dem grünen Steinblock: nackt und ermordet. Die Sonne hatte hoch gestanden, genauso hoch wie jetzt.
    Die Kleider hatten auf eine m Haufen neben ihr gelegen. Winter las, was sie an diesem Abend getragen hatte, Sachen, die der Mörder ihr ausgezogen hatte. Alles war verzeichnet, aber das war es nicht, wonach er suchte. Er suchte nach dem, was fehlte. Manchmal fehlte etwas, das das Opfer bei sich gehabt und der Täter mitgenommen hatte.
    In Beatrices Fall war es ihr Gürtel.
    Winter fand es in den Verhören ihrer Freunde und später in den Gesprächen mit den Eltern.
    Beatrice hatte einen Ledergürtel, der nicht in dem unordentlichen Kleiderhaufe n neben ihrem Körper gefunden worden war.
    Vielleicht hatte der Mörder sie damit erwürgt und ihn mitgenommen. Sie wussten es nicht hundertprozentig, da sie den Gürtel nicht gefunden hatten.
    Winter nahm die andere Mordbibel vor. Angelikas. Er suchte nach dem Verzeichnis ihrer Kleider. Pullover, Shorts, Strümpfe, Slip, BH. Haarband. Turnschuhe, Marke Reebok. Kein Gürtel. Brauchte man den für Shorts nicht?
    Hatte jemand nach ihren Kleidern gefragt? Er fand keine Anmerkung über einen Gürtel. Er las Pia Fröbergs Bericht. Angelika könnte mit einem Ledergürtel erwürgt worden sein.
    Er hob den Telefonhörer

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