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In den Armen der Nacht

In den Armen der Nacht

Titel: In den Armen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
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in ihre Lasagne schnitt, sah sie ihn über ihren Teller hinweg an. »Denn sie wollten sie erst noch lebend sehen.«
    »Genau. Es war eine persönliche Angelegenheit, deshalb wollte Kirkendall, obwohl die Morde selber schnell und sauber waren, wahrscheinlich vorher noch den Kick. Er wollte sich sagen, seht sie euch an, sie haben keine Ahnung, dass ich die Macht habe, ihre Leben zu beenden. Und zwar wann und wie ich will.«
    »Es ist ein bisschen seltsam, wenn man mit jemandem zusammen ist, der sich so gut in einen Killer hineinversetzen kann.«
    Er prostete ihr zu. »Das gilt andersherum auch. Ich gehe jede Wette ein, dass du ähnlich denkst wie ich.«
    »Die Wette würdest du gewinnen.« Sie schob sich einen Bissen der Lasagne in den Mund. Etwas darin schmeckte verdächtig wie Spinat. War aber gar nicht mal so schlecht. »Hast du etwas für mich rausgefunden?«
    »Ich bin etwas verletzt, dass du überhaupt fragst. Aber iss erst mal auf. Hast du schon was von Peabody gehört? «
    »Sie sind wieder auf dem Rückweg. Willst du die Zusammenfassung hören?«
    »Selbstverständlich.«
    Sie erzählte es ihm, während sie weiteraß.
    »Eine schwangere Frau zu foltern«, kommentierte
Roarke. »Dass ein Mensch so tief sinken kann. Aber rückblickend betrachtet war es eindeutig ein Fehler, dass er sie nicht getötet hat. Seine Frau hat ihn anscheinend gut genug gekannt, um genau zu wissen, dass sie keinem Menschen ihren Aufenthaltsort oder, da sie sicher schlau genug ist, alle paar Monate umzuziehen –, ihre Aufenthaltsorte verraten darf. Er hat die Schwester wahrscheinlich deshalb am Leben gelassen, weil er davon ausging, dass seine Frau früher oder später zu ihrer Familie flüchten würde. Dann hätte er sie gehabt.«
    »Dann hätte er sie alle umbringen können, denn dann hätte er sie ja nicht mehr gebraucht. Ich will diesen Typen unbedingt erwischen.«
    Roarke schob einen Arm über den Tisch und berührte ihre Hand. »Ich weiß.«
    »Er ist nicht wie mein Vater. Er ist völlig anders, aber irgendwie ist er auch ganz genau wie er.«
    »Er hat seine Kinder Tag für Tag gequält. Hat sie seinen kranken Vorstellungen entsprechend dressiert. Hat sie seelisch gebrochen, ihre Unschuld zerstört und einen kleinen Jungen damit so weit getrieben, dass der ernsthaft erwogen hat, sich ihm durch Selbstmord zu entziehen. Der Unterschied zwischen ihm und deinem Vater, Eve, ist der, dass Kirkendall noch talentierter, besser ausgebildet und vor allem intelligenter ist. Aber in ihrem tiefsten Inneren könnten sie sich nicht ähnlicher sein.«
    Es half ihr, dass er es genauso sah, dass er verstand, weshalb sie Kirkendall gedanklich immer wieder mit ihrem Vater verglich. »Ich darf nicht daran denken, wenn ich diese Sache nicht vermasseln will. Also zurück zu ihrem Unterschlupf.« Sie nickte in Richtung der Karte auf dem Monitor. »In der Upper West Side gibt es jede Menge teurer Häuser. Es muss etwas sein, in dem niemand anderes wohnt. Er kann es sich leisten. Schließlich haben
er, sein Bruder und wahrscheinlich auch Isenberry mit den Auftragsmorden jede Menge verdient. Eine Investition wie die Kampfsportschule zeigt mir, dass er gern Geschäfte macht und dass er es gern sieht, wenn seine Kohle sich vermehrt. Ja, er ist eindeutig gut betucht. Hast du mit der Suche nach der Knete Glück gehabt?«
    »Du beleidigst mich schon wieder.«
    »Du kannst es vertragen, Ass. Nun sag schon, was du rausgefunden hast.«
    Er warf einen vielsagenden Blick auf das Essen, das noch auf ihrem Teller lag.
    »Himmel.« Sie schob sich eine gehäuft volle Gabel in den Mund. »Nun schieß endlich los.«
    »Er hat etwas, was man vielleicht sein Notfallkonto nennen kann. Dort gehen die Gewinne aus der Kampfsportschule ein. Es ist ein hübsches Sümmchen drauf, aber für die Finanzierung einer solchen Operation ist es eindeutig nicht genug.«
    »Dann muss er also noch andere Konten haben.«
    »So sieht’s aus. Von dem Konto, von dem ich eben gesprochen habe, hat er noch nie was abgehoben, dort ging bisher immer nur was ein. Aber meine Überprüfung seiner persönlichen Daten hat mich auch noch auf den Namen einer Kanzlei auf Eden gebracht.«
    »Eden? Wie im Garten Eden?«
    »Es ist eine künstliche Insel im Südpazifik, die vorgeblich eine Ferieninsel, in Wahrheit aber eine Oase für Geldwäsche und Steuerhinterziehung ist. Man muss wirklich gut sein, um irgendwelche Informationen über die Dinge zu bekommen, die dort vor sich gehen. Und man braucht jede Menge

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