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In alle Ewigkeit

In alle Ewigkeit

Titel: In alle Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
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in einem anderen Lokal war. Einem Club. Das hab ich doch wohl gesagt... damals. Als sie ermordet wurde.
    Nein.
    Dann wusste ich es da wohl nicht. Sie hat mir nie etwas davon erzählt.
    Und?
    Ich hab's nicht gewusst, das hab ich doch gesagt. Ich wollte es nicht erzählen, weil ich nichts davon wusste. Winter hatte ihn angestarrt. Wer wusste es denn? Niemand.
    Jemand hat doch was gesagt.
    Ich weiß nicht, wer. Das ist die Wahrheit. DAS IST DIE WAHRHEIT.
    Man sollte Ihnen eins aufs Maul geben.
    Winter hatte es gesagt, weil er so entsetzlich nervös gewesen war. Das Nikotin war weg, das hatte immer wie ein innerer Schutz gewirkt, ihn beruhigt. Es gab andere Zigarillo-Sorten. Ein richtiger Kerl sollte Manns genug sein, die Sorte zu wechseln.
    Klas hatte ihn angestarrt. Wie bitte?
    Entschuldigung. Aber das hätten Sie wirklich früher sagen müssen.
    Es ist doch nicht so wichtig. Und überhaupt ist es ja wohl Ihr Job... rauszufinden, was sie gemacht hat.
    Genau. Es gibt Lücken. Winter kehrte zu dem Text zurück, der vor ihm lag. Der männliche Zeuge. Aber erst stand er auf und ging im Zimmer auf und ab und versuchte, die Sucht nach dem Gift abzuschütteln. Er stellte den elektrischen Wasserkocher an und bereitete sich eine Tasse Kaffee. Dann setzte er sich wieder.
    Der Zeuge hatte Schreie gehört. Er las den Text zum zehnten Mal. Der Zeuge hatte Angst bekommen und war losgestürzt, um Hilfe zu holen. Er war einem Paar, das fünfunddreißig sein mochte, bege gnet, es war weiß gekleidet gewesen. Die Frau hatte gesagt, sie sei eben durch den Park gegangen und dort jemandem begegnet. Laut dieser Zeugenaussage.
    Sie hatten nie mit diesem Paar sprechen können, weil es sich nicht gemeldet hatte.
    Er dachte wieder daran. Warum hatten sie sich nicht melden wollen?
    Ein Mann und ein Junge hatten in jener Nacht ein Auto am Parkrand gepackt, vielleicht genau in dem Augenblick. Sie waren auch nie ausfindig gemacht worden. Warum hatten sie sich nie gemeldet?
    Winter fuhr mit heruntergedrehter linker Autoscheibe nach Lunden. Er war an Halders' Haus vorbeigekommen, aber zu ihm war er nicht unterwegs. Halders war nicht da. Sein Auto stand nicht vor der Tür. Vor dem Haus war eine Hecke, eineinhalb Meter hoch. Winter hörte einen Hund bellen.
    Drei Häuserblöcke nördlich von Halders' Haus bog er nach rechts ab und hielt vor einem anderen Haus mit einer anderen Hecke. Auf der Straße stand ein neuer BMW, vor dem Briefkasten. Das Auto glühte in der Sonne. Winter spürte den Schweiß im Nacken und am Steiß. Er ging durch die offene Pforte und bog nach links ab, folgte einem abschüssigen, mit Steinplatten gepflasterten Weg ums Haus herum auf die Rückseite, wo Benny Vennerhag mit einem Bier in der Hand in einem Liegestuhl lag. Die Sonne knallte auf den Swimmingpool. Der Gangster sah ihn kommen.
    »Du bist zu dick angezogen«, sagte er und hob die Bierflasche zum Gruß.
    »Ich bin im Dienst.«
    »Unsereins hat Urlaub.«
    »Von was?«
    »Setz dich, Erik.«
    Winter setzte sich in den Liegestuhl neben ihm.
    »Möchtest du ein Bier?«
    »Ja.«
    Vennerhag erhob sich, ging ins Haus und kehrte mit einer Flasche Bier zurück, die sich kalt anfühlte, als Winter sie entgegennahm. Vennerhag setzte sich wieder. Die Badehose stand ihm nicht. Er war ein alter Bekannter oder wie man das nun nennen sollte. Er war einmal mit Winters Schwester Lotta verheiratet gewesen. Eine extrem kurze Ehe. Was um alles in der Welt hatte sie an ihm gefunden?
    »Ich hab von deinen Morden gehört.«
    »Das sind nicht meine Morde.« Winter nahm einen Schluck Bier.
    »Meine auch nicht. Aber das hab ich dir ja schon gesagt, als du angerufen hast.« »Was ist mit dem anderen?« »Den schwarzen Clubs? Nicht mein Ding.«
    »Ist das nicht merkwürdig, Benny, jedes Mal, wenn ich dich was frage, hast du damit nichts zu schaffen.«
    »Was ist daran so merkwürdig?«
    »Wie kriegst du das hin, eine... Beschäftigung zu haben, ohne mit irgendwas beschäftigt zu sein?«
    »Geschäftsgeheimnis.«
    »Ein bisschen wissen wir über deine Geheimnisse, Benny.«
    »Und trotzdem sitz ich hier in der Badehose und lasse es mir gut gehen«, sagte Vennerhag mit einem zufriedenen Blick auf den Swimmingpool, das Mosaik und den Rasen rundum.
    Winter zog Hemd und Hose aus.
    »Here we go again«, sagte Vennerhag, als Winter sich ins Wasser gleiten ließ. Es war nicht das erste Mal, dass er hier badete.
    Vennerhag stand auf, als Winter wieder auftauchte, ging zur Bassinkante und reichte ihm die

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