In den Armen der Nacht
einfach treiben lassen. Ganz egal, wohin.«
Mund an Mund, Herz an Herz, zog sie ihn auf sich herab. Während das Bett langsam auf den Wogen schaukelte, nahm die Ruhelosigkeit in ihrem Inneren ab.
Sie schmeckte den wunderbaren Wein, den er getrunken hatte, und spürte, als er sie berührte, die warme, feuchte Luft auf ihrer Haut.
Jetzt war die Zeit zum Träumen, dachte sie. Ohne das harsche, kalte Licht aus jener anderen Welt. Ohne den Schmerz, das Blut und die alltägliche Gewalt. Das wunderbare Kribbeln, das er in ihr wachrief, und die wunderbare Stille, die sie hier umgab, nährten ihre Seele und wirkten beruhigend auf ihr Herz.
Wenn sie ihn so in ihren Armen hielt und ihre beiden Münder in einem endlos langen Kuss verschmelzen ließ, konnte sie vergessen, was es hieß, hungrig und verletzt zu sein. Sie wusste, wenn sie so von ihm gehalten wurde, führe sie anschließend umso entschlossener mit ihrer Arbeit fort.
Sie streifte das Hemd von seinen Schultern, erforschte mit den Händen seine warme Haut und seine straffen Muskeln und ließ sich, als er die dünnen Träger über ihre Arme schob, ebenso treiben wie das Bett.
Sie war seine Kriegerin. Die Frau, die noch vor wenigen Minuten mit harten Bandagen gefochten und die Gegner mit geradezu erschreckender Gewalt bezwungen hatte, lag weich, anschmiegsam, begehrlich und unglaublich lieblich unter ihm.
Sie würde immer wieder kämpfen, immer wieder Blut vergießen, immer wieder selbst verletzt. Doch wie durch ein Wunder käme sie im Anschluss jedes Mal zu ihm zurück. Weich, anschmiegsam und begehrlich, wie in diesem Augenblick.
Meine Geliebte, murmelte er auf Gälisch, ließ eine Unzahl sanfter Küsse auf ihre muskulösen Schultern und auf ihre starken Arme, in denen die Muskeln wie aus Alabaster gehauen wirkten, niedergehen, zog ihr eine Blume aus dem Haar und strich damit so sanft wie mit seinen Lippen über ihre nackte Haut.
»Sie ist etwas ganz Besonderes.«
»Die Blume?«
»Ja, die Blume«, wiederholte er und spielte vorsichtig mit ihrem Stängel, während er Eve in die Augen sah. »Vertraust du mir?«
»Ich vertraue dir immer.«
»Ich möchte dir oder eher uns beiden das hier geben. «
Er ließ die Blütenblätter weich auf ihre Brüste regnen und schob sie dort mit seiner Zunge hin und her.
Sie ließ sich noch immer treiben, auch wenn sie deutlich spürte, dass sie auf der Woge des Verlangens immer höher stieg. Sie hatte das Gefühl, als rinne teurer Wein durch ihre Adern, und lauschte dem exotischen, erotischen Gesang der bunten Vögel, dem Plätschern des Wassers an dem menschenleeren Strand und hörte seine melodiöse Stimme, als er das weiße Kleid an ihr herunterzog.
Die Sonne, seine Hände, seine Lippen – all das spürte sie auf ihrer Haut, während sie ihren eigenen Mund und ihre eigenen Hände über seinen Körper gleiten ließ. Das Schaukeln des Bettes auf dem Wasser lullte sie wie ein Schlaflied ein.
Dann steckte er die Blüte zwischen ihre Beine.
Und sie klammerte sich Hilfe suchend an ihm fest. »Gott.«
Er sah die verblüffte Freude in ihrem Gesicht. Sie war seine Polizistin, seine Kriegerin, hinsichtlich der Dinge,
die ihr selber Freude machten, aber unwissender als jedes kleine Kind.
»Das ist eine so genannte Venusblüte, die in einer Kolonie auf Green One gezüchtet wird. Es ist eine Hybridpflanze«, erklärte er, streichelte sie sanft mit einem Blütenblatt und nickte, als ihre Augen glasig wurden, zufrieden mit dem Kopf, »die gewisse Eigenschaften hat, die unsere Empfindungen verstärken.«
Ihre Brüste kribbelten, als lägen ihre Nervenenden bloß; als er leicht an ihrem Nippel knabberte, schrie sie vor Wonne und vor Überraschung auf.
Während er anfing, an ihr zu saugen, strich er weiter mit der Blüte über ihre nackte Haut, und innerhalb von wenigen Sekunden war es vollends um sie geschehen.
Das unaussprechliche Vergnügen, das er ihr bereitete, raubte ihr den Verstand, alles in ihr pulsierte, als sie abermals laut schreiend kam.
»Wenn ich in dir bin …« Seine Stimme hatte einen ausgeprägten irischen Akzent und er bedachte sie mit einem wilden Blick aus seinen leuchtend blauen Augen, als er wiederholte: »Wenn ich in dir bin, wird es mir genauso gehen. Koste mich.« Er schob seine Zunge tief in ihren Mund. »Nähre mich.« Wieder strich er mit der Blüte über ihren Leib. »Komm noch einmal, ich will sehen, wenn du kommst.«
Sie bäumte sich unter ihm auf, trieb mit dem Sturm dahin und nahm dabei jede
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