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In deinen Armen

In deinen Armen

Titel: In deinen Armen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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Problem gewesen, dafür zu sorgen, dass Sie Ihr Leben aushauchen.«
    »Ich könnte wichtige Informationen haben«, sagte MacLean betont gleichgültig.
    »Das tun Sie auch.«
    Enid erschrak ob der Heftigkeit der beiden.
    Throckmorton sagte: »Wir glauben – wir hoffen –, dass Sie wissen, wer die Bombe gelegt hat, die unseren Mann getötet und Sie verletzt hat. Würde ich nicht wollen, dass dieses Wissen herauskommt, dann hätte ich Sie umbringen können. In Anbetracht dessen frage ich Sie noch einmal. Ist es wahr, dass Sie sich an nichts erinnern?«
    Enid hielt den Atem an.
    »Nichts«, flüsterte er scheinbar bekümmert, und die Lider wurden ihm schwer. »Ich erinnere mich an nichts.«
    »Also gut«, sagte Throckmorton. »Ich glaube Ihnen. Ich habe keine andere Wahl.«
    »Wo … ?« MacLean kämpfte anscheinend darum, wach zu bleiben. »Wo sind meine Sachen?«
    »Deine Sachen?«, fragte Enid verblüfft.
    »Es muss doch etwas geben, das mir gehört. Vielleicht kann ich mich erinnern, wenn ich etwas aus meiner Vergangenheit sehe, es berühre, daran rieche …«
    »Nach der Explosion hatten Sie nur noch Ihren Kilt und diese Gürteltasche, den Sporran.«
    »Mein Sporran. Ja, ich will meinen Sporran sehen.« So schnell, wie er erwacht war, fiel er wieder bewusstlos in die Kissen zurück.
    Enid beugte sich in Panik über ihn. Sein Atem streifte ihre Wange. Sie legte die Finger auf seine Halsschlagader. Sein Herz schlug kraftvoll. Sie entfernte sich vorsichtig und beantwortete Throckmortons unausgesprochene Frage. »Es geht ihm gut. Er ist einfach nur erschöpft.«
    »Er wird also wieder aufwachen?«
    »Es gibt keine Garantie, wenn es um die menschliche Gesundheit geht, aber ich denke, ja.«
    Mr. Throckmorton seufzte. Er ging ans Fenster und starrte in den Garten. »Wie lange wird dieser Gedächtnisverlust andauern?«
    »Das weiß ich nicht. Ich weiß nichts über die Rätsel des Gehirns.« Sie stellte den Becher auf das Tablett und sah, dass ihre Hände zitterten. »Ich habe zwar von Patienten gehört, die behaupteten, sich an nichts erinnern zu können, aber ich habe immer gedacht, das wären dumme Geschichten, wie Geisteskranke sie sich zusammenspinnen oder Straftäter.«
    Throckmorton sah sie an und sagte mit freudloser Stimme: »MacLean hat nichts Schlechtes getan.«
    »Ich hoffe es.« Zumindest in letzter Zeit vielleicht nicht.
    »Und geisteskrank ist er auch nicht.«
    »Um Himmels willen, nein!« Sie schüttelte den Kopf. »Nein, das ist er nicht.«
    »Nun, denn.« Mr. Throckmorton ergriff ihre Hände. »Füttern Sie ihn. Sehen Sie zu, dass er sich erholt. Wenn sein Körper erst wieder gesund ist, wird sich auch der Geist erholen.«
    »Ich hoffe es.« Auch wenn ihr der geschwächte MacLean lieber war als der gänzlich gesunde von früher.
    »Ich schicke Mrs. Brown zu Ihnen.« Mr. Throckmorton öffnete die Bodenluke. »Verschließen Sie sie hinter mir, und öffnen Sie nur Leuten, die Sie kennen.«
    Enid schaute ihm nach und leistete ihm eilig Folge. Der robuste Riegel rutschte mit einem Klicken an seinen Platz. Der Morast, in den sie da geraten war, wurde von Minute zu Minute tiefer und gefährlicher. Sie fürchtete zu versinken. ja, schlimmer noch, Throckmortons Versicherungen zum Trotz fürchtete sie, dass MacLean in Gefahr war, und sie kannte sich nur allzu gut. Solange er so hilflos war, würde sie alles tun, um ihn zu retten, und sogar das eigene Leben aufs Spiel setzen.
    Das würde sie für jedweden Patienten tun, sagte sie sich, ja, das würde sie. Und nichts an MacLean und seinen Küssen konnte den Stachel ziehen, den acht Jahre Armut und Verschuldung hinterlassen hatten.
    »Welchen Eindruck hast du von Throckmorton?«
    Beim Klang der grabestiefen Stimme wäre Enid fast aus der Haut gefahren. Sie drehte sich zu ihm um und sah ihn darum kämpfen, die Augen offen zu halten, seine Haut hatte die Farbe von Pergament, und allein die schiere Willenskraft hielt ihn wach. »Du brauchst Schlaf«, sagte sie. »Du hast noch nicht die Kraft für solche Strapazen.«
    »Was hältst du von Throckmorton?«
    Schwach wie ein Lämmchen, aber stur wie ein Esel! MacLean würde so lange weiterfragen, bis sie ihre Meinung kundtat, also sagte sie: »Ich mag ihn.«
    MacLean keuchte vor Lachen. »Aber sagt er die Wahrheit?«
    »Ja. Das heißt, ich glaube es wenigstens. Er hat mir nie einen Grund gegeben, daran zu zweifeln.« Sie ging zu ihm, hob seinen Kopf und gab ihm wieder Wasser zu trinken. »Er hat Recht. Er hätte dich

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