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In aller Unschuld Thriller

In aller Unschuld Thriller

Titel: In aller Unschuld Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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in Arizona?«
    »Er stirbt«, sagte sie. »Er hat Alzheimer und … er stirbt.«
    »Mein Gott«, murmelte Kovac. »Wie schrecklich.«
    »Ja.«
    »Ich lasse wirklich nie ein Fettnäpfchen aus.«
    »Das konnten Sie ja nicht wissen«, sagte Carey. »Gibt es irgendwelche Hinweise, die zu Stan Dempsey führen?«
    Kovac schüttelte den Kopf. »Keine Spur von ihm. Keine Spur von seinem Wagen.«
    »Hat jemand Kenny Scott angerufen? Er steht doch bestimmt auf Dempseys Abschussliste.«
    »Es kümmert sich jemand darum.«
    »Sie haben ihn nicht selbst angerufen?«
    »Kenny Scott ist nicht mein dringlichstes Problem«, sagte Kovac. »Ich habe alle Hände voll mit Ihnen zu tun.«
    Carey musste lächeln, und sie stellte fest, dass sie ihm ausgerechnet immer dann in die Augen sah, wenn ihre Wachsamkeit nachließ.
    »Soll das etwa heißen, dass ich schwierig bin?«
    Er antwortete nicht gleich. Er musterte sie. Sie konnte seinen Blick spüren. Endlich sagte er: »Ich glaube, Sie haben mehr Mut, als Ihnen gut tut. Warum mussten Sie unbedingt herkommen?«
    »Ich wollte einige Akten holen, um sie zu Hause durchzusehen, während ich mich erhole.«
    Seine scharfen Augen wanderten über den Schreibtisch. »Und, wo sind sie?«
    »Ich hatte vergessen, dass sie in meiner Aktentasche sind«, log sie.
    »Sie sind gut, wirklich«, sagte Kovac. »Aber ich bin besser. Versuchen wir's noch mal, und vielleicht könnten Sie mir dieses Mal die Wahrheit sagen. Warum wollten Sie unbedingt herkommen?«
    Carey blickte auf die Schreibtischschublade, in der sich die Hinweise auf Davids Freizeitbeschäftigungen befanden. Sie hätte sie ihm vielleicht zeigen sollen. Aber was enthielt sie im Grunde genommen schon? Beweise dafür, dass ihr Mann sie betrog. Das wusste Kovac bereits. Und die Notiz – $ 25 . 000 – konnte sich auf alles Mögliche beziehen. Vielleicht hatte David vor, ein Boot zu kaufen. Vielleicht waren fünfundzwanzigtausend Dollar an diesem Tag der Hauptgewinn in der Lotterie. Vielleicht ging es um die Anzahlung auf ein Haus für irgendeine andere seiner Freundinnen oder für sich selbst. Vielleicht hatte er vor auszuziehen.
    »Ich habe mit den Geschäftspartnern Ihres Mannes gesprochen«, sagte Kovac. »Die Leute, mit denen er gestern essen war. Kennen Sie einen Mann namens Edmund Ivors?«
    »Nein. David spricht nicht mit mir über seine Geschäfte.« Oder über irgendetwas anderes , dachte sie.
    »Sagt Ihnen der Name Ginnie Bird etwas?«
    »Nein. Warum?«
    »Ich glaube, Ihr Mann schläft mit ihr«, sagte Kovac unverblümt. »Genau genommen bin ich ziemlich sicher.«
    Carey schwieg einen Moment. Kovac ließ ihr Zeit, die Mitteilung zu verdauen.
    »Ich werde ihm sagen, dass ich mich scheiden lassen will«, sagte sie schließlich.
    Kovac zog die Augenbrauen hoch. »Einfach so? Kein ›Lass uns das klären‹? Kein ›Lass uns zur Eheberatung gehen‹?«
    »Unsere Ehe stirbt schon seit geraumer Zeit eines langsamen Todes. Es gibt nichts mehr zu klären, außer dem Umgangs-recht.«
    »Tut mir leid.«
    Sie hätte beinahe gelacht. »Warum? Sie können meinen Mann nicht ausstehen. Sie können nicht einmal verstehen, dass ich ihn überhaupt geheiratet habe, geschweige denn, dass ich all die Jahre bei ihm geblieben bin.«
    »Es tut mir leid für Sie«, sagte Kovac sanft. »Es tut mir leid, dass Sie das alles durchmachen müssen. Es tut mir leid, dass ich Ihnen das mit der Freundin sagen musste.«
    Carey schüttelte den Kopf. »Nein. Das braucht Ihnen nicht leidzutun.«
    Ihr Blick ruhte eine Weile auf der Schreibtischschublade, bevor sie sie schließlich öffnete und den Aktendeckel herausnahm. Sie reichte ihn über den Schreibtisch.
    »Was ist das?«
    »Beweise. Ich werde sie vor Gericht verwenden.«
    Kovac blätterte die Unterlagen durch. »Wie lange haben Sie das schon?«
    »Seit heute Morgen. Ich habe auch ein bisschen Detektiv gespielt. Er hat sich nicht mal die Mühe gemacht, den Kram zu verstecken.«
    »Was für ein erbärmlicher Mistkerl«, knurrte Kovac leise vor sich hin, während er die Hotel- und Floristenrechnungen durchblätterte. Er zog die Liste der Begleitservice-Agenturen hervor, und sein Gesicht färbte sich rot vor Ärger. Carey zweifelte nicht daran, dass Kovac David einen Kinnhaken verpasst hätte, wenn er im Zimmer gewesen wäre.
    Er nahm die Kopie mehrerer eingelöster Schecks, die auf eine Immobilienverwaltung ausgestellt waren. »Wofür sind die?«
    »Er bezahlt ein Apartment«, sagte sie und nannte ihm die Adresse. »Für

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