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In aller Unschuld Thriller

In aller Unschuld Thriller

Titel: In aller Unschuld Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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Moore.
    »He, Sie haben vorhin selbst festgestellt, dass ich verrückt bin. Sie wissen nicht, wozu ich fähig bin. Und Sie wollen es doch bestimmt auch nicht herausfinden, oder?«
    Moore hob die Hände und wich ein paar Schritte zurück in den Essbereich, wo er auf und ab zu gehen begann.
    Kovac wandte sich wieder Ginnie Bird zu. »Ms. Bird. Sie waren gestern Abend im Marquette Hotel und haben dort mit Ihrem Freund hier, Edmund Ivors und einem dritten Mann, der zu Ihnen gestoßen ist, etwas getrunken. Wer war dieser Mann?«
    Ihr Blick schoss zu Moore. Kovac verstellte ihr die Sicht.
    »Don … Irgendwas«, sagte sie. »Es war laut in der Bar. Ich habe seinen Nachnamen nicht verstanden.«
    »Was hat er gewollt?«
    »Ich weiß es nicht. Ich habe nicht zugehört.«
    Sie machte einen Schritt nach links, suchte den Blick von Moore.
    »Was ist los, Ms. Bird?«, fragte Kovac. »Haben Sie Ihren Text vergessen?«
    »Da gibt es nichts zu vergessen«, sagte sie. »Ich weiß nichts, das Ihnen weiterhelfen könnte.«
    »Sie wissen nichts von der Zahlung? Von den fünfundzwanzigtausend Dollar?«
    Kovac hatte David Moore zwar erklärt, er würde ein Geständnis aus ihr herauslocken, aber gleichzeitig wusste er, dass er es vorsichtig angehen musste. Es brauchte keinen besonders guten Anwalt, um alles für unzulässig erklären zu lassen, was sein Mandant gesagt hatte, bevor er über seine Rechte aufgeklärt worden war. Und ein guter Anwalt konnte ein Geständnis selbst dann noch für unzulässig erklären lassen, nachdem man seinen Mandanten über seine Rechte aufgeklärt hatte. Er würde behaupten, die Polizei habe die Rechte seines Mandanten verletzt, indem sie ihm anwaltlichen Beistand verweigert habe, obwohl das Recht auf einen Anwalt mit das Erste war, worauf er hingewiesen wurde. Oder er würde sagen, dass sein Mandant völlig verwirrt gewesen sei oder irgendeinen anderen Schwachsinn, den Anwälte auf Lager hatten.
    »Ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden«, sagte Ginnie Bird.
    Ihre Augen waren ein wenig glasig. Die Nasenspitze gerötet. Kovac sah sich im Zimmer um, gegen jede Wahrscheinlichkeit hoffend, das irgendwo etwas offen herumlag, das auf ihren Drogenkonsum hindeutete. Dann hätte er sie verhaften und auf dem Revier vernehmen können, ihr ein bisschen Angst machen können. Aber es war nichts zu entdecken.
    »Sie haben keine Ahnung, dass Ihr Freund hier jemanden dafür bezahlt hat, ihm seine Frau vom Hals zu schaffen?«
    »So etwas würde David nie tun«, sagte sie trotzig. »Niemals. Warum können Sie uns nicht einfach in Ruhe lassen? Wir wollen nichts weiter als glücklich sein.«
    »Ja«, sagte Kovac. »Da gibt es nur ein Problem, und das ist Mrs. Moore. Und letzte Nacht hat jemand versucht, dieses Problem aus der Welt zu schaffen. Wenn Sie wissen, wer dieser Jemand war, und es mir nicht erzählen, sind Sie Mitwisserin. Wenn Sie schon vorher in den Plan eingeweiht waren, sind Sie Komplizin. So oder so wandern Sie in den Knast.«
    »Ich kann Ihnen nichts erzählen, weil es nichts zu erzählen gibt«, sagte sie. »David wird sich von ihr scheiden lassen. Er hat es ihr heute Abend gesagt.«
    »Ach ja?«, sagte Kovac und sah Moore an. »Das ist ja eine interessante Interpretation.«
    »Ich denke, Sie sollten jetzt besser gehen, Detective«, sagte Ginnie Bird. »Ich kenne meine Rechte.«
    So wie sie ihr der Anwalt erklärt hatte, der im Auftrag des Begleitservice die Kaution für sie gestellt hatte, damals, als sie noch einzeln pro Liebesdienst bezahlt worden war, dachte Kovac. Wie bescheuert musste David Moore sein, wenn er für diese hohle Nuss eine Frau wie Carey und seine reizende Tochter aufgab.
    Er drehte sich zu Moore um und schüttelte den Kopf. »Mann, Sie sind wirklich ein Vollidiot.«
    Moore erwiderte nichts.
    »Wir sehen uns wieder«, sagte Kovac, bereits auf dem Weg zur Tür. »Und nächstes Mal komme ich mit einem Haftbefehl. Und nur zur Warnung, Mr. Moore. Falls ich auch nur den geringsten Hinweis darauf finde, dass Sie etwas mit dem Überfall auf Ihre Frau zu tun haben, dann mache ich Ihnen die Hölle heiß.«
    Unten auf der Straße ging Kovac zu dem Zivilfahrzeug, das zur Überwachung von David Moore abgestellt war, und wies die beiden Polizisten an, ihm sofort Bescheid zu geben, sobald Moore auch nur eine Sekunde lang den Fuß vor die Tür setzte.
    In seinem Wagen ließ er sich tief in das Polster des Fahrersitzes sinken, saß eine Weile einfach nur da und wartete darauf, dass sein Blutdruck wieder auf

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