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In alle Ewigkeit

In alle Ewigkeit

Titel: In alle Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
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Lokalen. Aber das muss ich überprüfen.« »Ich ruf dich heute Nachmittag an.« »Heute Abend, ruf heute Abend an.«
    Vennerhag streckte sich wieder nach den Fotos und betrachtete sie, eins nach dem anderen.
    »Die sollen also deiner Hypothese nach in einem etwas anrüchigen schwarzen Club aufgenommen worden sein?«
    »Meiner Hypothese nach ja.«
    »Wenn das so ist, was haben die kleinen Mädchen dann dort gemacht?«
    » Gearbeitet.«
    »Gearbeitet? Du hast ja eine noch schlimmere Phantasie als ich, Erik.«
    »Phantasie ist vermutlich nicht dein Ding, Benny.«
    »Du bist ein pessimistischer Kerl.« Vennerhag schaute zwischen den Fotografien und Winter hin und her. »Ich denke nur das Beste von den Menschen.«
    »Das haben die Mädchen da vielleicht auch getan«, sagte Winter und nickte zu den Fotos in Vennerhags rechter Hand.
    »Und deswegen haben sie in einem schwarzen Club gearbeitet mit extraschwarzem Service in Form von. .. anderen Diensten. « »Ich weiß nicht.«
    »Du bist zu gut für diese Welt da draußen.«
    »Dann hilf mir, dass ich mich da draußen zurechtfinde«, sagte Winter, stand auf und zog sich sein Hemd an.

19
    Halders traf sich mit Mattias an einem Ort, den der Junge selbst bestimmt hatte. Über den Klippen flimmerte die Sonne. Die Segel dort draußen waren weiß. Jenseits des Hafens wurde das Meer schwarz. Halders fühlte sich innerlich taub. Er hatte seine Kinder vor der Schule umarmt, ihnen vom Auto aus noch einmal zugewinkt. Magda hatte ein paar Hüpfer Hinkekästchen gemacht und war dann ins Schulhaus gegangen.
    Mattias blinzelte in die Sonne. Halders blinzelte auch.
    »Seit Wochen dieses Wahnsinnswetter«, sagte er.
    Mattias folgte mit seinem Blick einem Segelboot, das auf dem Weg aufs Meer hinaus war, und sah dann Halders an.
    »Rekordsommer«, sagte der Junge. »Jahrhundertsommer.«
    Halders schob den Schirm seiner Mütze einen Zentimeter hoch und kratzte sich an der heißen Stirn.
    »Und was fangen Sie damit an?«, fragte er.
    »Dem Sommer? Ich arbeite, aber das hab ich wohl schon gesagt.«
    »Ich meine sonst.«
    »Nichts.«
    »Es ist doch ein Jahrhundertsommer.«
    »Nicht für mich.«
    »Deprimiert?«
    »Was?«
    »Sind Sie deprimiert?«
    »Nee, wieso?«
    »Sie wirken deprimiert.«
    »Sie wirken auch nicht besonders glücklich.«
    »Nein.« »Sind Sie es?« »Nein.« »Aha.«
    »Haben Sie wieder mit ihr gesprochen?«, fragte Halders.
    »Seit dem letzten Mal nicht mehr«, sagte Mattias. Es sah aus, als lächelte er über das, was er gesagt hatte. »Nicht nach der Vergewaltigung, meine ich. Und sowieso nicht mit dem im Haus.«
    »Dem? Von wem reden Sie?«
    »Dem Vater«, antwortete Mattias und schaute zum Horizont, ein paar Schiffe verschwanden gerade hinter dem Rand.
    »Sie mögen ihn nicht?«
    Der Junge murmelte etwas und schaute übers Meer. Seine Nase pellte sich. Die Haare sind wie Heu, dachte Halders. In irgendeinem Sommer waren meine Haare auch mal wie Heu. Er strich sich mit der Hand über den Kopf. Unter der Mütze war das Haar, das ihm noch geblieben war, kurz geschnitten. Er sah Jeanettes Vater vor sich, Kurt Bielke. Ein bequemer Stuhl auf der Veranda. Jeanette war nie dort. Sie war immer in ihrem Zimmer, irgendwann mal im Garten. Nie auf der Veranda.
    »Nein, Sie haben Recht, ich mag ihn nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Fragen Sie Jeanette.«
    »Ich frage aber Sie.«
    Der Junge zuckte mit den Schultern.
    »Spielt das eine Rolle, warum ich ihn nicht mag?«
    »Ja.«
    »Dann fanden Sie ihn wohl auch verdammt suspekt?« »Erzählen Sie, warum Sie ihn so verdammt suspekt finden.«
    »Ich finde das nicht bloß.« »Erzählen Sie.«
    »Noch einmal, fragen Sie Jeanette.«
    »Warum sagen Sie dauernd, ich soll Jeanette fragen?«
    »Verstehen Sie das nicht?«
    »Was wollen Sie mir damit sagen, Mattias?«
    Der Junge antwortete nicht. Das Meer sah schwärzer aus, Halders schloss die Augen.
    »Sie waren wütend, als Sie das letzte Mal mit Jeanette gesprochen haben«, sagte er.
    »Ach?«
    »Sie waren wütend auf sie, weil sie Schluss gemacht hat.« »Ach?«
    »Jetzt reißen Sie sich mal zusammen.« »Ach?«
    Halders Hand schnellte hoch und packte den Jungen am Kragen.
    »Tu nicht so verdammt selbstsicher, Junge!« »Hmm... «
    »Ich schmeiß dich ins Wasser, du kleiner Dreckskerl, wenn du mir jetzt nicht hilfst.« »Helf... wobei helfen?«
    Halders zerrte an Mattias' Kragen. Der Junge sah den Ausdruck in Halders' Augen. »Sie sind ja nicht mehr ganz... «
    Halders packte noch fester zu, ließ

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