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In den Armen der Nacht

In den Armen der Nacht

Titel: In den Armen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
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hatte Angst um mein Leben und um das Leben meines Babys. Also habe ich kein Wort gesagt. Ich habe ihnen erzählt, ich könnte mich an nichts erinnern. «
    »Was erwarten Sie –«, begann ihr Mann, aber Peabody bedachte ihn mit einem derart mitfühlenden Blick, dass seine Stimme brach.
    »Ich nehme an, ich hätte genauso gehandelt wie Sie«, erklärte sie. »Ich nehme an, mein einziger Gedanke wäre der gewesen, mein Kind, meinen Mann und mich selbst zu schützen.«
    »Wir haben nichts gesagt«, fuhr Roxanne mit etwas festerer Stimme fort. »Wir haben unser bisheriges Leben aufgegeben, New York verlassen und sind hierher gezogen. Meine Eltern wohnen in der Nähe. Mir war klar geworden, dass Dian dem Kerl entkommen war, aber ich war sicher, er würde sie finden. Und ermorden. Zwei Jahre lang war ich der festen Überzeugung, dass er sie ermordet hat. Dann kam eines Tages ein Anruf. Sie hatte die Videofunktion blockiert, aber sie sagte meinen Namen. Sagte meinen Namen und dass sie sicher seien.
Das war alles. Dann hat sie die Übertragung abgebrochen. Alle paar Monate, manchmal auch erst nach über einem Jahr kriege ich diese Anrufe von ihr. Aber das ist alles, was sie jemals sagt.«
    »Wie lange ist der letzte Anruf her?«
    »Ungefähr drei Wochen. Ich habe keine Ahnung, wo sie ist, und selbst wenn ich es wüsste, würde ich es Ihnen nicht erzählen, und zwar aus demselben Grund, aus dem ich nach meiner Entführung nicht zur Polizei gegangen bin. Wir haben uns hier ein neues Leben aufgebaut. Wir haben jetzt zwei Söhne, die hier glücklich sind. Dies ist jetzt unser Zuhause. Und trotzdem leben wir noch immer in einem Gefängnis. Wegen dieses einen Mannes. Ich habe noch immer Todesangst.«
    »Wir werden ihn finden, Roxanne, und wenn wir ihn gefunden haben, brauchen Sie sich nie wieder zu fürchten. Erzählen Sie mir von dem Raum, in dem er Sie gefangen gehalten hat. Erzählen Sie von jedem einzelnen Detail, an das Sie sich erinnern«, bat Peabody in ruhigem Ton.

19
    Eve saß wieder hinter ihrem Schreibtisch, als Roarke den Raum betrat, schnupperte und von ihr wissen wollte: »Du hast einen Burger gegessen?«
    »Was? Nein. Das waren Baxter und Trueheart. Polizisten werden zu Hyänen, wenn man sie auch nur in die Nähe von etwas Essbarem lässt. Sie brauchen einen Unterschlupf hier in der Stadt, glaubst du nicht auch?«
    »Baxter und Trueheart? Läuft etwas zwischen den beiden, das mir bisher verborgen geblieben ist?«

    »Was?«
    »Wenn du nichts anderes mehr sagen kannst, ist das ein deutliches Zeichen dafür, dass du dringend selbst was essen musst.«
    Erst als er bereits in Richtung Küche ging, bekam sie wieder einen halbwegs klaren Kopf. »Ich habe nicht von Baxter und Trueheart gesprochen.«
    »Das ist mir bewusst. Und ja, das glaube ich auch. Kirkendall und seine Komplizen brauchen einen Unterschlupf hier in der Stadt. Weshalb sollten sie das Risiko eingehen, ständig hin und her zu fahren und dabei vielleicht von irgendeinem lästigen Schupo aufgehalten zu werden, wenn es andere Möglichkeiten gibt?«
    »Ich wette, dass der Unterschlupf in der Upper West Side liegt.«
    »Auch das sehe ich genauso.« Als er mit zwei Tellern aus der Küche kam, war Eve diejenige, die schnupperte, bevor sie von ihm wissen wollte: »Was hast du da geholt?«
    »Lasagne.« Und zwar mit Gemüse, dachte er. So brachte er sie am einfachsten dazu, dass sie auch mal etwas anderes Grünes als ein Gummibärchen zu sich nahm.
    »Weshalb denkst du auch, dass sie eine Wohnung, ein Loft oder etwas in der Richtung in der Upper West Side haben?«
    Er stellte ihre beiden Teller auf dem Schreibtisch ab, holte noch zwei Gläser Wein und für sich selber einen Stuhl. Wenn ein Mann eine Mahlzeit mit einer Frau einnehmen wollte und diese Frau Eve Dallas war, lernte er sich anzupassen, dachte Roarke.
    »Sie haben beachtliche Zeit und Mühe auf die Beobachtung des Swisher’schen Grundstücks investiert, denn sie haben nicht nur die Elektronik, sondern auch den Lebensstil der Familie eingehend studiert. Sie wussten
ganz genau, wann sie wohin gehen mussten, deshalb –« Er stellte ihr ein Weinglas hin, stieß kurz damit an und nahm ihr gegenüber Platz. »Es wäre am effizientesten gewesen, wenn sie eine Bleibe in der Nähe des Zielorts gehabt hätten, denn dann konnten sie immer wieder mal einfach dort vorbeispazieren oder -fahren, ihre Geräte testen und gucken, ob alles funktioniert. Außerdem konnten sie sie so problemlos beobachten.«
    Während sie

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