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In deinen Armen

In deinen Armen

Titel: In deinen Armen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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gestorben – und hier bin ich.«
    Mr. Throckmorton sah schweigend zu, wie sie MacLeans Wunden wusch. »Sind
Sie
denn in der Lage, MacLean zu retten?«
    »Ich weiß es nicht.« MacLean war so krank. »Ich weiß nicht einmal, ob ich ihn diese Nacht über am Leben halten kann. Aber ich werde es versuchen.«
    Er tadelte sie nicht, sondern fragte nur: »Wie kann ich Ihnen helfen?«
    Wenn nur alle Männer so scharfsinnig wären! »Ich brauche eine Hilfskraft. Eine kräftige Frau von ordentlicher Statur und wachem Verstand, die mir hilft, ihn zu wenden, ihm Wasser einzuflößen und ihn, sollte er zu Bewusstsein kommen, zu füttern.«
    »Ich schicke Ihnen Mrs. Brown. Sie ist unser Kindermädchen. Eine vernünftigere Person ist mir nie begegnet.«
    »Es gefällt mir gar nicht, Ihren Kindern die Kinderfrau wegzunehmen.«
    »Meiner Tochter und meiner Nichte. Aber ich versichere Ihnen, meine Verlobte wird entzückt sein, die Kinder für sich zu haben.«
    Throckmortons Lächeln zog sich auf einer Seite nach oben, auf der anderen nach unten, und er schien wie ein Mann, der nicht recht wusste, ob er nun erfreut sein sollte oder niedergeschlagen. »Meine Verlobte war ehemals die Gouvernante der beiden, verstehen Sie.«
    Enid verstand nicht, doch das störte sie nicht weiter. Solange Throckmorton ihren Wünschen entsprach, konnten er und seine Verlobte tun oder sein, was immer sie wollten. »Wenn Mrs. Brown das Beste ist, was ich kriegen kann, dann nehme ich sie, und zwar mit Freuden. Ich brauche ein paar Stubenmädchen, um hier sauber zu machen, während ich Ordnung in die Salben und das Verbandszeug bringe und …« Sie deutete auf die Unordnung um sie herum. Angesichts einer solch lebenswichtigen Aufgabe brauchte sie Hygiene und Ordnung, oder ihre methodisch veranlagte Seele rebellierte.
    »Stubenmädchen. Augenblicklich. Und Kräuter.«
    »Mein Gärtner wird Sie aufsuchen.«
    Sie nickte hochzufrieden und beugte sich wieder über MacLean.
    »Ich würde darum bitten, dass Sie für die Dauer Ihres Aufenthalts das Grundstück nicht verlassen, ohne dass einer meiner Männer Sie begleitet.«
    Sie blickte konzentriert zu ihm auf. Noch mehr Vorsichtsmaßnahmen. »Ich kann mir nicht vorstellen, irgendwohin gehen zu wollen, bevor MacLean nicht auf dem Wege der Besserung ist.«
    »Ein täglicher Spaziergang im Garten wird wohl erforderlich sein, würde ich meinen.« Mr. Throckmorton entledigte sich seines Jacketts und rollte die Ärmel hoch. »Da Mrs. Brown noch nicht zur Verfügung steht, helfe ich Ihnen beim Wechseln der Laken.«
    Während sie damit beschäftigt waren, die verschmutzen Laken unter MacLean herauszuziehen und sie gegen neue, saubere zu tauschen, wobei sie MacLean mit äußerster Vorsicht von der einen auf die andere Seite rollten, schien die spätnachmittägliche Sonne herein und kroch langsam am Bett empor, bis sie schließlich MacLean erreichte und auf seinem mitgenommenen Gesicht verweilte.
    Mit einem langen, rasselnden Atemzug schlug Stephen MacLean die Augen auf.
    Seine unverwechselbaren grün-goldenen Augen.

Kapitel 4
    Jedes Mal, wenn MacLean erwachte, sah er sie wie ein Licht in der Finsternis strahlen. Am Anfang tat sie seinen Augen weh, so wie sie von innen heraus leuchtete, doch er sah sie so lange er konnte an, bevor er wieder in die Leere glitt.
    Später hörte er, wie eine Frauenstimme auf ihn einredete, und er wusste, dass sie es war. Sie erfüllte sein Denken mit dem Bild rosa blühender Bäume, mit unwirschen und gut gelaunten Gesichtern, mit Liedern, wie man sie an Samstagabenden sang. Doch sobald er nach den Bildern greifen wollte, entglitten sie ihm, und alles Mühen verursachte nur Schmerz. Schmerzen in seinem Bein, seiner Brust, seinem Gesicht. Er war es müde, gegen den Schmerz anzukämpfen, also suchte er sein Heil in der Leere.
    Dann wieder schalt sie ihn, rief nach ihm, und die Erinnerung an ihr strahlendes Gesicht brachte ihn zurück. jedes Mal, wenn er die Augen aufschlug, war sie da.
    Und ständig fiel sie über ihn her, hob ihn an, trichterte ihm Flüssigkeiten aller Art ein. Derlei Aktivität verstörte ihn vage. Sein Körper begehrte nichts von alledem. Doch sein Geist sehnte sich danach, sie zu sehen, und wenn gefüttert zu werden der Preis dafür war, wollte er ihn bezahlen.
    Schließlich pflegte er seinen Verpflichtungen nachzukommen.
    Üblicherweise verließ er seine Leere, wenn die Sonne schien, doch einmal hatte er es donnern hören und bei Nacht die Augen aufgeschlagen.
    Sie war auch

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