Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
In alle Ewigkeit

In alle Ewigkeit

Titel: In alle Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
Vom Netzwerk:
lächelte.
    »Aber wenn man die beiden Fotos anschaut, ist es schwer, nicht zu glauben, dass sie fast gleichzeitig gemacht wurden.« »In einer Sekunde kann viel passieren.« »So ist es wohl.«
    »Wie steht es mit der Kneipenjagd?« »Sind noch nicht fündig geworden.« »Bestimmt ein schwarzer Club.« »Glauben wir auch.« »Habt ihr die nicht alle im Blick?«
    »Wir wissen nicht, wie jeder Einzelne von innen aussieht.« »Dann müsst ihr wohl raus an die Front.« »Wir haben schon alle abgeklappert.« »Muss ein interessantes Milieu sein.« »Für wen?«
    Beier erhob sich, ging zum Fenster und verstellte die Jalousien. Es wurde weiß im Zimmer.
    »Beunruhigt es dich nicht, dass es so schwer ist, herauszubekommen, was genau diese Mädchen eine Stunde oder so, bevor sie überfallen wurden, gemacht haben?«
    »Es beunruhigt mich«, sagte Winter. »Ich glaube, sie waren in dieser Kneipe oder dem Club oder was das nun ist. Sie waren dort und als sie von dort aufbrachen, war da noch jemand anders, der mitgegangen st. Oder ihnen gefolgt ist.« Er sah zu Beier, der eine schwarze Silhouette vor dem Weiß war. »Wir werden den Laden finden, da mache ich mir keine Sorgen.«
    »Vielleicht fangen die Sorgen dann erst an«, sagte Beier.

18
    Ein männlicher Zeuge hatte erzählt, er habe Schreie aus dem Park gehört. Es war gegen zwei in der Nacht gewesen, oder eher halb drei. Eine halbe Stunde oder eine ganze, nachdem Beatrice zwischen den Bäumen verschwunden war.
    Winter las in der Mordbibel, immer wieder dasselbe von vorn. Er ließ den männlichen Zeugen dieselbe alte Story erzählen, aber nichts geschah in dieser Story, nichts kam heraus, Winter fand nichts zwischen den Zeilen. Er las noch einmal alles von vorn und versuchte das Geheimnis herauszufinden, das dahinter verborgen war, sah es aber nicht.
    Aber etwas war geschehen.
    Beatrices letzte Stunden. Er hatte angefangen, einige der damaligen Zeugen zu verhören, ihre alten Freunde. Es war so lange her. Sie versuchten sich zu erinnern, genau wie er es jetzt tat. Sie waren älter geworden, waren bald fünfundzwanzig. Er hatte mit vier Freunden gesprochen, die am letzten Abend mit Beatrice zusammen gewesen waren. Zwei hatten mittlerweile Kinder, waren fertig mit dem Studium. Ein anderes Leben. Einer konnte immer noch für neunzehn durchgehen, ein anderer hingegen für dreißig. Wo wäre Beatrice auf dieser Skala gelandet? Wie hätte sie jetzt ausgesehen? Ich vermisse sie, hatte eine der Frauen gesagt. Ich vermisse sie so sehr.
    Winter verglich die neuen mit den alten Aussagen.
    Da war etwas, was nicht stimmte, nicht ganz.
    Vielleicht lag es an der Erinnerung, die mit der Zeit verblasst war. Vielleicht war es mehr.
    Der letzte Abend? Darüber gab es doch nichts mehr zu sagen? Er hatte Winter angeschaut. Klas. Mit dem Studium fertig. Weiß er, dass er ein Überlebender ist? Hat er das auch schon mal gedacht? Winter hatte nach dem Zigarillopäckchen in seiner Brusttasche getastet, eine Phantombewegung. Er hatte Phantomschmerzen empfunden, dort, wo das Päckchen immer gewesen war, ein Auswuchs über der Brust, der weggeschnitten worden war. Er hatte ein unangenehmes Gefühl im Hals gehabt. Seit er mit dem Rauchen aufgehört hatte, ging es ihm schlechter. Eine Erkältung kroch in seinem Körper herum, wartete. Wurde freigesetzt, als ihn das Nikotin nicht mehr schützte. Wer hatte Beatrice geschützt? An ihrem letzten Abend. Da gab es etwas, das nicht stimmte. Klas erinnerte sich jetzt ganz anders. Oder sie hatten damals anders gefragt. Beatrice war nicht den ganzen Abend mit der Clique zusammen gewesen. Ja, sie hatten sich getroffen. Aber... irgendwie später. Die meisten waren in der Stadt gewesen, hatten etwas gegessen, und sie war nachgekommen. Dann hatten sie sich wieder getrennt, und das war ein paar Stunden, bevor sich der Rest der Clique zerstreut hatte und nach Hause gegangen war.
    Moment mal. Winter hatte überdacht, was in der Mordbibel stand. Hatten sie damals nicht danach gefragt, wie der ganze Abend verlaufen war?
    Seid ihr nicht den ganzen Abend zusammen gewesen?
    Soweit ich mich erinnere nicht.
    Was hat sie in der Zeit getan?
    Hatte wohl was anderes vor.
    Was hatte sie vor?
    Weiß nicht.
    Versuchen Sie sich zu erinnern. Ich weiß es nicht.
    Was ist mit Ihnen? Begreifen Sie nicht, wie wichtig das ist? Nun bleiben Sie mal ruhig, Herr Kommissar. Was hatte sie vor?
    Ich glaub, sie war vorher in irgendeinem Lokal.
    Lokal?
    Irgendjemand hat was gesagt, dass sie vorher

Weitere Kostenlose Bücher