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In aller Unschuld Thriller

In aller Unschuld Thriller

Titel: In aller Unschuld Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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Durchsuchungsbefehl für das Haus, angefangen bei dem Zimmer, in dem wir uns gerade befinden, seine Konten …«
    »Folge der Spur des Geldes«, sagte Logan.
    »Warum versuchen Sie nicht, meine Frau zu finden, statt mich hier zu schikanieren?«, fragte Moore.
    Kovac konnte sehen, dass er vor Wut kochte. Und er hatte Angst. In seinen Augen stand Panik. Er lief wie ein im Käfig gefangenes Tier auf und ab.
    »Nach dem, was ich gehört habe, wird sie nicht mehr lange Ihre Frau sein«, sagte Kovac. »Hat sie Sie nicht vor die Tür gesetzt?«
    Mit hochrotem Gesicht umrundete Moore seinen Schreibtisch und griff nach dem Telefon. Der uniformierte Kollege blickte Kovac und Logan fassungslos an. Moore benutzte das Telefon, während sie auf einen Anruf mit einer Lösegeldforderung warteten.
    »Hier ist David Moore«, sagte er. »Ich brauche einen Anwalt. Sofort.«

42
    Kovac verließ das Arbeitszimmer und ging die Treppe hinauf; er überließ es Logan, sich weiter mit David Moore zu beschäftigen. Sobald Moore von seinem Recht auf einen Anwalt Gebrauch machte, war die Sache gelaufen. Aus Kovacs Sicht war das Gespräch damit zwecklos. Jede belastende Aussage, die Moore vielleicht machen würde – falls er so dumm war, überhaupt etwas zu sagen – , würde von seinem Anwalt als unzulässig bezeichnet werden. Und jeder Beweis gegen ihn, den sie aufgrund einer solchen Aussage sammelten, würde ebenfalls nicht zugelassen werden.
    Trotz Liskas gegenteiliger Behauptung war Kovac nicht so dumm, es darauf ankommen zu lassen. Sosehr er sich auch gewünscht hätte, ein Geständnis aus Careys Mann herauszuprügeln – er drehte sich um und verließ das Zimmer.
    Die Leute von der Spurensicherung hatten ihre Arbeit im Zimmer des Kindermädchens beendet. Kovac blieb einen Moment in der offenen Tür stehen und sah sich um, versuchte sich vorzustellen, was in diesem Raum passiert war.
    Das Bett, das den Eindruck gemacht hatte, als hätte niemand darin geschlafen, war abgezogen, und die Bettwäsche würde im Labor auf Fasern und Körperflüssigkeiten untersucht werden. Der Teppich war erst kürzlich gesaugt worden.
    Es konnte eine Menge geschehen sein zwischen Kovacs letzter Unterhaltung mit Carey und der Zeit heute Morgen, zu der das Auto des Kindermädchens aus der Einfahrt gekommen war. Unwillkürlich sah er die schlimmsten Bilder vor sich. Er hatte einfach mit zu vielen brutalen Verbrechen und mit zu vielen brutalen Verbrechern zu tun gehabt.
    In keinem der Betten waren sichtbare Spuren von Blut oder Samenflüssigkeit zu entdecken gewesen. Aber ein Mord konnte auch ohne Blutvergießen stattfinden. Eine Vergewaltigung konnte mit einem Kondom begangen werden.
    Falls David Moore die Entführung in Auftrag gegeben hatte, war die Freilassung des Opfers wohl kaum Teil der Abmachung. Dann ging es ihm darum, seine Frau loszuwerden, sie aus dem Weg zu räumen und ihr Vermögen in die Finger zu bekommen. Und sobald der Auftrag erteilt war, lag alles Weitere nicht mehr in seiner Hand. Carey und das Kindermädchen, vorausgesetzt, das Kindermädchen war nicht an der Sache beteiligt, wären auf Gedeih und Verderb einem kaltblütigen Mörder ausgeliefert.
    Kovac betrat den Raum, streifte ein Paar Latexhandschuhe über und begann, sich nach Hinweisen umzusehen, die von einer intimen Beziehung zwischen der jungen Schwedin und ihrem Arbeitgeber zeugten.
    Die Kommode war ordentlich aufgeräumt. Links und rechts je eine kleine Lampe. Ein Schmuckkästchen. Er hob den Deckel. Ein paar Halsketten, Ohrringe, nichts Teures.
    Auf dem Nachtkästchen neben dem Bett standen drei kleine gerahmte Fotografien, die mit Fingerabdruck-Puder eingestäubt waren. Anka und ein paar Freunde auf einer Wanderung; Anka und ihre Familie, ein halbes Dutzend identisch aussehender Schweden im Alter zwischen fünfzehn und fünfzig, Lucy Moore und Anka, wie sie eingemummt in dicke Winterjacken neben einem Schneemann knieten und in die Kamera strahlten. David Moore kauerte hinter ihnen, eine Hand auf Anka Jorgensons Schulter gelegt. Eine glückliche Familie. Es gab keine Fotos von dem Kindermädchen zusammen mit Carey Moore.
    In der Schublade fanden sich die Dinge, die die meisten Frauen in ihrem Nachtkästchen aufbewahren – eine Nagelfeile, Handcreme, Lippenbalsam, ein paar Stifte, ein Adressbuch, ein Tagebuch.
    Kovac nahm das Tagebuch heraus und schlug es auf, halb in der Erwartung, Liebes Tagebuch, ich glaube, ich bin in David Moore verliebt zu lesen. Stattdessen sprang ihm eine

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