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In besten Kreisen

In besten Kreisen

Titel: In besten Kreisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Cross
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Kate.
    »Im nächsten Jahr«, sagte Reed und umklammerte weiter den Hörer, »wird, das hoffe ich inständig, was immer in der Stadt Araby auch geschehen mag, für uns alle von allerhöchster Unwichtigkeit sein. Hallo, hallo, ist dort Mr. John Cunningham? Es tut mir leid, daß ich Sie so früh belästige, aber haben Sie zufällig die Harvard Law School, Jahrgang ’44, besucht? Glauben Sie mir, Sir, das soll kein Witz sein, aha, Sie sind Angestellter bei der Elektriker-Gewerkschaft. Es tut mir leid, aber es handelt sich um eine äußerst wichtige Angelegenheit, glauben Sie mir. Vermittlung. Vermittlung.
    Den nächsten John Cunningham, mein Kind. Nach der Liste, die die Auskunft uns gegeben hat. Die Vorwahl bleibt so unverändert wie die Stadt Boston.« »Reed«, sagte Kate. »Kannst du seine Adresse denn nicht bei der Verwaltung von Harvard erfahren, aus der Liste der Absolventen, oder aus einem Anwaltsverzeichnis oder ähnlichem?« »Wenn die sonntags arbeiteten, könnte ich das zweifellos. Die Polizei wird in etwa fünf Minuten hier sein, und wir brauchen einen Rechtsanwalt, der in Massachusetts zugelassen ist. Ja, Vermittlung, gut, lassen Sie es klingeln. Es war sehr vorausschauend von dir«, sagte Reed, »daß du, nachdem du dir vorgenommen hattest, inmitten des ländlichen Lasters eine Pension zu eröffnen, Massachusetts dafür ausgewählt hast. Da ich in Harvard studiert habe, kann ich mich wenigstens an ein paar Bekannte halten und muß mich nicht der Gnade und Barmherzigkeit irgendeines Anwalts anheimgeben. Sehr gut, Fräulein, zweifellos sind sie ins Wochenende gefahren. Versuchen wir’s beim nächsten John Cunningham. Kate, fang um Himmels willen nicht an zu weinen. Diese Frau ist keine Träne und keinen Seufzer wert. Miss Knole, nehmen Sie sie mit und probieren Sie, sie ein wenig zur Vernunft zu bringen. Ja, Vermittlung, ich bin noch hier, obwohl ich glücklich wäre, im Penthouse in der Stadt zu sein.
    Mr. Cunningham? Jack? Gottseidank. Hier ist Reed Amhearst. – Gut, bis vor einer Stunde. Sag einmal, erinnerst du dich zufällig an den Abend in Scollay Square, als du zu mir sagtest, wenn es jemals etwas gäbe, das du für mich tun könntest, dann sollte ich…? Gut. Ich hoffe, wenn du etwas sagst, meinst du es auch so. Ich bin in Araby, und hier ist gerade eine Frau ermordet worden. Araby. In der Nähe von Tanglewood. Berkshire County. Das solltest du wohl besser, wenn es dir nichts ausmacht. Die Einzelheiten besprechen wir später.
    Falls du bis nach Pittsfield findest, erkläre ich dir dann den Weg hierher. Mach auf alle Fälle eine Pause und trink eine Tasse Kaffee.
    Ich bin ziemlich sicher, daß sie uns frühestens in vier Stunden unter Mordanklage festnehmen werden, zumal heute Sonntag ist. Vielleicht hilft uns ein wenig, daß ich von der Bezirksstaatsanwaltschaft in New York bin – jedenfalls werde ich damit nicht hinterm Berg halten. Jemand, den ich mochte? Das ist das Problem, Jack, sie war ein Mensch, den niemand mochte. In Ordnung. Hallo, Vermittlung.
    Danke, mein Kind, Gott schütze Sie, wir haben es geschafft.« Reed hängte ein. »Kommen Sie, Emmet, sehen wir nach, was unsere Professorinnen tun.« Es war Kate so vorgekommen, als rufe jemand nach ihr, und sie versuchte zu antworten, aber William heiratete gerade Lina und zankte sich mit Emmet wegen des Rings, den Leo, in ein seltsames Samtwams und Kniehosen gekleidet, unbedingt als Preis für den besten Ball aussetzen wollte. Am anderen Ende der Kirche rief jemand etwas. Ihr Unterbewußtsein kämpfte vergeblich darum, diesen Laut, der ihren Schlaf bedrohte, in ihren Traum einzubeziehen. Kate wachte auf und hörte, daß Grace Knole ihren Namen rief.
    »Wie spät ist es?« fragte Kate.
    »Ungefähr halb sieben, glaube ich. Sind Sie wach, oder brauchen Sie noch Zeit, um zu sich zu kommen?« »Was ist passiert? Leo? Lina und Mulligan?« »Offenbar gehört zur Routine in diesem Haushalt auch eine Gewehrübung um halb sechs in der Frühe?« »Ist Leo etwas passiert?« »Leo geht es gut, nehme ich an. Aber William hat auf eine Frau geschossen, die Kühe zusammentrieb. Eine Frau namens Bradford.
    Hat ihr direkt in den Kopf geschossen. Ich habe Gewehre noch nie gemocht.« »In dem Gewehr waren keine Kugeln. Niemand hat je gewußt, welche Patronen in das Gewehr passen. Oh, mein Gott, ist sie tot? Sind Sie sicher?« »Ich bin selten einer Sache so sicher gewesen. Ich habe die Mühe auf mich genommen, hinauszugehen und sie anzuschauen, da alle anderen

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