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In alle Ewigkeit

In alle Ewigkeit

Titel: In alle Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
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Bergenhem. »Einmal in einem Cafe und einmal von der Straßenbahn aus.«
    »Und er hat sich nicht gemeldet«, murmelte Winter vor sich hin.
    »Nein. Wir haben ihr ein paar Bilder gezeigt, aber das hat uns nichts gebracht.« Bergenhem begann, seine Hemdärmel hochzukrempeln. »Der Junge ist wahrscheinlich im Ausland.« Er war mit Krempeln fertig. »Sonst hätte er unsere Zeugenaufrufe doch sehen müssen.«
    Vielleicht ist er tot, dachte Winter. Er wusste, dass Halders denselben Gedanken gehabt hatte.
    Sie brauchten einen Namen und ein Gesicht. Cecilia hatte versucht, sein Aussehen zu beschreiben. Es war ein Junge ungefähr in Angelikas Alter gewesen. »Ein bisschen blass.« Dunkelhaarig und dennoch blass. Cecilia hatte ihn nicht als >südländisch< bezeichnet, aber daran dachte Winter, als er die Abiturfotos vornahm, die er bei Familie Hansson gefunden hatte.
    Es gab vier Personen, die Lars-Olof Hansson nicht erkannt hatte. Drei Männer und eine Frau. Der eine war eigentlich noch kein Mann, sondern ein Junge in Angelikas Alter.
    Ein bisschen blass.
    Winter hatte ein Schaudern auf der Haut gespürt, als er das Bild zum ersten Mal gesehen hatte, und er empfand es auch jetzt.
    Etwas ist passiert.
    Er zeigte Bergenhem das Foto.
    »Ich ruf sofort Cecilia an«, sagte Bergenhem, und das tat er.
    »Das ist er.« Cecilia trug ein dünnes Leinenhemd und Khakishorts und brachte einen süßen Duft nach Sonnenöl von den Klippen mit in Winters Zimmer, die sie verlassen hatte, als Bergenhem sie über ihr Handy erreicht hatte. Ihre Haare waren steif von Salzwasser und Wind. »Das ist er«, wiederholte sie.
    »Nehmen Sie sich ruhig Zeit«, sagte Winter.
    »Brauch ich nicht.«
    »Ganz ruhig.«
    »Warum? Ich bin hundertpro. Ganz sicher.« Sie studierte das Foto, den Schulhof, die Ballons, als ob sie nach ihrem eigenen Gesicht suchte. »Ich bin ja selbst dort gewesen, bin aber nicht mit auf dem Bild.«
    »Und damals haben Sie ihn nicht gesehen?«
    »Nein.« Sie sah wieder auf das Foto. »Der Junge sieht dem Älteren ähnlich.« Sie schaute Winter an. »Es könnten Vater und Sohn sein.« Dann wieder aufs Bild. »Ich hätte ihn damals eigentlich wieder erkennen müssen.«
    Winter sagte nichts.
    »Erkennen Sie denn den eventuellen Vater, den Älteren?«, fragte Bergenhem. »Oder andere auf dem Bild?«
    »Njaa... ich weiß nicht. Ich weiß es wirklich nicht.« Sie sah wieder zu Winter auf. »Einige Gesichter kommen mir bekannt vor... und manche kenn ich ja wirklich von früher. Aber diese beiden hab ich nicht gesehen.«
    »Und sie?« Winter zeigte auf die Frau, die am Rand stand, als ob sie auf dem Weg sei, das Bild zu verlassen.
    »Nein.«
    »Diesen blonden Mann? Der mit dem Bart?« »Ihn auch nicht.«
    Es waren vier Fremde für Cecilia, genau wie für Angelikas Vater.
    Sie sind später gekommen, hatte Lars-Olof Hansson gesagt.
    Verstehen Sie nicht? Sie sind später gekommen. Niemand hat sie gesehen. Aber sie kamen mit einer Botschaft. Einer Botschaft aus der Hölle!
    Himmel.
    »Aber den Jungen erkenne ich«, sagte Cecilia. »Er war es also beide Male, den Sie mit Angelika gesehen haben, im Cafe und von der Straßenbahn aus?«
    »Ja, genau. Er war's.«
    »Und haben Sie irgendwann mal mit ihm gesprochen?«
    »Wir haben uns nur gegrüßt.« »War das alles?«
    »Ja.« Sie schaute wieder auf das Foto. »Es ist schon sehr merkwürdig. Er war ja auch da am Abitag.« Sie nickte zum Foto. »Warum hab ich ihn nicht gesehen?«
    »Was hat Angelika von ihm erzählt?«
    »Das hab ich Ihrem Kollegen doch schon mal gesagt, dass sie nicht über ihn reden wollte.« Cecilia nickte in Bergenhems Richtung.
    »Irgendwas muss sie doch gesagt haben?«
    »Sie wollte um keinen Preis darüber reden.« Jetzt schaute sie wieder Winter an. »Aber ich versteh immer noch nicht, warum ich ihn damals nicht gesehen hab, da, an dem Tag.«
    »Als Sie die beiden zusammen gesehen haben, das war also vor dieser Abiturfeier?«, fragte Winter.
    »Jaaa... ich glaub schon.«
    »Eben haben Sie gesagt, Sie hätten ihn auf dem Schulhof erkennen müssen. Dann müssen Sie sie ja vorher zusammen gesehen haben?«
    »Ja, das stimmt.«
    »Erzählen Sie noch mal, wann das jeweils gewesen sein könnte.«
    Sie dachte wieder nach. Ja. Es musste vorher gewesen sein. Im Frühling, Mai, beide Male im Mai. Das hatte sie ihm vermutlich auch so gesagt, wieder eine Bewegung in Richtung Bergenhem.
    »Wenn Sie an jenem Tag auch dort gewesen sind, haben Sie eigene Fotos von diesem Tag?«, fragte Winter

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