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In den Armen der Nacht

In den Armen der Nacht

Titel: In den Armen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
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Arbeitszimmer erledigen«, fügte sie hinzu. »Ich muss nachsehen, ob etwas gekommen ist, als wir geschlafen haben. Dann muss ich wieder aufs Revier.«
    »Bevor du fährst, werde ich gucken, ob die Namenssuche was ergeben hat – unter der Bedingung, dass du noch etwas isst.«
    Sie verfolgte, wie der Mann mit dem schönsten Arsch des ganzen Universums unter die Dusche stieg. »Ich esse einfach einen Happen in meinem Arbeitszimmer.« Als sie trocken war, kämmte sie sich die Haare mit den Händen
und hüllte sich in einen Morgenmantel ein. »Wenn du willst, bringe ich dich währenddessen auf den neuesten Stand.«
    »Ich komme rauf, sobald ich angezogen bin. Dann können wir zusammen frühstücken.«
    »Okay.« Sie kehrte ins Schlafzimmer zurück, holte sich frische Unterwäsche, eine Hose und ein Hemd und hörte das Schrillen der Gegensprechanlage, bevor sie fertig angezogen war.
    »Video aus. Was ist?«
    »Da Sie wach sind, würde Nixie gerne kurz mit Ihnen sprechen«, erklärte Summerset.
    »Ich bin auf dem Weg in mein Arbeitszimmer.«
    »Da Sie beide noch nicht gefrühstückt haben, könnten Sie das ja vielleicht zusammen tun.«
    Na super, dachte Eve. »Ich bin noch –«
    »Ich kann den Kaffee für Sie bestellen«, meldete Nixie sich zu Wort. »Ich weiß schon, wie das geht.«
    »Okay, prima, sicher. Tu das. Komm einfach in mein Arbeitszimmer. Ich bin sofort da.«
    Sie knöpfte ihre Bluse zu, stieg in ihre Stiefel und murmelte etwas über das Glück, sich mit einem Kind unterhalten zu müssen, bevor sie auch nur zu ihrer ersten Tasse Kaffee gekommen war. Vielleicht hätte der Sex sie ja belebt, aber nein, auch dazu war es nicht gekommen. Die Kleine hatte schon angefangen, sie zu nerven, ehe sie auch nur aufgestanden war.
    Sie legte ihr Waffenhalfter an und holte eine Jacke aus dem Schrank. Verdammt, sie musste arbeiten. Sie hatte alle Hände voll zu tun. Stattdessen wäre sie den durchdringenden, seelenvollen Blicken dieses Kindes ausgesetzt. Und müsste ihm zum x-ten Mal erklären, nein, sie hätte die mörderischen Bastarde, die seine Familie abgeschlachtet hatten, noch immer nicht erwischt.

    »Oh, verdammte Kacke!«
    Die Pinnwand, dachte Eve. Sie hatte sie deutlich sichtbar mitten in ihrem Arbeitszimmer aufgestellt. Sie marschierte aus dem Schlafzimmer, eilte auf das Zimmer ihrer kleinen Zeugin zu, und als sie dort niemanden antraf, rannte sie weiter in ihr Büro.
    Immer noch in ihrem pinkfarbenen Pyjama stand die Kleine dort und starrte auf die Aufnahmen von Mord und Tod. Eve verfluchte sich, verfluchte Summerset, stürmte durch den Raum und baute sich zwischen Nixie und der Pinnwand auf.
    »Das ist nichts für dich.«
    »Ich habe sie auch vorher schon gesehen. Ich habe sie in echt gesehen. Meine Mom und meinen Dad. Ich habe sie vorher schon gesehen. Sie haben gesagt, dass ich sie noch mal sehen kann.«
    »Aber nicht so.« Ihre Augen waren riesig, dachte Eve. Sie waren derart riesig, als hätten sie ihr übriges Gesicht verschluckt.
    »Es sind meine Mom und mein Dad und nicht Ihre.« Sie versuchte sich an Eve vorbeizudrängen, doch instinktiv nahm Eve sie auf den Arm und drehte sich so, dass sie die Bilder nicht mehr sah. »Es nützt nichts, wenn du sie so siehst. Damit hilfst du weder ihnen noch dir selbst.«
    »Warum sehen Sie sich dann die Bilder an?« Verzweifelt schlug und trat die Kleine um sich. »Warum haben Sie dann die Bilder aufgehängt? Warum gucken Sie sie an?«
    »Weil das zu meinem Job gehört. Darum. Damit musst du eben fertig werden. Hör auf. Ich habe gesagt, hör auf! Guck mich an.« Als Nixie erschlaffte, nahm Eve sie noch ein wenig fester in den Arm. Sie wünschte sich verzweifelt, Roarke, Peabody oder – Gott – der unselige
Butler wären da. Dann aber besann sie sich auf ihre Arbeit. Sie wusste, wie man mit Überlebenden und Opfern sprach.
    »Guck mich an, Nixie.« Sie wartete, bis das Mädchen sie aus tränenfeuchten Augen ansah. »Sei ruhig wütend, wenn du willst. Sie haben dir deine Familie gestohlen. Sei ruhig sauer. Sei ruhig sauer, traurig, zornig. Sei alles, was du willst. Sie hatten nicht das Recht dazu. Sie hatten nicht das Recht, so etwas zu tun.«
    Nixie zitterte ein wenig. »Aber sie haben es getan.«
    »Aber sie haben es getan. Und gestern Abend haben sie zwei Männer, die ich kannte, zwei Männer, die für mich gearbeitet haben, umgebracht. Weshalb ich auch sauer, traurig und zornig bin.«
    »Werden Sie sie jetzt töten? Werden Sie sie töten, wenn Sie sie erwischen,

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