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In deinen Armen

In deinen Armen

Titel: In deinen Armen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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Autorität, doch die schien auch MacLean zu besitzen – nur seit wann?
    »Hier findet also eine Hochzeit statt«, sagte MacLean. »Wer heiratet denn?«
    »Ich.« Throckmorton ging zur Treppe, klappte die Bodenluke über die Öffnung und schottete sie nach unten ab. »Mrs. MacLean, es wäre mir lieb, wenn diese Luke immer verschlossen wäre, wenn Sie mit Ihrem Gatten alleine sind.«
    »Warum?«, wollten Enid und MacLean gleichzeitig wissen.
    »Es werden wegen der Hochzeitsfeierlichkeiten viele Fremde anwesend sein, und ich würde ruhiger schlafen, wenn ich wüsste, dass Sie beide unentdeckt bleiben.«
    Throckmortons Antwort war keine, doch bevor Enid ihn noch weiter befragen konnte, sagte MacLean: »Glückwunsch zur bevorstehenden Heirat, Throckmorton. Ich kann mir allerdings kaum vorstellen, welches Mädchen so närrisch sein könnte, sich an einen verdrießlichen Halunken wie Sie zu binden.« MacLean schien selbst erstaunt über seinen durchaus freundlichen, scherzhaft gemeinten Kommentar.
    »Warten Sie nur, bis Sie sie kennen lernen«, sagte Throckmorton. »Celeste ist schön. Sie ist charmant. Sie ist klüger, als gut für sie ist. Und Sie werden sich wundern, was ihr alles einfällt.«
    »Sind Sie reich?«
    Throckmorton nickte.
    »Stammt sie aus ähnlichen Verhältnissen?«
    »Arm wie eine Kirchenmaus. Aber sie liebt mich um meiner selbst willen.« Nicht eine Spur von Sarkasmus färbte seinen Tonfall. Mr. Throckmorton war ein glücklicher Mann, und jeder durfte es wissen.
    MacLean zog die Mundwinkel nach unten. »Und Sie
glauben
das?«
    »Wie grob von dir, MacLean«, tadelte Enid ihn entsetzt. MacLean zog ihre Hand von seiner Schulter und küsste sie. »Ich schätze, ich
bin
ein Grobian.«
    Throckmorton jedoch schienen MacLeans Unverschämtheiten nicht zu irritieren. Er stützte sich mit den Fäusten auf die Matratze und beugte sich über MacLean. »Selbst wenn ich es nicht glauben würde, würde es mich nicht kümmern. Ich würde sie sogar bestechen, damit sie mich heiratet. Ich würde alles tun für Celeste.«
    »Dann sind Sie ein Dummkopf«, sagte MacLean.
    Throckmorton grinste. »Sie haben gelogen – zweifelsohne eine Sicherheitsmaßnahme. Sie
haben
Ihr Gedächtnis noch.«
    Enid packte die Vorfreude. Erinnerte MacLean sich wirk
lich ?
    »Nein.« MacLean sah Throckmorton geradewegs in die Augen. »Nein, habe ich nicht.«
    Die Hoffnung schwand wieder und Enid seufzte.
    Stille legte sich über die Dachkammer. Nicht jene Art der Stille, die sie die letzten beiden Wochen umfangen gehalten hatte, sondern eine gedankenvolle, achtsame Stille.
    Enid betrachtete die beiden Männer, fragte sich, ob Throckmorton die Enttäuschung wohl wegsteckte, und sah einen offenkundig entspannten MacLean auf die Reaktion des Hausherrn warten.
    Sich wieder aufrichtend, sagte Throckmorton: »Sie sind einer von der misstrauischen Sorte. Waren Sie immer. Das war eine der Qualitäten, die mir als erste aufgefallen ist.«
    »Bin ich das? Ich erinnere mich nicht.«
    »Sie sagen, Sie könnten sich nicht erinnern, aber was Eheschließungen angeht, sind Sie schon immer pessimistisch gewesen.«
    »Und bin es noch, auch wenn ich Ihnen nicht sagen kann, warum.« MacLean blickte zu Enid auf. »Insbesondere, weil ich ein so hübsches Mädchen zur Frau genommen habe.«
    Throckmortons Blick wanderte von einem zum anderen.
    »Natürlich hat sie mir gesagt, dass wir einander entfremdet sind.«
    »Ich … ja, das sind Sie wohl.« Throckmorton trat ein Stück zurück.
    »Vielleicht bin ich deswegen so zynisch.« MacLean schloss einen Moment lang die Augen, als hätte die ganze Aufregung ihn erschöpft.
    In einem Tonfall, der so teilnahmslos war, dass er als trocken gelten konnte, sagte Throckmorton: »Ich habe Mrs. MacLean hierher gebracht, indem ich ihr Hoffnung gemacht' habe, Sie würden um ihretwillen erwachen.«
    »Was ich bin. Es war ihre süße Stimme, die mich ins Leben zurückgeholt hat.« MacLeans dürres Gesicht legte sich in Falten, und er bedachte sie mit einem rasiermesserscharfen Lächeln, das ihr durch und durch ging. »Aber meine Erinnerung nicht.«
    Throckmorton ging zum Fußende des Betts und umklammerte die Querstange. »Ich will Ihnen die Wahrheit sagen, MacLean. Ich kann mich des Verdachts nicht erwehren, dass Sie sich an alles erinnern, aber befürchten, ich könnte Sie hintergehen. Aber wenn ich etwas mit der Explosion zu tun gehabt hätte, dann wären Sie längst tot. Sie befinden sich auf meinem Land; es wäre absolut kein

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