In alle Ewigkeit
die Decke und nahm sie in die Arme.
Da fing Elsa auch an zu weinen, und er zog sie mit in die Umarmung.
Elsa baute eine Höhle zwischen ihnen und kroch hinaus. Angela strich sich wieder übers Gesicht und schaute über die Meeresbucht, in der einige Schiffe unterschiedlicher Größe segelten.
»Es hat mich so traurig gemacht, als ich Fredrik und die Kinder gesehen habe«, sagte sie. »Ja, mich hat es auch sehr bedrückt.« »Hoffentlich wird er mit allem fertig.«
»Er versucht, weiterzumachen.« Winter suchte nach dem Päckchen mit den Zigarillos. »Er will sich nicht freinehmen. Jedenfalls nicht viel.«
»Hoffentlich wird er mit allem fertig«, wiederholte Angela.
In der Dämmerung, als sich das Licht der roten Ampeln mit dem roten Schein vom Sonnenuntergang mischte, fuhren sie nach Hause. Winter würde ein andermal joggen müssen. Elsa schlief in ihrem Kindersitz. Ihr Kopf hing herunter und sie atmete sanft. Angela fuhr schnell und gut, besser als er. Er ließ sich im Sitz zurücksinken. Der Körper war warm von Sonne und Salz, die Haut spannte auf angenehme Weise.
In der Vasastan war es still, aber nicht leer. Viele saßen in den Straßencafes entlang der Vasagatan.
Angela parkte in der Tiefgarage. Elsa schlief weiter, als sie sie in den Kinderwagen setzten. »Lass uns noch ein Bier trinken«, sagte Winter.
Sie suchten sich das nächste Straßenlokal, wo es einen freien Tisch gab, und bestellten ein Bier vom Fass. Es roch nach Essen und nach der Wärme des Tages, die zwischen den großen Steinhäusern stand.
»Hast du Hunger?«, fragte er.
Angela schüttelte den Kopf.
»Ich schon«, sagte er und bestellte sich ein gegrilltes Lachskotelett und Angela überlegte es sich anders. Sie bekamen die Gerichte und aßen, während Elsa im Wagen neben dem Tisch schlief. In dem Lokal saßen noch andere Eltern mit Kindern, die in ihren Kinderwagen schliefen. Drei junge Mädchen gingen vorbei und lachten, als eine von ihnen etwas in ihr Handy sagte. Winter dachte an seine drei Mädchen, genau in dem Moment tat er das, und zum ersten Mal dachte er genau das, seine drei Mädchen, und er schob den Teller von sich und bestellte noch ein Bier, als der Kellner vorbeikam. Er sah fragend Angela an, aber sie wollte nichts mehr.
»Ich fahr morgen früh nach Pävelund raus«, sagte er, »zu Familie Wagner.«
Sie antwortete nichts, wischte über Elsas Gesicht. Mehr junge Mädchen gingen vorbei.
Um zehn Uhr am nächsten Morgen war er bei Bengt und Lisen Wagner. Es war Samstag. »Ich muss mich entschuldigen.«
»Keine Ursache«, sagte Bengt Wagner. »Meinetwegen können Sie hier sogar einziehen, falls das nötig ist, um herauszubekommen, was mit Beatrice passiert ist.«
»Wer«, sagte Lisen Wagner, »wer ihr passiert ist.«
»Ja«, sagte der Mann und guckte seine Frau an, »wer das getan hat.«
Sie folgten ihm in das Zimmer des Mädchens. Die Morgensonne schien auf die Jalousien. Hier drinnen war es hell genug, sodass er die Deckenbeleuchtung nicht einzuschalten brauchte. »Ich möchte alle Fotos sehen, die es von Beatrice gibt«, sagte Winter. Er sah, wie Lisen Wagner zusammenzuckte, eine kurze, aber deutlich sichtbare Regung. »Entschuldigung, ich meine natürlich nicht alle die Bilder, nur die... äh... die in ihrem letzten Jahr aufgenommen wurden.« Himmel. Die Frau sah noch gequälter aus. Wie sollte er sich ausdrücken, ohne dass er alles noch schlimmer machte? Immer wurde es falsch. »Warum?«, fragte Bengt Wagner.
»Ich weiß nicht genau.« Er wandte sich dem Mann zu. »Ich suche nach etwas. Nach einer Art Vergleich. Einer Umgebung. «
»Sie haben sich doch schon alles angeschaut, als... als es passiert ist«, sagte Lisen Wagner. »Sie haben doch das meiste mitgenommen und es durchgesehen. Auch alle Fotos.«
»Ich weiß.«
»Warum haben Sie da nichts gefunden?« Winter breitete die Arme ein wenig aus.
»Wenn Sie damals nicht wussten, wonach Sie suchten - wieso wissen Sie es jetzt?«
Winter erzählte, so viel er erzählen konnte.
»Eine Ziegelsteinwand?«, fragte Bengt Winter. »So was hab ich nicht gesehen, glaub ich. Aber ich kenne natürlich nicht alle Fotos, die sie hatte.«
»Ich habe auch nicht alle gesehen«, sagte Winter, »und bei denen, die ich kenne, erinnere ich mich auch nicht an so eine Wand.«
»Hier ist der Kasten jedenfalls«, sagte Lisen Wagner, die ihn aus dem Schrank am anderen Ende des Zimmers geholt hatte.
Winter sortierte die Bilder auf die gleiche Art, wie er es in Angelika Hanssons
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