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In alle Ewigkeit

In alle Ewigkeit

Titel: In alle Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
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langkroch.
    »Wenn du Verstecken spielen möchtest, solltest du uns Bescheid sagen, bevor du anfängst«, sagte Angela. »Oder willst du dich vielleicht verstecken und dann nach dir selber suchen?«
    Er wischte sich Nadeln von der Schulter und hielt nach dem Zigarillopäckchen Ausschau, das aus seiner Brusttasche gefallen war.
    »Das ist die richtige Gelegenheit, aufzuhören«, sagte Angela, die seinen Blick gesehen hatte.
    Winter entdeckte das Päckchen auf der Erde und bückte sich. Mehrere Zigarillos waren herausgefallen und lagen jetzt in einem lockeren Halbkreis verstreut. Als er die Zigarillos einen nach dem anderen einsammelte, sah er den Knopf neben dem vorletzten Corps. Ein einfacher Knopf, weiß oder knochenweiß. Ein Hemdenknopf.
    Sie hätten ihn gefunden, wenn er dort gelegen hätte, als sie hier alles nach dem Mord an Angelika abgesperrt hatten. Und nach der Vergewaltigung von Jeanette.
    Seitdem konnte hier wer weiß wer vorbeigegangen sein und einen Knopf verloren haben.
    »Hast du ein Papiertaschentuch?«, fragte er und wandte sich zu Angela um. Er hockte immer noch am Boden.
    Angela zog ein Kleenex aus ihrer Handtasche, Winter holte es und wickelte den Knopf darin ein.
    »Was ist das?«
    »Ein Knopf.«
    »Ach?«
    »Ein Hemdenknopf«, sagte Winter. »Glaub ich.«
    »Aha. Jetzt haben wir also gesehen, wie du arbeitest«, sagte Angela und drehte sich zu Elsa um. »So arbeiten Detektive, Elsa. Schau hin und lern etwas.«
    »Willst du, dass Elsa zur Kripo geht?«, fragte Winter und blickte in den Kinderwagen. Elsa sagte etwas. »Sie hat Detektiv gesagt«, sagte Winter.
    »Nein. Sie hat Perspektive gesagt.« Angela sah ihn lächelnd an. »Ich glaube, sie meint, man muss eine Perspektive für sich und seine Arbeit haben.« Sie schaute zu den Büschen. »Soll das jetzt immer so sein auf unseren Abendspaziergängen?«
    »Ich hatte eben das Gefühl, ich hätte jemanden gesehen«, sagte Winter.
    »Ach du lieber Himmel!«
    »Das ist komplizierter als du vielleicht denkst.«
    »Ja, wahrhaftig.«
    »Da hat jemand gestanden. Das war nicht nur ein zufälliger... Spaziergänger.«
    Angela bemerkte eine plötzliche Dunkelheit in seinen Augen. »Entschuldige, Erik. Ich weiß, dass diese Sache wichtig ist... und ernst. Aber ich konnte es einfach nicht lassen, dich ein bisschen aufzuziehen.« »Schon gut.«
    Zwischen den Bäumen wurde es kälter. Elsa versuchte, aus dem Kinderwagen zu klettern. Winter half ihr und hob sie hoch. Sie gingen zurück zum Teich.
    »Glaubst du... er kehrt zum Ort des Verbrechens zurück?« »Ja.«
    »Du meinst, es ist immer so?« »Das ist meine Erfahrung. Und die von anderen.« »Und der Schatten, den du gesehen hast... das könnte er gewesen sein?«
    Winter zuckte mit den Schultern. »In dem Augenblick, als ich ihn gesehen hab, überkam mich so ein sonderbares Gefühl, als wäre es etwas... Wichtiges. Für den Fall wichtig.« Er sah sie an. »Mist, jetzt weiß ich nicht weiter.«
    »Mies«, sagte Elsa.
    »Was ist Privatleben?«, sagte Halders zu Aneta Djanali, die neben ihm im Auto saß. Sie hatten vor der Villa der Familie Hansson geparkt. Aneta Djanali nahm durch das offene Fenster den Geruch nach Meer wahr.
    »Wo läuft die Grenze zwischen Privatleben und Berufsleben?« Halders wandte sich ihr zu. »Ich kann meine verschiedenen Leben nicht mehr unterscheiden.«
    »Ich weiß, was du sagen willst.«
    »Jetzt bin ich auch noch Philosoph geworden.« Er lachte kurz. »Privatphilosoph.« Wieder lachte er, noch kürzer, noch trockener. »Amateurphilosoph.«
    Er sollte zu Hause bleiben, dachte Aneta Djanali. Warum stellt Winter ihn nicht von dieser Ermittlung frei? Oder Birgersson. Es wäre weniger heikel, wenn Birgersson es anordnete.
    »Du denkst jetzt gerade bestimmt, ich sollte eine Weile zu Hause bleiben«, sagte Halders. »Das sehe ich dir an.«
    »Stimmt.«
    »Ich kann's verstehen, aber du täuschst dich.« Er öffnete die Autotür. »Trauer wird auf so viele verschiedene Weise verarbeitet.« Er stellte den Fuß auf den Asphalt. »Wenn ich merke, dass die Kinder nicht zur Schule gehen wollen oder andere Probleme kriegen, dann pfeif ich auf die Arbeit. Aber erst dann.« Er stand jetzt draußen und beugte sich zu Aneta herunter. »Kommst du?«
    Lars-Olof und Ann Hansson saßen jeder an einem Ende des Sofas. Aneta Djanali und Halders saßen ihnen in Sesseln gegenüber. Sie sieht kaputt aus, dachte Aneta Djanali, als Angelikas Mutter sich zum Garten umdrehte, als ob sie die grünen Nuancen dort

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