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In deiner Hand

In deiner Hand

Titel: In deiner Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joey Tintenfee Lewis
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du mit mir gemacht?“, knurrte ich. Zum Schreien hatte ich keine Kraft.
„Je größer dein Widerstand wird, desto schwächer wirst du. Also beruhige dich.“ Wie hieß das blöde Weib doch gleich?
„Duuuu … Duuuuuuu …“
Sie seufzte leise und strich sich die Locken über die Schulter zurück. „Du wirst dich daran gewöhnen müssen, Verry. Ganz gleich wie sehr du dagegen aufbegehrst. Ich werde diesen Bann nicht lösen.“
„Du hast nicht das Recht …“, brüllte ich heiser, doch sie schnitt mir mit einer schnellen Handbewegung das Wort ab. Als sie sich aufrichtete, blitzte wilde Entschlossenheit in ihren Augen.
„Du befindest dich jetzt in meinem Haus und wirst dich meinen Regeln beugen. Ganz gleich welche kindischen Ausdrücke du von dir gibst und wie groß dein alberner Widerstand sein wird, ich werde diesen Bann nicht lösen. Deine Anwesenheit an diesem Ort bedeutete eine große Gefahr für uns alle. Ich dulde dich hier nur, weil es Brians ausdrücklicher Wunsch war.“
Womit wir wieder beim Thema wären und mich sogar diesen bescheuerten Bann vergessen ließ.
„Wo ist er?“, sprudelte ich los, „wie geht es ihm? Ist er okay? Ich will ihn sehen!“
Lucinda schnaubte laut und schüttelte den Kopf. „Auf keinen Fall!“
Ein kräftiger Stich brachte mein Herz zum Stolpern. Wut schäumte unter meiner Oberfläche. Das Band in meinem Kreuz spannte sich an wie Stacheldraht. „Warum nicht?“, würgte ich hervor und versuchte dagegen anzukämpfen ihr in den Magen boxen zu wollen. „Du hast nicht das Recht mich von ihm fernzuhalten!“
„Noch einmal“, erklärte sie genervt. „Ich bin seine Ehefrau und du hast dich meinen Regeln zu beugen, solange du dich in meinem Haus aufhältst!“
„ICH SCHEISS AUF DEINE REGELN! ICH WILL IHN SEHEN!“
„Nein!“
„Nein?“, wiederholte ich fassungslos. „Du kannst mir nicht verbieten ihn zu sehen!“
„Ach wirklich?“ Sie verschränkte die Arme vor der Brust und kniff die Augen zusammen. Was auch immer es war, womit mich dieses verdammte Weib belegt hatte, es riss mit einer Kraft an mir, die mich flach zu Boden drückte. Brians Frau näherte sich mir mit langsamen Schritten und ging vor mir in die Knie. Ihre perfekt manikürten Fingernägel kratzten über den hässlichen Perser unter mir. „Du hast keine Wahl, Verry. Wenn du mir nicht gehorchst, dann werde ich dich eigenhändig hinauswerfen und es wird ganz sicher nicht lange dauern, bis Damian Malik dich in die Finger bekommt und dich zerreißt.“ Es sollte wohl wie eine Drohung klingen, doch ihre Stimme wurde zum Ende so leise dass ich kaum ein Wort verstand.
„Du würdest dich dem Wunsch deines Mannes widersetzen?“, spielte ich mein Ass aus.
„Im Augenblick würde er davon sowieso nichts …“ Sie verstummte und richtete sich wieder auf. „Wie dem auch sei. Im Bad befinden sich Handtücher und frische Kleidung. Nimm ein Bad und sortiere deine Gedanken. Danach wird man dir etwas zu Essen auf dein Zimmer bringen.“
Erst als die Tür hinter ihr ins Schloss fiel verschwand die Kraft, die mich am Boden hielt. Ich stand nicht auf, um ins Bad zu gehen, sondern blieb liegen und versank in der Verzweiflung, Brian so nahe zu sein und ihn trotz allem nicht nahe genug sein zu dürfen.
    Dass Brian verheiratet war und seine Frau nun den Anspruch auf ihn erhob, machte mir die Sache, ihn nicht sehen zu können nicht leichter. Der Gedanke, dass sie die ganze Zeit über bei ihm sein konnte, während ich hier festsaß, machte mich ganz krank. Ich hätte kotzen können, bei der Vorstellung, wie sie sich liebevoll um ihren Mann kümmerte, ihn anfasste mit ihren grässlichen Fingernägeln und ihn vielleicht sogar küsste.
Sehr oft drängte der Bann, den sie mir auferlegt hatte, mich zu Boden. Gerade in Momenten, in denen ich ihre Stimme auf dem Flur hören konnte oder ihre Schritte. Ich empfand es als eine bodenlose Ungerechtigkeit und wollte ihr so gerne die Augen rauskratzen. Aus Protest badete ich nicht, wechselte nicht die Kleidung und rührte auch das herrlich duftende Essen nicht an. In kurzen Abständen brachte man mir andere Speisen aufs Zimmer, immer mit einer zwei Liter Flasche Quellwasser und Nachtisch. Vermutlich hofften sie, mich damit irgendwie aus der Reserve locken zu können, wenn ich irgendwann eine Leibspeise vor mir stehen fand. Doch das interessierte mich nicht. Ich verspürte keinen Durst, keinen Hunger und an Schlaf war gar nicht erst zu denken.
Nur der Gedanke an Brian hielt mich am Leben.
Es

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