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In den Armen der Nacht

In den Armen der Nacht

Titel: In den Armen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
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einen Augenblick zurück und starrte wütend auf den Monitor seines Geräts. »Ich rede nicht. Ich kommuniziere. Ah, ja, so ist’s gut, du blöder Hurensohn.«
    Das nannte er also Kommunikation, dachte sie, als er weiter auf die Tasten einhieb, wandte sich dann aber wieder ihrer eigenen Arbeit zu. Wenn sie sich nicht vorsah, bliebe sie sonst einfach sitzen und sähe ihm weiter zu. Er war nämlich ein Bild von einem Mann, wenn er sich im Krieg mit der Technologie befand.
    Im Verlauf der nächsten Jahre hatte die Armee, wie es
dort üblich war, beide Männer ziemlich viel herumgeschickt. Innerhalb von einem Vierteljahr hatten sie beide jeweils mit ihren Frauen Häuser der Armee bezogen, und als sie aus dem Dienst geschieden waren, hatten sie sich Häuser in genau demselben Wohngebiet gekauft.
    Sie ging die verschiedenen Einsatzorte sowie die Finanzen beider Männer durch, versuchte herauszufinden, welche Rolle Isenberry in dem Trio spielte, und glitt, ohne dass es ihr bewusst war, in ihre eigene Kampfzone hinein.
    Als die Gegensprechanlage schrillte, wünschte sie sich, dass sie selber Gälisch spräche, weil es sich in dieser Sprache einfach besser fluchen ließ.
    »Detective Baxter und Officer Trueheart sind soeben eingetroffen und würden gern mit Ihnen sprechen.«
    »Schicken Sie sie in mein Büro und sagen, dass sie auf mich warten sollen.« Sie schickte die Daten und ihre Notizen an ihr dortiges Gerät. »Ich habe noch ein bisschen zu tun«, sagte sie zu Roarke.
    »Ich auch. Ich bin gerade in Kirkendalls CIA-Akte. Er scheint ziemlich beschäftigt gewesen zu sein.«
    »Sag mir eins. Zahlen Agenturen wie die CIA Gebühren für besondere Aufträge, die sie außer Haus vergeben? «
    »Ich gehe davon aus. Weil nämlich eine ganze Reihe so genannter ›Operationsgebühren‹ in seiner Akte aufgelistet sind. Der höchste Betrag scheint eine halbe Million US-Dollar für die Terminierung eines Wissenschaftlers in Belingrad zu sein. Er war also ziemlich billig.«
    »Wie schaffen wir beide es nur, in derselben Welt zu leben, wenn eine halbe Million in deinen Augen billig ist?«
    »Wahre Liebe bindet uns am selben Pfosten fest. Freiberufler können das Doppelte für einen Mord bekommen.
Und zwar vollkommen problemlos.« Er sah von seiner Arbeit auf. »Mir wurde einmal im zarten Alter von zwanzig eine Million dafür geboten, dass ich den Konkurrenten eines Waffenschiebers erledige. Ist mir wahrlich nicht leichtgefallen, nein zu sagen, wäre schließlich schnelles Geld gewesen, aber Mord gegen Bezahlung kam mir irgendwie schon damals ein bisschen stillos vor.«
    »Stillos?«
    Er verzog den Mund zu einem Lächeln. »Wenn ich schon mal bei der CIA bin, gucke ich mir auch noch schnell Clintons und Isenberrys Akten an. Wird aber nicht allzu lange dauern, schließlich habe ich die ersten Firewalls bereits geknackt.«
    »Ich bin in meinem Büro. Nur aus Neugier, was heißt …« Sie machte eine Pause, rief sich den gälischen Satz, den sie vorhin vernommen hatte, in Erinnerung und sprach ihn mühsam nach.
    Er legte seinen Kopf ein wenig schief und starrte sie entgeistert an. »Wo hast du denn das gehört?«
    »Das hast du selbst eben gesagt.«
    »Ich habe das gesagt?« Jetzt sah er nicht nur leicht schockiert, sondern obendrein etwas verlegen aus. »Tja, manchmal holt einen eben die Jugend wieder ein. Das ist ein ziemlich krasser Fluch.«
    »Oh, jetzt bin ich als Polizistin, die in den vergangenen elf Jahren nichts anderes gesehen hat als die sauberen und aufgeräumten Straßen von New York, natürlich schockiert.«
    »Es ist ein wirklich krasser Fluch«, wiederholte er, bevor er resigniert mit seinen Schultern zuckte und erklärte: »Es heißt so etwas wie ›Fick dich doch in deinen eigenen Arsch‹.«
    »Ach ja?« Ihre Miene hellte sich sichtlich auf. »Kannst
du mir noch mal sagen, wie man es richtig ausspricht? Dann könnte ich das zu Summerset sagen, wenn er mir mal wieder auf die Nerven geht.«
    Lachend schüttelte er den Kopf. »Mach dich wieder an die Arbeit.«
    Während sie den Raum verließ, murmelte sie den Satz ein paar Mal leise vor sich hin.
    Sie betrat ihr Büro genau in dem Moment, in dem Baxter einen riesiegen Bissen von einem dick belegten Burger nahm.
    Da sie nirgends irgendwelche Tüten liegen sah und es nach echtem Rindfleisch roch, ging sie davon aus, dass der Burger aus ihrer eigenen Küche kam.
    »Bedienen Sie sich einfach.«
    »Danke, schon passiert.« Grinsend zeigte er auf Trueheart, der ebenfalls mit

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