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In deinen schlimmsten Träumen: Roman (German Edition)

In deinen schlimmsten Träumen: Roman (German Edition)

Titel: In deinen schlimmsten Träumen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Fox
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verwahrte sie in einem Plastikgefäß.
    »Wir müssen das tun, um die letzten offenen Fragen zu klären.« Meiras Tonfall war mitfühlend.
    »Bis auf die Kleidung wäre so weit alles erledigt. Wenn Sie beim Ausziehen bitte dieses Papiertuch unter sich legen würden.«
    »Ich kenne das Prozedere«, sagte Anya.
    »Kommen Sie.« Meira legte ihr den Arm um die Schulter. »Ich helfe Ihnen nach oben.«
    Meira wartete, bis sie allein im Bad waren. »Wollen Sie mir erzählen, was geschehen ist?«
    Da all ihr Adrenalin abgebaut war, brachte Anya nur mit großer Mühe die Energie auf, um die letzten Stunden zu rekapitulieren. »Er wollte mich vergewaltigen, hatte aber nicht die Gelegenheit dazu.« Die Worte ließen sich formen, doch es war, als spräche sie über eine andere. »Desiree ist gekommen und hat ihn aufgehalten.«
    Die Kriminalpolizistin war erleichtert. »Sie haben Ihren Verstand eingesetzt. Der hat Ihnen das Leben gerettet«, sagte sie. »Sie sind eine starke Frau. Sie werden damit fertig werden.« Sie rieb Anya die Schulter. »Ich warte hier, während Sie duschen. Beweiskette, Sie wissen schon.« Damit war jeder Anflug von Sentimentalität getilgt.
    Als Anya die Badezimmertür schloss, hörte sie: »Und nebenan ist ein süßer kleiner Fratz, der’s kaum erwarten kann, Sie zu sehen, wenn Sie sich also ein bisschen beeilen könnten.«
    Anya starrte auf die Duschkabine und beschloss, sich am Waschbecken abzuschrubben. Die Erinnerung an Platt, der sie beim Duschen beobachtet hatte, war noch zu frisch. Sie legte die blutdurchtränkte Kleidung ab, griff nach einem nassen Waschlappen und rieb sich die roten Flecke weg.

54
    »Willkommen daheim.« Hayden Richards stand mit einem Kaktus in Händen an der Bürotür. Den Stamm zierte ein leuchtend gelbes Band.
    Anya starrte auf die Pflanze. »Und was soll das bitteschön bedeuten?«
    »Ich nenne ihn ›Crichton‹. Er ist zäh, anspruchslos und praktisch nicht totzukriegen. Er ist wie eine Rose, hat aber Stacheln statt Dornen.«
    Anya schob den Stuhl zurück und stand auf.
    »Das ist eine wirklich liebe Geste«, sagte sie und nahm den Kaktus entgegen. »Vielen Dank.«
    »Und wie war der Urlaub?«
    »Schön«, erwiderte sie. »Die salzige Luft war genau das Richtige. Ben und ich hatten jede Menge Spaß.«
    Er steckte die Hände in die Hosentaschen. »Und dein Ex?«
    Sie stellte die Pflanze auf den Schreibtisch. »Dem geht’s ganz ordentlich. Es hat uns gutgetan, ein bisschen Zeit miteinander zu verbringen. Er ist über meine Arbeit nicht annähernd so aufgebracht, wie ich erwartet hätte. Ironischerweise hat ihn das Erlebnis milder gestimmt und seinen Respekt wieder angefacht. Ich glaube, er war ernsthaft beeindruckt, dass es mir gelungen ist, mich mit Worten der Vergewaltigung und Ermordung zu entziehen.« Sie rückte die Pflanze näher in die Tischmitte. »Kann ich dir einen Kaffee anbieten?«
    »Warum nicht?«
    Die beiden gingen in den Sozialraum. Licht fiel herein, und die Bäume vor dem Fenster strahlten Ruhe aus. Jemand war so nett gewesen, schon eine Kanne Kaffee zu kochen.
    Hayden nahm auf einem der gepolsterten Vinylstühle Platz und streckte die Beine aus. »Ich dachte, es interessiert dich vielleicht, was sich noch getan hat.«
    Anya war bereit dafür. Sie hatte sich darauf vorbereitet, es sich in allen Einzelheiten anzuhören.
    »Lerner war letztlich doch nur ein einfacher Krimineller. Wenn wir von den ungelösten Fällen ausgehen, die wir aufgelistet haben, und dem Berg an Souvenirs, den Platt angehäuft hat, dann könnte es sein, dass Platt für bis zu achtundzwanzig Vergewaltigungen verantwortlich ist. Hier und da fehlen uns noch Details, immerhin sind drei Bundesstaaten betroffen, und es ist nicht leicht, von den Opfern Informationen zu bekommen. Was nicht sonderlich überraschend ist, wenn man bedenkt, wie weit er herumgekommen ist. Und wir sollten dankbar sein, dass er so viel herumgekommen ist. Das hat es Desiree erschwert, ihm nachts zu folgen. Ansonsten hätte es noch mehr Tote gegeben.«
    »Weshalb hat sie nicht noch mehr Morde begangen?«
    »Sie sind erst seit knapp drei Jahren zusammen.«
    Natürlich, dachte Anya. Das hatte Desiree ihr ja selbst erzählt. »Und vor Luke?«
    Hayden sah in den Park hinaus. »Davor hat sie irgendwo weit draußen mit einem Farmer zusammengelebt. Sie sind kaum je von ihrem Land runtergekommen. Er sagt, sie hat ihn nicht fortgehen lassen. Sie sei ein echter Kontrollfreak und hätte ihm dauernd vorgeworfen, er sei ihr

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