In alle Ewigkeit
irgendwo hier in der Stadt.« Wagner sah Winter an. »Sie hat ja ein paar kurze Reisen allein unternommen. Also ohne uns.«
»Ich weiß.«
»Das hat Angelika vielleicht auch gemacht.« »Ja.«
»Vielleicht befindet sich das Restaurant dort«, sagte Wagner, »auf Zypern oder Rhodos.«
»Wir werden sehen.«
»Warum hat sie den Umschlag versteckt?«, fragte Wagner. »Sehen Sie das so? Dass er versteckt war?« »Sieht doch so aus.«
»Aber sie hat die Bilder nicht weggeworfen.« »Warum hätte sie das tun sollen?«, fragte Wagner. »Das weiß ich auch nicht.«
»Kann es da wirklich einen Zusammenhang geben zwischen diesem... also zwischen diesem anderen Mädchen? Ihrem...
Tod?«
»Nach diesem Zusammenhang suche ich«, sagte Winter. »Oder versuche es auszuschließen.« »Sie werden also nach dem Lokal suchen?« »Und nach dem Fotografen«, sagte Winter.
»Ich glaube nicht, dass sie sich gekannt haben«, sagte Wagner. »Beatrice... und Angela.«
»Angelika.«
»Ich glaube nicht, dass sie sich gekannt haben. Das hätte Beatrice erwähnt.« Wagner betrachtete das Bild von Angelika vor der Ziegelsteinmauer. »Ich hätte sie wieder erkannt, wenn ich sie gesehen hätte. Wir haben nicht so viele Farbige in Pävelund.« Er sah das Bild von Beatrice an. »Scheint ein nettes Lokal zu sein. Sie sieht zwar nicht besonders fröhlich aus, aber sie lächelt jedenfalls.«
»Können Sie ungefähr sagen, wann das Bild aufgenommen wurde?«
»Nicht direkt.«
»Ungefähr.«
»Sie sieht aus wie... wie in ihrer letzten Zeit.« Wagner wandte sich Winter mit einem sonderbaren Gesichtsausdruck zu. Seine Stimme war belegt. »Haben Sie gehört, was ich eben gesagt habe, Herr Kommissar? Sie sieht aus... Gut, dass Lisen nicht hier ist.«
Winter gab keine Antwort. Wagners Stimme wurde wieder normal.
»Es könnte gerade aufgenommen worden sein, falls Sie verstehen, was ich meine.« Er sah Winter wieder an. »Ich glaube, wir müssen doch mit meiner Frau sprechen. Sie kennt sich in den Details besser aus.«
15
Das Kleid kenne ich«, sagte Lisen Wagner. Ihr Gesicht war schwer vor Trauer, als sie die Fotos betrachtete. »Sie hat es ein paar Wochen vor ihrem Tod gekauft.«
»Bist du sicher?«, fragte ihr Mann.
»Ja.«
»Zwei Wochen vo rher?«, fragte Winter.
»Ungefähr.« Sie schien die Zweifel der beiden Männer zu spüren. »Das kann man nicht vergessen.« Sie sah ihren Mann an. »Ich habe so viel darüber nachgedacht. Über dieses Kleid.« Dann sah sie Winter an. »Es war ihr letztes Kleid.«
»Es ist mehrere Jahre her«, sagte Bengt Wagner. »Das spielt keine Rolle.«
»Dann muss sie das Foto ja abgeholt haben...« Winter wurde von Lisen Wagner unterbrochen:
»Kurz bevor sie ermordet wurde.«
Winter blickte zum Fenster, sah sie nicht an. Das Wort hatte er in ihrer Gegenwart nicht aussprechen wollen.
»Auf der Rückseite steht ein Datum«, stellte Bengt Wagner erstaunt fest, als er das Bild umdrehte.
Winter hatte das Datum gesehen. Beatrice hatte die Fotos eine Woche bevor sie starb abgeholt. Wenn sich ihre Mutter richtig erinnerte, waren diese Bilder also ein paar Tage vor ihrem Tod aufgenommen worden. Aber wo waren die anderen Fotos von dem Film?
»Wo bringen Sie Ihre Bilder zum Entwickeln hin?«, fragte er. »In den Fotoladen am Mariaplan.« »Beatrice auch?«
»Das nehme ich an«, sagte Bengt Wagner.
Lisen Wagner setzte sich. Ihre dezente Sonnenbräune war verschwunden. Winter erkannte die Züge der Tochter im Gesicht der Mutter. Er sah auf das Foto, das er in der Hand hielt. Beatrice war in einem Lokal gewesen, in dem es eine Ziegelsteinmauer und Tische und Geschirr gab. Vermutlich eine Bar oder ein Restaurant.
Sie war, ein paar Tage bevor sie ermordet wurde, dort gewesen.
Sie hatte den Besuch geheim gehalten. Warum?
Angelika Hansson war auch in dem Lokal gewesen. Es musste dasselbe sein. Wann war sie dort gewesen? Auf ihren Fotos war keine Datumsangabe. Sie hatte sie in einem anderen Fotoladen entwickeln lassen. Angelika hatte die Bilder von der Mauer zusammen mit anderen Fotos aufgehoben. Winterbildern. Sie waren nicht versteckt gewesen. Aber es war dasselbe Lokal, dieselbe Mauer. Er hatte eine Spur gefunden.
Winter saß in seinem Büro, und es war immer noch Samstag, immer noch warm. Bergenhem saß ihm gegenüber, brauner denn je. Er sah noch stärker aus.
»Angelikas Freundin Cecilia hat Angelika ein paarmal mit einem Jungen zusammen gesehen«, sagte Winter und las in dem Bericht.
»Zweimal«, sagte
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