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In aller Unschuld Thriller

In aller Unschuld Thriller

Titel: In aller Unschuld Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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Boden. »Was haben Sie gedacht, Mann? Dass man annehmen würde, jemand hätte Ihre Frau überfallen, um sie auszurauben, oder dass irgendein Irrer ihr einen Denkzettel wegen Karl Dahl verpassen wollte?«
    »Ich habe Carey nichts getan!«
    »Und Sie hielten sich wohl für besonders schlau, als Sie sich zum Zeitpunkt des Überfalls in der Öffentlichkeit sehen ließen und Ihr Motiv als Alibi verwendeten.«
    »Welches Motiv?«
    »Ihr kleines Spielzeug, für das Sie dieses Apartment gemietet haben. Eine drogenabhängige Nutte, die zu dämlich ist, um zu merken, dass Sie genau so sind, wie Sie wirken – ein Versager mit einer großen Klappe und einem Anflug von Größenwahn. Sie sind eine Witzfigur.«
    Der Ausdruck auf Moores Gesicht war unbezahlbar. Kovac grinste breit. Er hatte aus allen Rohren auf ihn geschossen und einen Nerv getroffen. Mit ein bisschen Erfahrung und einer gehörigen Portion Arroganz ließen sich Leute, die etwas zu verbergen hatten, letztlich immer aus der Fassung bringen. All die Jahre, die er damit verbracht hatte, in den Ausscheidungen krimineller Hirne herumzuwaten, hatten ihn mehr über das Wesen des Menschen gelehrt, als es jedes Psychologiestudium vermocht hätte.
    David Moore gehörte zu dem Typus, der sich wichtig fühlen musste, der es brauchte, dass andere ihn für klug hielten. Dass er sich dazu auf das Niveau von Prostituierten begeben musste, spielte keine Rolle.
    »Jetzt fragen Sie sich, woher Kovac, dieser dämliche Idiot, das alles weiß, nicht wahr?«, sagte Kovac, immer noch lächelnd. »Ich weiß alles Mögliche über Sie, Freundchen. Ich weiß von Ihrer Vorliebe für Nutten. Von den Blumen, den Geschenken, den teuren Essen und dass Sie das alles mit dem Geld Ihrer Frau bezahlt haben. Ich weiß von Ihren Besuchen im Marquette alle zwei Wochen, Mr. Greer . Sie gehen da hin, um groß anzugeben, stimmt's? Mr. Hollywood, der Filmproduzent.
    Nebenbei bemerkt ist es mehr als schäbig, den Mädchennamen Ihrer Frau zu benutzen. Freud würde vor Begeisterung in die Hände klatschen, was? Woher kommt das alles, David Moore? Hat Ihre Mutter Sie falsch herum aufs Töpfchen gesetzt?«
    Moore schwieg, er schien sich dazu zu zwingen, reglos dazustehen, als könnte eine falsche Bewegung das Paralleluniversum, in dem er lebte, auf einen Schlag einstürzen lassen.
    »Was ich nicht verstehe, ist, wie Edmund Ivors in dieses hübsche kleine Puzzle passt. Was hat ein Mann wie er dabei zu gewinnen, wenn er für Sie den Handlanger macht und Ihnen zu einem Alibi verhilft?«
    »Ich brauche kein Alibi«, sagte Moore. »Ich habe nichts Unrechtes getan.«
    Kovac verschlug es die Sprache, und er konnte ihn einen Moment lang nur erstaunt anstarren.
    »Sie haben nichts Unrechtes getan? O Mann, Sie betrügen Ihre Frau mit Nutten, Sie verschleudern ihr Geld, um Ihr Doppelleben zu finanzieren. Was davon ist nicht unrecht?«
    Der Lift ruckte und setzte sich mit einem leisen Ächzen abwärts in Bewegung.
    Kovac drückte auf den Knopf für den ersten Stock und zerrte Moore hinaus auf den Flur, als sich die Aufzugstüren öffneten. Die Tür zum Treppenhaus befand sich gleich rechts von ihnen. Er versetzte Moore einen Stoß in den Rücken.
    »Dürfte ich bitten?«
    »Sie können mich mal, Kovac«, sagte Moore und drehte sich um.
    »Wollen Sie etwa Widerstand leisten?«, fragte Kovac ungläubig. »Wollen Sie mir Widerstand leisten? Falls dem so ist, geht's nämlich erst richtig los, Freundchen.«
    »Haben Sie vor, mich zu verhaften?«
    »Möchten Sie dieses Gespräch gern downtown fortsetzen? Es ist mir ein Vergnügen, Sie zu einer offiziellen Vernehmung aufs Revier zu bringen. Ist es das, was Sie wollen?«, fragte Kovac. »Sie wollen den Einsatz erhöhen? Etwa bluffen? Nur zu. Dann können Sie Ihren Anwalt anrufen, und ich kann Chris Logan anrufen, und er wird Sie verhaften und einbuchten lassen. Und falls Sie glauben, dass irgendein Richter Sie auf Kaution freilässt, nachdem Sie versucht haben, einen der ihren umzubringen, dann sind Sie sogar noch dümmer, als Sie aussehen. Also, ist es das, was Sie wollen?«
    »Ich habe nicht versucht, meine Frau umzubringen!«
    Die Tür zu Apartment 114 öffnete sich, eine Frau streckte den Kopf heraus und sah sie wütend an. »Streiten Sie sich gefälligst woanders, oder ich rufe die Polizei.«
    Kovac zog seine Polizeimarke aus der Jackentasche und zeigte sie ihr. »Es handelt sich bereits um einen Polizeieinsatz, Ma'am. Gehen Sie zurück in Ihre Wohnung und schließen Sie die

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